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Weltpremiere in Freiburg: Verdis Requiem mit Brass Band

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Verdi zieht in diesem Requiem zu Ehren des italienischen Dichters Alessandro Manzoni alle Register der verfügbaren musikalischen Formen und Gestaltungsmöglichkeiten, wie zum Beispiel raffinierte Dialoge und Deklamationen, gregorianische Psalmodie, doppelchörige Fugen, bezaubernde Ariosi, improvisierendes Zusammenspiel, Einsatz vielschichtiger Chromatik, emotionale Belcantos und wuchtige Lamenti.

Für Verdi bedeutete der Tod etwas Schreckliches, und so verstehen wir das «Mors Stupebit» als ein menschliches Desaster. Die ersehnte Erlösung gibt es bei Verdi nicht; am Ende steht trostlose Verzweiflung – Verdis Requiem, sicher kein Werk für die Liturgie, keine Kirchenmusik im vertrauten Sinne.

Auf der Höhe der Aufgabe

Sind die Aufführenden den Vorgaben gerecht geworden? Zuerst das Orchester, das ultimativ Neue an dieser Aufführung: Die renommierte Brass Band Freiburg war auf der Höhe ihrer Aufgabe. Der Arrangeur Dominique Morel, selber Mitglied der Band und Professor an der Musikhochschule Freiburg, war sich dessen bewusst. Sonst wären die Akteure dieses Wagnis gar nicht eingegangen. Einzelne Register hervorzuheben, wäre Wasser ins Meer getragen: Das Orchester überzeugte als Ganzes, mitsamt etwas übermotivierten Perkussionisten.

Die Sängerinnen und Sänger des Vokalensembles von Villars-sur-Glâne, des Kirchenchors St-Pierre-aux-Liens aus Bulle und des Choeur Lyria aus Neuenburg überzeugten als intonationssicheres Stimmenheer in mehrfacher Hinsicht: in ruhig deklamierenden Passagen, in der berauschenden doppelchörigen Sanctus-Fuge bis zu chorischen Gewaltausbrüchen beim «Dies irae». Immer war das Ensemble bereit, die Herausforderung anzunehmen.

Überzeugende Solisten

Die Solisten, Rachel Sparer Bersier, Sopran, Carine Sèchaye, Mezzosopran, John Uhlenhopp, Tenor, und Alain Clément, Bariton, fügten sich diesem Gesamtkonzept dienend ein, indem sie ihre Rollen in «verdischer» Manier interpretierten, mal die Düsterkeit im Belcanto-Genre aufzuhellen, mal die euphorischen Partien stimmlich zu glätten. So hat das Solistenquartett seinen Part grundsolide absolviert und im wunderschönen Offertorio mit dem lichten «Hostias et preces», welches dem Quartett allein überlassen ist, einen galant-opernhaften Höhepunkt gesetzt.

Der Dirigent, Frédéric Théodoloz, Leiter des Blasorchesters, führte mit Geduld und ruhiger Gestik durch die Klippen der Partitur und hielt sich an den Grundsatz, Tempo zu drosseln, wo es der immense Klangkörper erforderte, ohne Sentimentalitäten aufkommen zu lassen.

Ein Fazit zum Schluss: Die wohl brillante Aufführung kann nicht über die Tatsache hinwegtäuschen, dass der mächtige Klangkörper in den vielen Tuttis zu massig und undifferenziert wahrgenommen wurde und deshalb harmonische Feinheiten und das lyrische Element nicht adäquat zur Geltung kamen. Trotzdem: das Experiment hat sich gelohnt und diente dazu, ein überwältigendes Werk in dieser Form einem breiten Freiburger Publikum näherzubringen.

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