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Weniger Abfall an Freiburger Grossanlässen

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Autor: Carolin Foehr, Nicole JEgerlehner

2009 haben die 20 000 Besucher der Freiburger Jazz-Parade über zehn Tonnen Abfall auf dem Georges-Python-Platz hinterlassen. Diesen Berg an Plastikgläsern, Pappgeschirr und andrem Müll zu beseitigen kostet Stadt und Veranstalter knapp 25 000 Franken – wobei die Stadt über 90 Prozent der Kosten trägt.

Das soll sich nun ändern. Heute Abend entscheidet der Generalrat, ob bei öffentlichen Anlässen nur noch Mehrweggeschirr ausgeteilt werden soll. Den Antrag hatte die Grüne Elena Strozzi vor einem Jahr eingereicht, der Gemeinderat stellt sich hinter ihre Forderung. Sowohl Besucher als auch Veranstalter und Gemeinde würden daraus Vorteil ziehen, schreibt er in seiner Begründung. «Die Ökobilanz verbessert sich, das Gelände ist sauberer, und die Kosten für die Abfallbeseitigung können signifikant verringert werden.» Nicht zuletzt seien Anlässe, an denen keine Abfallberge die Strassen säumten, angenehmer.

«An Grossanlässen»

Die beiden grössten Parteien, CVP und SP, werden den grünen Antrag unterstützen; damit wird die Mehrheit des Generalrats für das Mehrweggeschirr stimmen. «Wir haben uns nur überlegt, ob wirklich alle Veranstaltungen auf dem öffentlichen Grund von diesem Reglement betroffen sein sollten», sagt Claude Schenker, Fraktionspräsident der CVP. «Kleine Veranstaltungen sind oft wertvoll für das Quartierleben.» Die SP hat sich ähnliche Überlegungen gemacht: «Vor allem an den grossen Anlässen sollte Mehrweggeschirr benutzt werden», sagt Laurent Moschini, Fraktionspräsident der SP. Sonst stellen sich die Sozialdemokraten hinter die Reglementsänderung: Die Erfahrung in anderen Städten mit Mehrweggeschirr seien sehr positiv und zeigten, «dass das funktioniert».

Auch Fastfood-Läden

Noch kann Vize-Syndic Jean Bourgknecht nicht genau sagen, welche Anlässe von den neuen Richtlinien betroffen wären. «Dafür ist es noch zu früh. Heute geht es um die prinzipielle Frage: Wollen wir ein solches System?» Er sei sich aber bewusst, dass für kleinere Veranstaltungen die Umsetzung schwieriger sei als für Grossanlässe. Auch die Frage, ob nur einmalige oder auch regelmässig stattfindende Anlässe – etwa ein Fussballmatch mit Buvette – betroffen sein würden, sei noch offen.

Für «an sich eine gute Sache» hält Jean-Claude Henguely, Veranstalter der Jazz-Parade, die Einführung von Mehrweggeschirr. Seiner Meinung nach müsste sie für alle Veranstaltungen gelten, damit keine Ungerechtigkeiten entstünden. Auch Fastfood-Läden sollten sich daran halten müssen, denn: «Der Abfall, den McDonald’s jeden Tag produziert, ist überflüssig.»

Alain Rappo, Präsident der Bolzenfasnacht, zeigt sich zurückhaltender: «Wir wissen noch nicht, wie das Reglement aussehen wird. Aber erfreut über eine Verpflichtung mehr wären wir nicht, nein.» Er weiss: «Wenn wir auf Mehrweggeschirr umstellen, bedeutet das mehr Arbeit, mehr Verwaltung und mehr Kosten.»

In der Fasnachtswoche versorgen an die 15 Stände die Unterstadt, die Restaurants und Kellerbistrots nicht mitgerechnet. Viele kümmern sich selbst um ihre Becher und Teller, die Veranstalter sind nur für das Geschirr von zwei oder drei Verkäufern zuständig. Angst, dass das Mehrweggeschirr die Bolzenfasnacht gefährden könnte, hat Rappo aber nicht: «Wir werden uns eben anpassen müssen.»

Mieten oder kaufen?

Jean-Claude Henguely wäre bereit, schon an der diesjährigen Jazz-Parade das neue System auszuprobieren – allerdings nach seinen eigenen Regeln. Von geliehenem Geschirr, wie es bei Berner Grossanlässen üblich ist, will er nichts wissen: «Ausleihe, Transport und Abwasch kosten 17 Rappen pro Becher, das ist auf Dauer zu teuer und nicht wirklich umweltfreundlich.» Denn keine der drei Firmen, die das Geschirr vermieten, hat eine Filiale im Raum Freiburg. Henguely würde es bevorzugen, die Becher direkt zu kaufen und selbst zu reinigen. «Die Variante kostet zwar 50 Rappen pro Becher, ist aber längerfristig rentabler.» Mieten würde er das Geschirr nur, wenn die Stadt ihm die Kosten zurückerstattet.

Die 10 000 Becher, die Henguely anschaffen möchte, könnten über den Rest des Jahres an Vereine verliehen werden. 15 000 Franken würde die Einführung kosten. Der Veranstalter hat bereits einen Proto-Becher mit dem Logo der Jazz-Parade bestellt. Nun wartet er auf einen finanziellen Zustupf der Stadt, um die Becher kaufen zu können.

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