Welch ein spektakulärer Schlussgang
Michael Pellet schlägt am Schwinget in Plasselb den Greyerzer Laurent Gachet
Es muss nicht unbedingt Hans-Peter Pellet sein, damit in den Freiburger Sägemehlringen etwas läuft: Am Samstagabend am Abendschwinget des Schwingclubs Sense packte der Jüngste der Gebrüder Pellet, Michael, gehörig zu. Der Greyerzer Laurent Gachet trug das Seinige zum gelungenen Spektakel bei.
Von GUIDO BIELMANN
Das war wirklich Schwingsport vom feinsten, was Michael Pellet (22) und Laurent Gachet (27) im Schlussgang zeigten. Beide waren im Vorjahr am Eidgenössischen in Luzern (je acht Gänge). Fünfmal griffen sie nun zusammen, und jedes Mal ging es richtig zur Sache. Beim zweiten Mal war Pellet in grosser Bedrängnis, als Gachet die Beinschere ansetzte. Kurz darauf war Gachet selber um ein Haar geschlagen. Als dann Gachet beim fünften Zusammengreifen mit einem Brienzer zupackte, konterte Pellet ebenfalls per Brienzer beherzt und spedierte Gachet wuchtig ins Sägemehl.
Michael Pellet hatte im fünften Gang Jean-Claude Portmann niedergeknallt, welcher damit die Schlussgangteilnahme verpasste. Gachet kam mit dem Sieg über Dominique Schmied (Kerzers) in den Endkampf.
Ein 17- und ein 21-Jähriger
Für Michael Pellet war es der erste Festsieg bei den Aktiven, dies nebst einigen Siegen bei den Jungschwingern. Der 179 cm grosse und 86 kg schwere Zimmermann ging mit einem Vorteil in den Schlussgang: «Ein Gestellter hätte mir auch genügt. Aber ich durfte ja nicht verlieren.» An der Taktik war allerdings abzulesen, dass ein Gestellter überhaupt kein Thema war. Zu bemerken ist, dass der junge Pellet im Februar beim Skifahren ein Kreuzband angerissen hatte und mit einem Knieschutz schwingt: «So spüre ich beim Schwingen nichts», erklärte er.
Den zweiten Rang erreichte Joël Niederberger (Sense). Der 17-Jährige vom Schwingclub Sense wird vom Südwestschweizer TK-Chef Werner Jakob als der zurzeit beste Nichtkranzer bezeichnet. Niederberger verlor im fünften Gang gegen den Kerzerser Stefan Tschachtli. Mit einem Sieg hätte Niederberger und nicht Gachet den Schlussgang erreicht.
Der 21-jährige Dominique Schmied (Kerzers) ist der jüngste der Kerzerser Schwingerbrüder, nebst Michel und dem ältesten, Olivier, der nach einem Kreuzbandriss nicht mehr schwingt. Die Ausmarchung um die Schlussgangteilnahme war interessant, denn auch Dominique hätte mit einem Sieg im fünften Gang, den Schlussgang erreichen können, unterlag aber dort Gachet.
1. Michael Pellet (Sense) 58,50: – Dominique Pharisa 9; + René Wittwer 10; + Gauillaume Remy 9,75; + Stefan Tschachtli 9,75; + Jean-Claude Portmann 10; + Laurent Gachet 10.
2. Joël Niederberger (Sense) 57: + Jonathan Genoud 9,75; o Bertrand Losey 8,50; + Frédérico Araujo 10; + Guillaume Remy 10; o Stefan Tschachtli 8,75; + Stéphane Rey 10.
3. Dominique Schmied (Kerzers) 56,75: + Fabien Mettraux 10; – Dominique Pharisa 8,75; + Fabrice Boson; + Jérémy Schuwey 9,75; o Laurent Gachet 8,50; + Bertrand Losey 10.
4a. Laurent Gachet (Greyerz) 56,50: + Bertrand Losey 9,75; o Jean-Claude Portmann 8,50; + Rolf Kropf 10; + René Wittwer 9,75; + Dominique Schmied 9,75; o Michael Pellet 8,75.
4b. Stefan Tschachtli Kerzers) 56,50: – Stéphane Pharisa 8,75; + Philipp Sturny 10; + Philipp Piller 9,75; o Michael Pellet 8,50; + Joël Niederberger 9,75; + Jean-Claude Portmann 9,75.
4c. Stefan Marti (Schwarzenburg) 56,50: + Jérémy Schuwey 10; + Olivier Overney 9,75; + Olivier Zwahlen 9,75; o Jean-Claude Portmann 8,50; + Stéphane Pharisa 9,75; – Christian Overney 8,75.
Ferner die Ränge der Aktiven: 4d. Dominique Pharisa (Greyerz) 56,50; 5. Jean-Claude Portmann (Freiburg) 56,25; 6. Roland Burri (Sense) 56; 7. Christoph Overney (Sense), Stéphane Pharisa (Greyerz), René Wittwer (Schwarzenburg) 55,75; 8. Olivier Zwahlen (Sense), Alexandre Gremaud (Greyerz), Stéphane Rey (Estavayer) 55,50. – 40 Teilnehmer, 200 Zuschauer.