Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Weiter als «Kuckuck» kam sie nicht

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

«Kuckuck, mein Schatz. Ich komme später»: Dieses SMS muss Skicross-Weltmeisterin Fanny Smith schreiben–während des Autofahrens. Natürlich ist es nur ein Test im Rahmen einer Verkehrssicherheitskampagne, und sie fährt auf einer sicheren Rundstrecke. Doch die junge Waadtländerin, Patin der aktuellen Präventionskampagne der Freiburger Kantonspolizei, ist beeindruckt: «Ich fuhr die Runde zweimal und kam dabei nicht über das‹Kuckuck›hinaus.» Denn sie muss während des Fahrens auf ein überholendes Motorrad reagieren, einem Fussgänger den Vortritt lassen und Kurven fahren. Ort des Geschehens: das Ausbildungszentrum L-2 in Romont.

Sie habe es versucht, beteuert die Sportlerin, doch Schreiben und sich auf den Verkehr zu konzentrieren, das sei schlicht unmöglich. Smith, die zurzeit tatsächlich Auto fahren lernt und nach eigenem Bekunden noch nie fahrend ein SMS geschrieben hat, stellt selbst fest, wie viele Fahrer mit dem Handy hantieren. «Es ist verrückt zu sehen, wie sie damit andere gefährden», empört sie sich. Ihr sei bei den ersten Runden der Schreck in die Glieder gefahren, so Smith weiter. Sie käme ja auch nicht auf die Idee, während eines Rennens noch rasch ein SMS zu schreiben.

Kaum einer frei von Schuld

Für die Sensibilisierungsaktion verantwortlich ist Gilbert Baeriswyl, der Chef der Freiburger Verkehrspolizei. Erstellte gestern vor den Medien klar: SMSlen beim Autofahren stelle eine grobe Verletzung des Strassenverkehrsgesetzes dar (siehe Kasten). «Heute ist jeder gestresst. Jeder denkt, er müsse sofort auf ein SMS antworten.» Die Unfallgefahr werde dabei arg unterschätzt. Im letzten Jahr verursachte eine junge Frau in der Region Bulle einen schweren Unfall, weil sie beim Fahren ein SMS schrieb.

Von Automobilisten werde verlangt, dass sie sich jederzeit auf den Verkehr achteten und sofort auf eine Gefahrensituation reagieren könnten. Allerdings gilt das Handy am Steuer offenbar als eine Art Kavaliersdelikt. Tausende von Automobilisten tun es Tag für Tag, wie eine Statistik des Bundes fürdas Jahr 2012 nahelegt.Schweizweit waren über 10 000 Ausweisentzüge auf Handy am Steuer zurückzuführen.

Minusrekord angestrebt

Baeriswyl freut sich, dass die Bemühungen der Polizei Früchte zu tragen scheinen. 2012 habe es so wenige Verkehrstote gegeben wie seit 1945 nicht mehr und so wenige Verletzte wie zuletzt 1966. «Es war ein hervorragendes Jahr.» Jeder Unfall, der ein Opfer fordere, sei einer zu viel. «Unser Ziel ist ein Positivrekord, ein Minimum von Unfällen mit Verletzten oder Toten», gab Kantonspolizei-Sprecherin Donatella Del Vecchio den Tarif durch. Deshalb die seit rund einem Jahr laufende Plakatkampagne: An 40 Standorten im ganzen Kanton wird die Anzahl der Tage ohne Unfallopfer aufgeführt. Bis gestern vergingen 57 Tage ohne Verletzte oder gar Tote auf Freiburger Strassen. Letztes Jahr betrug der Rekord am Ende des Jahres 98 Tage.

Im Vergleich zu 2012 wurden in den ersten Monaten des Jahres 2013 ein Fünftel weniger schwere Unfälle mit Velos verzeichnet. Auch die Zahl der Verletzten ist von 28 auf 23 um einen Fünftel zurückgegangen. 2011 waren gar doppelt so viele verzeichnet worden wie heuer. Auch die Zahl der Unfälle auf Zebrastreifen sei um die Hälfte zurückgegangen, so Baeriswyl. «Fassen wir Holz an, dass das auch so weitergeht.»

Klarheit: Für das SMSlen gibt es nicht «nur» eine Ordnungsbusse

W er beim Autofahren beim Telefonieren ohne Freisprechanlage erwischt wird, wird mit einer Ordnungsbusse von 100 Franken gebüsst. Wer aber ein SMS schreibt, werde zur Anzeige gebracht, so Verkehrspolizei-Chef Gilbert Baeriswyl. Dem Überführten drohe eine strafrechtliche Verurteilung. Allerdings sei einerseits der Nachweis nicht so einfach. Und andererseits hänge das Strafmass auch von der Gefährdung ab, die man mit seinem Handeln auslöse. Grundsätzlich sei jede Ablenkung verboten. Selbst essen kann unter Umständen Konsequenzen nach sich ziehen. So gilt: Freisprechanlagen werden geduldet – weil die Ablenkung nicht gross und der Nachweis nicht einfach ist.

Zurzeit läuft eine zweiwöchige Schwerpunktkontrolle gegen Handy-Sünder. Während dieser Zeit schaut die Polizei genauer hin. Die bisherigen Ergebnisse seien noch nicht ausgewertet, so Baeriswyl. Es sei schwierig, Angaben über Strafen zu machen, weil man zuerst Erfahrungen mit diesem Vergehen und seiner Ahndung machen müsse. Die Strafe hänge zum Beispiel von einer genauen Rapportierung vor Ort ab. Die Polizei teilte mit, dass sie seit Anfang Jahr 18 Autos beschlagnahmt habe, vor allem weil die Fahrer sich mehrerer schwerer Verstösse gegen Verkehrsregeln schuldig gemacht hatten. fca

Meistgelesen

Mehr zum Thema