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Wenn das Volk die Hochschule besucht …

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Autor: arthur Zurkinden

Vor 40 Jahren wurde die Volkshochschule gegründet, um dem «normalen» Volk Gelegenheit zu geben, sich an der Universität weiterzubilden. Die ersten Kurse wurden denn auch vorwiegend von Dozenten der Universität in den Uni-Räumlichkeiten angeboten, und dies zu sehr günstigen Bedingungen. Nebst den Sprachen standen philosophische, geografische und kulturelle Themen im Mittelpunkt des Kursangebotes. Seit achteinhalb Jahren ist nun Christiane King-Perroulaz Direktorin der Volkshochschule.

Christiane King, die Volkshochschule hat eine gewaltige Entwicklung erlebt. Was ist noch vom Grundgedanken geblieben, dem Volk den Zugang zur Universität zu ermöglichen?

Unser Grundgedanke, allen bildungswilligen Personen Weiterbildungskurse anbieten zu können, ist auch nach 40 Jahren immer noch fest verankert. Mit der Universität Freiburg sind wir nach wie vor sehr verbunden. Rund zehn Prozent unserer Kursleiter sind an der Universität tätig, sei es als Professor, als Assistent oder als Doktorand. Wir geniessen dort weiterhin Gastrecht. Viele Kurse werden auch an der Universität durchgeführt. Weiter sind wir für die Verwaltung der Senioren-Volkshochschule zuständig.

Wo liegt heute der Schwerpunkt des Kursangebotes?

Der Grossteil der Kursteilnehmerinnen und Kursteilnehmer ist zwischen 30- und 60-jährig. Es sind oft Leute, die sich beruflich weiterbilden wollen. So bilden die Sprachkurse immer noch den Schwerpunkt unseres Angebots mit einem Anteil von rund 45 Prozent. Im Vordergrund stehen natürlich Französisch- und Englischkurse sowie Deutschkurse für die französischsprachigen Teilnehmer. Zu einem Renner entwickelt sich Spanisch. Hier sind es nicht selten Leute, die kurz vor der Pension stehen und die einen längeren Aufenthalt in Spanien planen oder in einem Land, in welchem Spanisch gesprochen wird. Aber wir unterrichten auch Russisch oder Arabisch.

Gefragt sind heute aber auch immer mehr Kurse, die für einen Ausgleich zum gestressten Berufsleben und für eine bessere Gesundheit sorgen. Die Schwimmkurse wie Aqua-Fit usw. machen 20 Prozent aus. Leider haben wir im Kanton zu wenig Schwimmbäder. Die Warteliste für solche Kurse ist sehr lang. Die restlichen Kurse sind besonders im Bereich der Kreativität, der Entspannung wie Pilates, Yoga usw. oder der Persönlichkeitsentwicklung anzusiedeln: Malen, Musik, Fotografieren, Massage usw.

Weshalb besuche ich einen Kurs an der Volkshochschule und nicht bei der Migros oder bei einer Privatschule?

Zum einen haben wir sehr gute und erfahrene Kursleitende, rund 130. Ich kenne sie alle persönlich, und sie unterrichten mit grosser Freude, weil die Kursteilnehmer freiwillig kommen und hungrig sind, etwas Neues zu lernen. Zum andern sind wir als nicht gewinnorientierte Institution preislich sehr günstig.

Im Gegensatz zu andern Schulen bieten wir fast keine Intensivkurse an. Unsere Kurse finden ein- bis zweimal pro Woche und oft am Abend statt. Das Kursprogramm wird in der Regel nach einem Semester abgeschlossen, dies im Gegensatz zu früher, als es meist Jahreskurse gab. So fühlen sich die Teilnehmer nicht für ein ganzes Jahr verpflichtet, was sie sehr zu schätzen wissen.

Was kostet denn so ein Kurs im Schnitt?

Ein Aqua-Fit-Kurs mit acht Lektionen zu je einer Drei-viertelstunde kostet 165 Franken mit Eintritt ins Schwimmbad. Oder ein Sprachkurs mit 15 Lektionen zu anderthalb Stunden 370 Franken. Bei uns kann man in Englisch auch ein Cambrigde- oder in Französisch ein Delf-Diplom mit einer internationalen Anerkennung erwerben. So ein Jahreskurs kostet bei uns 640 Franken, während in einer Privatschule in England vielleicht mehrere tausend Franken verlangt werden, notabene für das gleiche Diplom.

Fast 600 Kurse haben Sie im vergangenen Schuljahr angeboten. Wie treffen Sie die Auswahl?

Natürlich erhalten wir viele Echos von den Kursteilnehmern und Kursleitern. Aber wir halten auch die Ohren offen, um festzustellen, was gefragt ist. Kurse in Informatik für Anfänger waren lange Zeit ein Hit. Nun müssen wir feststellen, dass das Interesse dafür nachlässt. Weil heute praktisch in jedem Haushalt ein PC steht und auch jedermann damit umgehen kann, sind wir am Überlegen, diese Anfänger-Kurse durch Spezialisierungen zu ersetzen. Einen Riesenboom erleben gegenwärtig die Fotokurse, was sicher mit dem Durchbruch der Digitalkameras erklärt werden kann.

Kommt es auch vor, dass Privatpersonen Kurse anbieten möchten, um rasch Geld zu verdienen oder gar, um Ideen zu verbreiten?

Das ist eher selten oder kaum der Fall, was die Ideen betrifft. Aufgrund meiner Erfahrung merke ich rasch, wer vor allem am Geld interessiert ist. Da weise ich sofort darauf hin, dass dies nicht unserer Philosophie entspricht. In Zweifelsfällen kann ich mich auch an unsere Programmkommission wenden.

Wie finanziert sich die Volkshochschule?

Die Volkshochschule ist ein gemeinnütziger Verein mit rund 500 Mitgliedern, die einen Jahresbeitrag von 30 Franken bezahlen, dafür aber bei einen Kursbesuch von einem Rabatt von 20 Franken profitieren können. Mit den Kursgeldern und diesen Beiträgen können wir rund 80 Prozent der Kosten decken. Die restlichen 20 Prozent sind Subventionen des Kantons sowie Spenden und Beiträge der Gemeinden, die uns auch oft Räume zur Verfügung stellen. Mit dem Kanton haben wir einen Leistungsauftrag abgeschlossen. Seine Gelder sind an Bedingungen geknüpft. So sind wir verpflichtet, in allen Bezirken Kurse anzubieten. Seit 2005 sind wir ausserdem eduqua-zertifiziert, womit die Qualität unserer Kurse garantiert ist.

Wie sehen Sie die Zukunft der Volkshochschule Freiburg? Wird das Kursangebot noch weiter wachsen?

Die Volkshochschule Freiburg hat ihren Sitz an der Romontgasse in Freiburg, wo auf zwei Stockwerken auch Kurslokale zur Verfügung stehen. Für die ganze Verwaltung sind wir vier Personen mit einer Teilzeitbeschäftigung, was nicht ganz zwei Vollzeitstellen entspricht. Dank dieser schlanken Infrastruktur sind wir in der Lage, preisgünstige Kurse anzubieten. Damit lassen sich aber nicht mehr als 600 Kurse organisieren, andernfalls wäre ein Ausbau unumgänglich.

Diese Organisation hat sich aber bewährt. Wir spüren, dass die Kursteilnehmer und Kursleitenden viel Freude haben. Immerhin können wir feststellen, dass alljährlich etwa 1000 Personen neu an unseren Kursen teilnehmen. Und dies motiviert uns immer wieder, es im bisherigen Rahmen noch besser zu machen.

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