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«Wenn andere sich freuen, freut uns das auch»

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Jeweils am Freitagnachmittag sind seit 17 Jahren immer die gleichen drei Personen bei der Muelers Grotte in Plasselb anzutreffen. «Angefangen hat es mit der Einweihung», erinnert sich Martha Brünisholz-Raemy. Ihr Schwager Eduard, Initiant der Grotte, hatte sie damals gebeten, ein Bukett zusammenzustellen. «Es hat sich dann ergeben, dass wir weitergemacht haben», erklärt die Plaffeierin. Mit «wir» meint sie ihren Mann Bernhard sowie ihre Schwägerin Marie-Therese Brünisholz, die Gattin von Eduard, dem Bruder von Bernhard. Deren Familie wohnt in der Nähe der Grotte. Sie haben schon als Kinder unter dem markanten Felsüberhang gespielt, der auch als «Gitzistùba» bekannt ist, da Ziegenhirten früher dort bei Unwetter Schutz suchten.

Das Team ist eingespielt: Zuerst werden die alten Buketts erlesen, was noch gut erhalten ist, wird zur Seite gelegt, Verwelktes aussortiert. Bernhard hat in der Umgebung ein paar neue Buchenäste geschnitten. Sie bilden das Rückgrat der drei grossen Buketts, die gegen den Fels stehen. Die Schwämme in den Kübeln werden wenn nötig ausgewechselt und begossen. Das macht Marie-Therese Brünisholz. Sie kommt jeden Tag vorbei, giesst die Blumen, räumt Verwelktes weg, pflegt die Rabatte vor den Bänken und sorgt für genügend Opferkerzen. Die Grotte ist sehr beliebt. Davon zeugen die Kerzen: 10 000 zünden Besucher pro Jahr an, für einen Franken das Stück. «Die Kasse stimmt, die Leute sind sehr ehrlich», sagt sie. Bernhard hat einen kleinen Gasbrenner dabei: Er erhitzt die Kerzenreste, um die Ständer leichter reinigen zu können. Ab und zu greift er zur Gartenschere, um auf Anweisung seiner Frau Martha Äste zu verkleinern.

Diese hat die Übersicht bei den Blumen und wählt gezielt aus dem reichen und farbenfrohen Angebot aus, um die Buketts neu zu bestücken. Sie tut dies gekonnt, obwohl sie es nie gelernt hat. «Hätte ich gerne, aber damals hiess es, Mädchen brauchen keine Ausbildung, die heiraten dann ja sowieso», sagt die 67-Jährige.

«Ferien brauchen wir nicht»

 Zu dieser Jahreszeit bilden verschiedene Lilienarten jeweils das Herz eines Arrangements. Martha schneidet die Stiele und steckt sie ein, assistiert von Marie-Therese. Anfang der Saison, am Herrgottstag, sind Lupinen, Rittersporn und Pfingstrosen vorherrschend. Dann kommen Margeriten, Dahlien, Glockenblumen, Phlox, Nelken und weitere.

Die Saison dauert je nach Wetter bis Mitte Oktober. Und in der Ferienzeit? «Ferien brauchen wir nicht, wir sind pensioniert!», sagt der 74-jährige Bernhard lachend. Wenn er sehe, wie Menschen sich über die Grotte freuen, dann sei ihm das Dank genug. Marie-Therese und Martha stimmen ihm zu. Sie erhalten zwar eine kleine Entlöhnung von der Pfarrei. «Wir machen das vor allem für die Besucher.» Ab und zu findet in der Grotte eine Andacht statt, oft wird sie von Bewohnern von Pflege- und Behindertenheimen besucht, weil sie gut zugänglich und rollstuhlgängig ist.

Drei grosse Buketts, dazu eins auf dem Altar und drei kleine vor den Statuen der Muttergottes und der heiligen Bernadette: Dazu sind eine Menge Blumen nötig. Sie kommen alle aus dem Garten der drei, selbst angesät, gepflegt und umsorgt. «Müsste man die Blumen kaufen, wäre das nicht bezahlbar», ist Marie-Therese sicher. Ihre Stunden zählen die drei nicht. «Ich mache es so lange, wie ich noch kann», so Martha, während sie bei einem Bukett noch Kleinigkeiten korrigiert. Wenn es nicht mehr gehe, hoffe sie, dass jemand anderes die Arbeit übernehme, sagt sie und schaut dabei ihre Schwägerin an.

Grotten-schön.Im heissen Sommer suchen die FN kühle Grotten und Höhlen auf. In einer Serie stellen sie einige dieser unbekannten Orte vor.

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