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Weihnachtsgänse sind gefragt

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Schon von weitem ertönt das Geschnatter der fünfzig Weidegänse. Einige der Vögel haben es sich im Garten an der Sonne bequem gemacht, andere watscheln über den verschneiten Boden. «Sie sind jeweils draussen, bis es einnachtet», so Thomas Loosli.

 «Wir sind durch einen Artikel in der ‹Tierwelt› auf die Idee gekommen», sagt der gelernte Landwirt aus Brüggelbach bei Neuenegg über den neuen Betriebszweig. Der Aufwand sei relativ gering: eine Unterkunft, ein kleiner Teich und Auslauf auf einer Wiese. Auch die Futterkosten seien tief, da sich die Gänse vorwiegend von Gras ernährten. «Es ist erstaunlich, wie viel Gras die fünfzig Gänse fressen: genauso viel wie zwei Kühe», sagt Thomas Loosli.

Seit Anfang Juli leben die Vögel bei Looslis. In den ersten drei bis vier Wochen seien die kleinen Gänse, die Gössel, drinnen gehalten worden–zu Beginn unter der Wärmelampe. Gefressen hätten sie damals Kükenfutter. Danach hätten sich die Gänse vor allem draussen aufgehalten. «Sie sind enorm schnell gewachsen», sagt der 47-Jährige. «Die Nachbarn trauten manchmal ihren Augen nicht.»

45 Gänse sind verkauft

Mittlerweile haben die rund fünfmonatigen Gänse ihr Schlachtgewicht von rund vier bis sechs Kilo erreicht. «Die Männchen, die Ganter, sind schwerer als die Weibchen», so Loosli. In rund zwei Wochen würden sie in einer Geflügelmetzgerei in Heimisbach geschlachtet. «Da es unsere ersten Gänse sind, wird uns die Schlachtung etwas schwerfallen», so Kathrin Loosli. Doch es gehöre dazu.

«45 Gänse wurden bereits verkauft», sagt Thomas Loosli. 30 davon würden an den Partner Coop geliefert: Auch für den Grossverteiler sei das Gänsefleisch eine Premiere. Die übrigen 15 seien direkt vermarktet worden. Kaufen könne man sie nur ganz. «Die meisten Käufer sind Deutsche oder Österreicher. Bei ihnen hat die Weihnachtsgans Tradition», so Kathrin Loosli. Sogar aus Lausanne habe eine Kundin angerufen.

 Falls nicht alle Tiere verkauft werden, wird es an Weihnachten auch bei Looslis Gänsebraten geben. «Eine haben wir versuchsweise bereits geschlachtet», sagt die gelernte Fleischfachverkäuferin. Sie habe zum ersten Mal Gans zubereitet. «Bevor man sie knusprig brät, muss man die Gans mit Alufolie zugedeckt in einem Liter Wasser garen.» Rund drei Stunden verbringe der Vogel im Ofen. Gut könne man Gemüse mitgaren. Das Fleisch sehe demjenigen einer Ente ähnlich und sei sehr saftig, sagt die 42-Jährige. Das fünf Kilo schwere Tier habe etwa für acht Personen gereicht.

«2013 ist ein Versuchsjahr»

Nebst den 50 Gänsen leben 32 Rinder der seltenen Rasse Normand, 180 Schweine und Ferkel sowie drei Schafe, Hund Justy und mehrere Katzen auf dem Hof. «2013 ist in Bezug auf die Gänse ein Versuchsjahr für uns», sagt Thomas Loosli. Im nächsten Jahr würden sie ihren 10-Hektar-Kleinbetrieb durch einen zweiten Hof auf insgesamt 27,5 Hektar vergrössern. Geplant sei, auf rund 200 Gänse zu expandieren. Ebenfalls werden neu 87 Rinder sowie 1170 Schweine und Ferkel zum Hof gehören. Bewirtschaftet werde der Hof künftig mit Hilfe der beiden erwachsenen Söhne, eines gelernten Landwirts und eines Landmaschinenmechanikers. Ebenfalls helfe ihnen sporadisch ihre Tochter, welche als Ladenleiterin arbeite.

Gänsefleisch: Die Vereine Berner Weidegans und «weidegans.ch»

D as Z iel sei, die Gänsefleischproduktion in der Schweiz zu etablieren, so Benno Jungo. Der Schmittner ist Präsident und Mitinitiant des im Frühling 2013 gegründeten Vereins «weidegans.ch». «Wir haben zwei Zielgruppen: die Deutschen, denn für sie gehört der Gänsebraten zur Weihnachtstradition. Doch auch die Schweizer könnten auf den Geschmack kommen.» Der Verein setzt auf Regionalität, Nachhaltigkeit und Qualität. Er ging aus einem Schulprojekt der Berner Fachhochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften Zollikofen hervor. «Wir fragten uns, ob es in der Schweiz einen Markt für Gänsefleisch gibt», so Jungo. Mittlerweile sei klar, dass die Nachfrage da sei. 18 Betriebe machen mittlerweile beim Projekt mit, darunter auch derjenige der Familie Loosli. Die Looslis gründeten 2013 zudem den Verein Berner Weidegans, gemeinsam mit der Familie Zehnder aus Zimmerwald und Niederhausers aus Mittelhäusern. ea

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