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Welche Zukunft für das Forum Freiburg?

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Die Forum Centre AG hat im Jahre 2017 einen Ertragsüberschuss von 27 233 Franken erzielt, dies bei einem Umsatz von über 3,1 Millionen Franken. André Ackermann, Präsident des Verwaltungsrates, und Joseph Vonlanthen, Geschäftsleiter, freuten sich gestern anlässlich einer Pressekonferenz vor der Aktionärsversammlung über dieses Ergebnis. Insbesondere auch, weil es ihrer Betriebsgesellschaft gelungen ist, den fehlenden Deckungsbeitrag von einer halben Million, welche die Freiburger Messe verursacht hat, zu kompensieren. Bekanntlich findet das «Comptoir» nur noch alle zwei Jahre statt. 2017 fiel es erstmals aus.

Sorgenfalten

Aber es sind andere Sorgen, mit der die Forum Centre AG sich konfrontiert sieht, auch wenn der Staat sie jährlich mit rund 200 000 Franken unterstützt und die Agy Expo die Jahresmiete auf 290 000 Franken gesenkt hat. Bekanntlich will die Besitzerin des Forums den oberen Teil der 19  Meter hohen grossen Halle mittels eines zusätzlichen Stockwerks verkaufen oder vermieten, um die Rentabilität des Forums zu verbessern, und den restlichen Teil in zwei Hallen unterteilen (vgl. FN vom 30.  Mai 2018). Von diesem Vorschlag zeigten sich Ackermann und Vonlan­then gestern gelinde gesagt wenig begeistert, zumal diese Idee dem eigentlichen Zweck des Forums zuwiderlaufen würde. Sie riefen in Erinnerung, dass das Forum auch wegen der Freiburger Messe geschaffen wurde und es als Trumpf für die Freiburger Wirtschaft und den Tourismus gelten sollte. Sie befürchten, dass während dieser Umbauphase, die etwa 18 Monate dauern würde, das Forum wegen des Lärms geschlossen und das Personal, das sich in den letzten Jahren grosse Kompetenzen angeeignet hat, nicht mehr beschäftigt werden könnte. «Das Human-Capital ginge völlig verloren», sagte Vonlanthen.

Zusätzliche Säle

Die Expo Centre AG ist sich bewusst, dass die Messen künftig nicht mehr so gefragt sein werden, da der Online-Verkauf immer mehr zunimmt. Das Loch, das die Freiburger Messe im vergangenen Jahr hinterliess, konnte die Betriebsgesellschaft vor allem mit Kongressen, Versammlungen und anderen Anlässen wettmachen. «Wir haben auch festgestellt, dass bei grösseren Kongressen nicht genügend geeignete Säle zur Verfügung stehen», sagte Muriel Sauteur-­Rolle, Bereichsleiterin Events. Deshalb möchte die Betriebsgesellschaft etwa die Halle 6 für 1,5 Millionen ausbauen und somit zusätzliche Säle schaffen. «Wir haben unsere Vorstellungen dem Verwaltungsrat von Agy Expo und den politischen Behörden präsentiert, haben Verständnis gefunden, aber es passiert nichts», beklagte sich André Ackermann an der Pressekonferenz. Und auch seine Idee, dass die Besitzer- und die Betriebsgesellschaft fusionieren, haben nach seinen Worten kein Gehör gefunden. «Dank einer Fusion könnten wir rascher entscheiden und investieren und viele Diskussionen vermeiden», fügte er bei.

Viele Trümpfe

Er rief auch die wichtige Rolle des Forums für die Freiburger Wirtschaft und den Tourismus in Erinnerung. Wenn etwa bei Kongressen ein Ausflug ins Greyerzerland angeboten werde und die Kongressteilnehmer dann als Touristen ins Freiburgerland zurückkehren. Seiner Meinung nach ist sich auch der Staatsrat dessen nicht bewusst. Er appellierte deshalb an die Politiker, das Forum Freiburg zu unterstützen. Sorgen bereiten dem Forum Centre auch die Sicherheit und die fehlenden Parkplätze rund ums Gebäude. «Im Agy Centre hätte es Parkplätze, aber da geniessen die Konsumenten den Vortritt», sagte er.

Unlauterer Wettbewerb

Ein anderes Thema brachte die Event-Verantwortliche ein. Sie erinnerte an die vielen Veranstaltungen, die stattgefunden haben und auch in den kommenden Jahren stattfinden werden, etwa die zweite Stadelnacht vom 29. April. Dabei wies sie auch auf den «Swiss Location Award 2017» hin, bei dem das Forum Freiburg den achten Platz aller besten Orte für die Organisation von Kongressen belegt hat. Sie hielt aber auch fest, dass die Hochschulen und Gymnasien den Organisatoren von Anlässen ihre Aulas praktisch gratis zur Verfügung stellen und so das Forum konkurrenzieren.

Pierre Ecoffey

«Wir sind die Besitzerin des Forums Freiburg»

Konfrontiert mit der Kritik an den Vorschlägen der Agy Expo, der Besitzerin des Forums Freiburg, sagte deren Verwaltungsrat Pierre Ecoffey kurz und knapp: «Wir sind die Besitzerin des Forums Freiburg». Ecoffey gab damit zu verstehen, dass die Rendite im Vordergrund steht. «Vor zehn Jahren sprachen wir noch vor einer Jahresmiete von 750 000 Franken, jetzt sind wir bei 300 000 Franken» sagt er. Und deshalb hält der Verwaltungsrat der Agy Expo an deren Plänen fest, die grosse Halle zu unterteilen und einen Teil zu verkaufen oder zu vermieten. Ecoffey glaubt nicht daran, dass das Forum Freiburg während der Umbauarbeiten gar geschlossen und das Personal entlassen werden müsste. Vielmehr ist er überzeugt, dass das Forum mit dieser «Verdichtung» rentabler werden könnte. «Die Fläche der grossen Halle bliebe praktisch gleich, und die Durchführung der Freiburger Messe wäre überhaupt nicht gefährdet», verteidigt er die Pläne der Agy Expo und betont: «Bis jetzt ist überhaupt nichts entschieden. Der Entscheid fällt voraussichtlich im Herbst.»

Fusion: Ja, aber …

Auch zur Idee der Betreibergesellschaft, dass diese mit der Besitzergesellschaft fusionieren sollte, um rascher entscheiden zu können, hält sich Ecoffey bedeckt. Er kann sich vorstellen, dass sich seine Gesellschaft darauf einlässt, wenn sich seine Ideen eines Umbaus der grosse Halle, die «meist leer steht», verwirklichen lässt. Fraglich sind für ihn auch die 1,5 Millionen für den Ausbau der Halle 6.

az

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