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Wenn die Eltern ins Heim müssen

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Vermögen an Kinder abtreten – eine gute Lösung?

Autor: Von ARTHUR ZURKINDEN

«Die Leute kommen zum Notar mit der Idee, dass ihr Vermögen, das sie ihr ganzes Leben hart erarbeitet haben, verschwindet, wenn sie in ein Heim eintreten müssen», hält Michel Mooser, Titularprofessor an der Universität Freiburg und Notar in Bulle, gegenüber den FN fest. Er wird am Donnerstag zum Thema «Die Abtretung des Vermögens an die eigenen Kinder – eine gute Lösung?» sprechen (vgl. Kasten).

Jeder Fall ist verschieden

Wer allerdings hofft, dass Michel Mooser diese Frage mit einem klaren Ja beantwortet, wird enttäuscht werden. «Jeder Fall ist verschieden. Und in jedem Fall muss eine Interessenabwägung vorgenommen, müssen Vor- und Nachteile einander gegenübergestellt werden», fährt er fort. «Es ist Aufgabe der Notare, die beste Lösung zu finden», ergänzt er. «Meist sind die Nachteile grösser als die Vorteile. Es gibt aber Sonderfälle, bei denen es sich lohnt, eine Vermögensabtretung vorzunehmen», betont er.Michel Mooser weiss aus Erfahrung zu berichten, dass gerade bei Heimeintritten eine vorzeitige Vermögensabtretung sich nicht oder kaum lohnt. «Diesbezüglich herrschen viele falsche Vorstellungen vor, welche sich die Leute oft bei Gesprächen am Stammtisch bilden», sagt er.Lohnen tut sich die Sache wegen des Verzichtsvermögens nicht. «Bei der Berechnung der Ergänzungsleistungen und der Betreuungskosten, die vom Heimbewohner getragen werden müssen, wird das abgetretene Vermögen angerechnet, als wäre es immer noch vorhanden» erklärt Inge Waeber, Notarin, Freiburg, die am Donnerstag ebenfalls an der Diskussionsrunde teilnimmt. Nach ihren Worten sind diese Berechnungen sehr komplex. Wird zum Beispiel ein Haus abgetreten, so dient zwar der Steuerwert als Grundlage, der dann mit 110 Prozent multipliziert wird.Michel Mooser weist auch darauf hin, dass – statistisch gesehen – eigentlich nur wenige Menschen in ein Heim eingewiesen werden müssen. «Das sind nur 6,5 Prozent der Leute, die über 65 Jahre alt sind. Und die durchschnittliche Aufenthaltsdauer beträgt sechs Monate. Kostet ein Heimaufenthalt 10 000 Franken pro Monat, so wären dies insgesamt 60 000 Franken. Dieser Betrag rechtfertigt eine Vermögensabtretung nicht», meint er.Michel Mooser gibt auch zu verstehen, dass der Vermögensabtreter dann kein Vermögen mehr besitzt und sich deshalb kaum mehr etwas leisten kann, zum Beispiel auch kein Ausbau des Hauses. Nicht lohnenswert ist die Abtretung des Vermögens nach seinen Worten auch aus steuerlicher Sicht. «Die Kinder, die zum Beispiel das Haus übernehmen und gut verdienen, müssen wegen der Progression mehr Steuern entrichten. Und der Vermögensabtreter hat das Wohnrecht zu versteuern», hält er fest.

Lohnende Gründe

Es gibt aber Gründe, bei denen eine Vermögensabtretung Sinn macht. «Die Eltern mögen nicht mehr, sie wollen die Verantwortung für das Haus abgeben», sagt Inge Waeber. Im Falle von Eltern, die das Grundstück nicht mehr selber unterhalten wollen, die die Amortisationen und Schulden nicht mehr bezahlen können, die Bauarbeiten nicht selber vornehmen wollen oder die den Gewerbebetrieb, der sich im Haus befindet, nicht selber führen wollen, empfehlen die Notare eine Vermögensabtretung.Laut Michel Mooser ist dies auch sinnvoll, wenn die Kinder, die das Haus übernehmen, dieses umbauen wollen. Bei besonderen Familienstrukturen kann eine Abtretung ebenfalls nützlich sein. Er denkt dabei an eine Familie mit Kindern aus zwei Ehen.«Es gibt nie nur Vorteile», betont Michel Mooser. «Wichtig ist auch, dass bei einer vorzeitigen Vermögensabtretung alle Kinder informiert werden und einverstanden sind. In der Praxis müssen wir immer wieder feststellen, dass dies nicht der Fall ist. Und dies führt dann zu Streitereien. Es müssen Gutachten erstellt werden usw.», gibt er zu bedenken.Donnerstag, 25. Oktober, um 17 Uhr im NH Hotel, Freiburg: Öffentlicher Vortrag mit Diskussionrunde. Eintritt ist frei.

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