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Weniger TV, mehr Lebensqualität

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Weniger TV, mehr Lebensqualität

Aktion «Bildschirmfreie Woche» der Suchtpräventionsstelle Freiburg

Durchschnittlich etwa 2,5 Stunden verbringt ein Kind in der Schweiz täglich vor dem Fernseher. Im Rahmen einer Sensibilisierungsaktion ruft die Suchtpräventionsstelle Freiburg vom 25. April bis 1. Mai 2005 erstmals zu einer «bildschirmfreien Woche» auf.

Mit JUDITH MEUWLY CORRELL
sprach IMELDA RUFFIEUX

Was ist Ziel und Zweck der Aktion?

Das Ziel ist Sensibilisierung! Durch eine Woche ohne Bildschirm sollen die Teilnehmenden merken, wie viel Platz Fernseher und Co. in ihrem Leben einnehmen. Sie sollen selber erleben, was sonst noch alles erlebt werden könnte, so dass sie vielleicht nach dieser Woche bewusster mit diesen Medien umgehen.

Wer trägt die Aktion?

In der Vorbereitungsgruppe machen Personen mit aus ganz unterschiedlichen Organisationen: Mütter- und Väterberatung, Schule und Elternhaus, Vertreterinnen aus der Primar- und der Sekundarstufe, Jubla und Pfadi, und der Medienbeauftragte der Pädagogischen Hochschule.

Aus den Gesprächen mit ihnen wurde noch einmal deutlich, dass das Thema Medien gerade in der Erziehung heute einen grossen Platz einnimmt und auch die Verunsicherung gross ist. Hier soll ein Anlass geschaffen werden, um miteinander und untereinander ins Gespräch zu kommen.

Welche Altersstufe wollen Sie vor allem ansprechen?

Alle – nicht nur Kinder, auch die Eltern, Paare usw.

Gibt es Unterschiede im TV- und Computer-Konsum zwischen der Schweiz und anderen Ländern?

In Italien sitzen die Leute täglich über vier Stunden vor dem Fernseher und auch in England sind es knapp vier Stunden. In Deutschland beträgt der durchschnittliche TV-Konsum 3,6 Stunden und in Amerika läuft der Fernseher durchschnittlich sieben Stunden und 40 Minuten.

Die Idee stammt aus Amerika: Wird sie dort regelmässig durchgeführt?

In den Vereinigten Staaten gibt es die «Bildschirmfreie Woche» seit 1994. Letztes Jahr machten 7,6 Millionen Amerikaner mit. Auch in anderen Ländern existiert so eine Woche, unter anderem in Italien, Kanada, England, Frankreich.

Im Kanton Freiburg wird diese Aktion zum ersten Mal durchgeführt. Die Woche soll in Zukunft jedes Jahr stattfinden.

Sind besondere Aktionen zum Thema in dieser Woche geplant?

Einer der Bestandteile des Projekts ist es, dass Teilnehmerinnen und Teilnehmer spezielle Anlässe machen können, aber nicht müssen. Diese können vorher (z.B. in Verein, Schulklasse, Clique oder Familie) organisiert und auf der Homepage www.bildschirmfreie-woche.ch publiziert oder aber auch ganz spontan im Kreis der Familie oder des Vereins gemacht werden.

Die Rahmenstruktur ist bewusst so locker, damit alle die Woche nach ihren Wünschen gestalten können. Es darf auch nicht der Eindruck entstehen: Kein Fernsehen, wow, da muss jetzt Action her, sonst sterben die Kinder vor Langeweile.

Was für Erwartungen/Hoffnungen stecken Sie in das Projekt?

Das Projekt soll die Diskussion zwischen den Ehepartnern, in den Familien und unter den Familien über den Medienkonsum anregen. 90 Prozent aller, die an einer solchen Woche teilgenommen haben, gaben später an, seit der Woche ihren Medienkonsum zeitmässig reduziert zu haben. Nicht weil sie das Gefühl haben, sie müssten, sondern weil sie es genossen haben, für andere Dinge Zeit zu haben.

Weitere Infos: Suchtpräventionsstelle Freiburg, Tel. 026/321 22 00, www.prevention-fr.ch oder www.bildschirmfreie-woche.ch
15 Lebensjahre vor dem Fernseher

Schweizer Kinder verbringen gemäss einer Statistik durchschnittlich etwa 2,5 Stunden pro Tag, also 912 Stunden pro Jahr, vor dem Fernseher. Hochgerechnet auf eine Lebenserwartung von rund 80 Jahren verbringt der Mensch in seinem Leben rund 15 Jahre vor der Flimmerkiste. Rund elf Prozent der 11- bis 16-Jährigen schauen mehr als vier Stunden täglich fern, 32 Prozent sind es an den Wochenenden. Dazu kommen noch die Stunden, die bei Videospielen, am Gameboy und vor dem Computer (z.B. Internet) verbracht werden.

Untersuchungen haben den Zusammenhang zwischen Fernsehkonsum und Körpergewicht analysiert. Jedes fünfte Schweizer Kind ist übergewichtig, das sind fünfmal mehr als noch vor 20 Jahren. Eine Senkung der täglichen Zeit vor dem Fernsehgerät um eine Stunde verringert das Körpergewicht um 2,5 Kilo pro Jahr und das Risiko, übergewichtig zu werden, um zwölf Prozent. Eine Erhöhung des Bewegungsverhaltens um eine Stunde täglich reduziert das Übergewichtsrisiko um zehn Prozent.
Eine andere Untersuchung stellt einen direkten Zusammenhang zwischen dem häufigen Gebrauch von Fernsehen, Video und Computer mit schlechteren Schulleistungen her. Der Konsum von Abenteuer-, Gewalt- und Actionsendungen scheint zu einer Reduktion der kindlichen Kreativität und des Fantasiespiels zu führen. Es gibt auch einen klaren Zusammenhang zwischen der vor dem Fernseher verbrachten Zeit und aggressivem Verhalten. Bei einer Reduktion des Medienkonsums nimmt auch das aggressive Verhalten bei Kindern deutlich ab. im

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