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Wenn der Umgang mit Geld zur Last wird

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Autor: Miro Zbinden

Bern/Freiburg Caterina Costantino (45) arbeitet als Sozialarbeiterin HFS bei der Berner Schuldenberatung.

Caterina Costantino, in den Medien wird die finanzielle Verschuldung von Jugendlichen immer wieder thematisiert. Handelt es sich hierbei um ein häufiges Phänomen?

Wenn man davon ausgeht, dass zwei von fünf jungen Erwachsenen (siehe Kasten) mit der Schuldenproblematik in Berührung kommen, so lässt sich durchaus von einer gewissen Häufigkeit sprechen. Seit längerer Zeit wird versucht, die Schuldenthematik zu enttabuisieren, indem man sie auch bei Jugendlichen thematisiert. Dabei sollte aber nicht vergessen gehen, dass junge Erwachsene keinesfalls die Einzigen sind, die Schulden machen.

Ab welchem Punkt wird die Verschuldung zum ernsten Problem für Betroffene?

Dazu muss man zwischen Verschuldung und Überschuldung unterscheiden. Dass man sich verschuldet und Kreditverpflichtungen eingeht, gehört – wie das Sparen – zu den normalen wirtschaftlichen Verhaltensweisen privater Haushalte. Erst wenn die verfügbaren finanziellen Mittel nicht mehr ausreichen, um sämtliche bestehenden Verpflichtungen in einem überschaubaren Zeitraum zu erfüllen, stellt sich die Überschuldung ein.

Mit welchen Stolpersteinen haben Jugendliche dabei besonders zu kämpfen?

Viele Jugendliche haben den Umgang mit Geld nur schlecht erlernen können. Sie wissen daher kaum, wie ein Budget gemacht wird oder auf welche Ausgaben geachtet werden muss. Kommt hinzu, dass junge Menschen in der Regel einen höheren Konsumbedarf aufweisen als ältere Generationen, weshalb sie von allen Seiten stark beworben werden. Auch ein psychisches Problem oder der zu frühe Auszug aus dem Elternhaus kann zur Überschuldung führen.

Wo können sie Hilfe finden?

In jedem Kanton können sich überschuldete Personen an nichtgewinnorientierte Institutionen richten. In Bern bieten die Schuldenberatung oder die Budgetberatungsstellen der Frauenzentrale solche Anlaufstellen an. In Freiburg kann man sich auch an die Caritas wenden. Diese Institutionen können informieren, beraten und Überschuldete auf ihrem Weg begleiten.

Mit welchen präventiven Massnahmen könnte gegen die Überschuldungsproblematik bei Jugendlichen vorgegangen werden?

Wichtig scheint mir, dass junge Menschen in ihrer Finanzkompetenz gestärkt werden. Sie sollen erkennen, welche Risiken beim Schuldenmachen eingegangen werden und was es heisst, regelmässig Buch zu führen, um seine eigenen Einnahmen und Ausgaben gut zu kennen. Um dies zu erreichen, müssen auch Eltern und Lehrpersonen sensibilisiert und geschult werden, da diese wichtige Vorbildfunktionen übernehmen. Präventionsangebote- oder Kurse der Pro Juventute und verschiedener Banken stellen eine wichtige Ergänzung dar. Ausserdem wären rechtliche Massnahmen, wie das Werbeverbot für Konsumkredite, wünschenswert.

Caterina Costantino.Bild zvg

Zahlen und Fakten

Zu wenig Kompetenz führt zu Schulden

Gemäss der einzigen Studie (Elisa Streuli, 2007), die für die Deutschschweiz existiert, sind etwa 38 Prozent der jungen Erwachsenen zwischen 18 und 24 Jahren finanziell verschuldet. Rund die Hälfte davon ist mit weniger als tausend Franken verschuldet; während ein weiterer Viertel bereits Schulden zwischen tausend und zweitausend Franken hat. Der Rest und damit jeder zehnte junge Erwachsene, steht mit über zweitausend Franken in der Kreide. Darunter befinden sich auch junge Menschen, die mühsam Schuldenberge von mehreren zehntausend Franken vor sich herschieben. Von Fachpersonen wird vor allem die ungenügende Finanzkompetenz als Hauptgrund für die frühe Verschuldung erachtet. mz

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