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Wenn die Arena zur Lounge wird

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Tag 2 von Rock oz’Arènes stand im Zeichen von Joe Cocker

Autor: Von URS HAENNI

Joe Cocker steht für Rock oz’Arènes als Meilenstein in der Geschichte zu einem grossen Festival. Er war der erste richtige Weltstar, der in der römischen Arena in Avenches aufgetreten ist. Damals noch an einem Vorkonzert, welches das Festival um einen Tag erweitert hatte.Jetzt, da der Löwe aus Sheffield zum zweiten Mal in die Arena trat, ist Rock oz’Arènes nicht mehr das gleiche Festival. Vier Festivaltage sind Standard geworden, einen Star in der Grössenordnung eines Joe Cocker erwartet das Publikum fast schon selbstverständlich jedes Jahr, und auch die Umgebung um die Arena passt sich dem Zeitgeist an.Unübersehbar im weiten Rund ist der VIP-Sektor, der sich jeweils erst vor dem Haupt-Act füllt, das zweistöckige Zelt mit Balkon und Sonnenschirmen eines Hauptsponsor, oder dann das ebenfalls zweistöckige Zelt zwischen Hauptbühne und Casino-Bühne, welches man früher als Verpflegungszelt bezeichnet hätte, heute aber eher Lounge-Bar mit Chill-out-Faktor ist.

Wuschelkopf auf Jazz-Teppich

Fehlt bloss noch die passende Lounge-Musik, und die bot am Donnerstag unten auf der grossen Bühne eine Frau mit Wurzeln in Malawi und einem reinen britischen Akzent: Malia.Unmittelbar vor Joe Cocker auf der Bühne stehend, zog sie das Publikum mit einer schweren und gleichzeitig sinnlichen Stimme in ihren Bann. Cello, Kontrabass und Piano als Halbkreis im Hintergrund legten einen jazzigen Musik-Teppich hin, auf welchen die 30-Jährige einen Hauch von Billie Holiday legte. Sie sei sich bewusst, dass sie an einem Rock-Festival auftrete, meinte der Wuschelkopf fast entschuldigend, liess ein leicht wippendes Stück aus ihrem Album «Young Bones» folgen, um dann wieder die intime Lounge-Atmosphäre rüberzubringen.«Wenn schon Lounge, dann muss ich auch anständig gekleidet kommen», sagte sich wohl Joe Cocker, und trat dieses Mal nicht mehr in Jeans und Arbeiterhemd, sondern ganz in Schwarz mit feinen Hosen auf die Bühne. Und begann gleich mit einem Stück, das wohl von einer Chill-out-Lounge handelt: «Feelin’ alright».Doch ein solches Ambiente ist definitiv nicht die Welt des Woodstock-Helden Joe Cocker. Schnell hatte er die Ärmel seines Hemds nach hinten gekrempelt und liess seiner bluesigen Seele freien Lauf. Da war nichts mehr von Flüstertönen ins Mikrophon, da wird jedes Wort seiner Songs mit Kraft aus dem tiefsten Innern gepresst. Aber genau in der Dosis, dass Silbe für Silbe mit Nachdruck ans Publikum übergeben wird, dann vielleicht das letzte S eines Wortes noch separat nachgeschickt, und zum Schluss folgt der schwere Hauch seines Atems aus der Lunge gepresst.Joe Cockers Stimme scheint mit dem Alter noch rauer geworden zu sein, was seinen Stücken eher zum Vorteil gereicht. Neue Interpretationen seiner ohnehin zumeist von anderen komponierten Songs gibt es nicht. Mit dem Songmaterial aus dem neuen Album «Hymn for my Soul» ging er sparsam um. Wer Cockers Live-CD besitzt, kennt eigentlich jeden Ton schon zum Voraus, inklusive des legendären Schreis bei «With a little help from my friends». Wer Feinheiten sucht, muss dem Löwen in den Mund schauen.

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