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Weiterhin 13 Jahre bis zur Maturität

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Weiterhin 13 Jahre bis zur Maturität

Grosser Rat will die Ausbildungsdauer nicht sogleich kürzen

Der Grosse Rat teilt die Ansicht des Staatsrates: Eine Verkürzung der Ausbildungsdauer von der Primarschule bis zur Maturität von heute dreizehn auf zwölf Jahre will gut überlegt sein. Er will vorerst einen Bericht des Staatsrates abwarten.

Von ARTHUR ZURKINDEN

Allerdings mehren sich die Stimmen im Grossen Rat, die in dieser Frage rasch vorwärts machen wollen. Das Kantonsparlament hat am Mittwoch eine Motion der FDP-Grossräte Jean-Jacques Collaud und Jörg Schnyder, welche die Verkürzung auf zwölf Jahre forderte, nur ganz knapp mit 51 zu 47 Stimmen abgelehnt. Erziehungsdirektorin Isabelle Chassot hatte zuvor versprochen, dem Grossen Rat einen Bericht zu dieser Frage zu unterbreiten, der als Basis für eine Grundsatzdiskussion dienen soll. Die Erziehungsdirektion hat bis Ende 2005 Zeit, diesen Bericht auszuarbeiten.

An Studierende denken

Der Motionär Jean-Jacques Collaud rief in Erinnerung, dass mittlerweile 19 Kantone eine Ausbildungszeit von zwölf Jahren kennen. Seiner Meinung nach sollte es auch in Freiburg mit einer der besten Schulen der Schweiz möglich sein, die Maturität nach zwölf Jahren zu erlangen. Er möchte nicht vorerst Erfahrungen sammeln, die das neue interkantonale Gymnasium der Broye machen wird. Dort wird es auch für die begabten Freiburger Schüler möglich sein, die Maturität nach drei Jahren Gymnasium zu holen.

Collaud dachte in erster Linie an die Studierenden. Dabei standen ihm nicht finanzielle Überlegungen im Vordergrund. Er gab zu bedenken, dass heute die tertiäre Ausbildung an den Hoch- und Fachhochschulen immer länger dauert. Weiter könnten sich die Studierenden auch vermehrt den Nachdiplom-Studien widmen und Auslandaufenthalte vorsehen, wenn die Ausbildungszeit bis zur Matura verkürzt werde. Zudem würden so die Freiburger Studierenden im gleichen Alter auf den Markt kommen wie ihre Schweizer Kolleginnen und Kollegen. «Machen wir einen Schritt zur Harmonisierung», forderte er. «Wir können uns den Luxus von dreizehn Jahren nicht leisten», fuhr er fort.

Gegen «exotische Regelung»

Die CVP-Fraktion möchte den Staatsrat nicht unter Druck setzen und will vorerst den Bericht abwarten, eine Meinung, die aber von Hans Stocker (CVP, Murten) nicht geteilt wurde. Er hatte wenig Verständnis dafür, dass Freiburg noch nicht auf zwölf Jahre gewechselt hat. «Brauchen wir eine exotische Regelung?» fragte er sich. Er betrachtete die dreizehn Jahre des Kantons Freiburg nicht als Vor-, sondern als Nachteil, da die Freiburger Schüler so nicht über die gleich langen Spiesse verfügen. Zudem sei das freiburgische Bildungssystem nicht überdurchschnittlich gut, sondern höchstens Mittelmass. Deshalb sei es auch nicht nötig, die durchschnittlichen Freiburger Schüler während dreizehn Jahren durchzuschleppen.

Von Erfahrungen anderer Kantone profitieren

Jörg Schnyder, der zweite Motionär, fand in der Antwort des Staatsrates keine stichhaltigen Argumente gegen eine Kürzung der Ausbildungsdauer. Seiner Ansicht nach ist es auch nicht nötig, weitere Evaluationen vorzunehmen. «Profitieren wir doch von den Erfahrungen der andern Kantone», führte er aus. Auch er dachte an die Jugendlichen. «Wir dürfen sie nicht unnötig um ein Jahr bremsen.»

Alle Stufen sind betroffen

Staatsrätin Isabelle Chassot rief in Erinnerung, dass der Bund nach wie vor eine vierjährige gymnasiale Ausbildungsdauer vorschreibt. Werde die Dauer an den Gymnasien auf drei Jahre verkürzt, so wirke sich dies auf die OS aus. Aber auch die Kürzung der OS- oder Primarschulzeit sei denkbar. Nach ihren Worten müssen die Schüler ebenfalls die Möglichkeit haben, zwischen zwölf und dreizehn Jahren wählen zu können. Auf all diese Fragen soll im Bericht des Staatsrates eingegangen werden.

Diesen Bericht abwarten wollten die CSP- und SP-Fraktion. SP-Sprecher Martin Tschopp war es ein Anliegen, dass nicht noch mehr Abstriche bei den gestalterischen Fächern gemacht wird. Er möchte wie der Staatsrat auch die zweisprachigen Ausbildungswege fördern. Weiter relativierte er die Aussage, wonach d ie Studierenden rasch ins Erwerbsleben eintreten wollen. Viele schalten nach seinen Worten nach der Matura ein Sabbatjahr ein.

«Es ist genau zu überlegen, wie die Verkürzung der Ausbildungsdauer umgesetzt werden soll. Die SP möchte aber, dass der Staatsrat in dieser Frage vorwärts macht», betonte er. Bei der Abstimmung waren im SP-Lager denn auch viele Ja-Stimmen auszumachen. Ja zur Motion sagte – nebst der FDP – ebenfalls die SVP. Wäre sie überwiesen worden, hätte der Staatsrat schon innerhalb Jahresfrist eine Gesetzesvorlage präsentieren müssen, welche eine Ausbildungsdauer von zwölf Jahren vorsieht.

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