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Wenn die FN zur Kunst werden

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Wie sieht es aus, wenn eine Ausgabe der Freiburger Nachrichten in Farben und Formen übersetzt wird? Eine Antwort auf diese Frage gibt es ab kommendem Freitag in der Galerie La Vitrine, dem Ausstellungsraum des Rahmenateliers St. Hilaire, zu sehen.

Genaue Regeln

Seit bald 40 Jahren beschäftige sich der französische Maler Jean-François Dubreuil in seiner künstlerischen Arbeit mit Zeitungen, erklärt Laurence Fasel von der Galerie La Vitrine bei einer Führung durch die Ausstellung. Anhand eines Gemäldes, das die FN-Ausgabe vom 18. August 2014 wiedergibt, erklärt Laurence Fasel die Regeln und die Vorgehensweise von Dubreuil. Bildet er eine ganze Zeitung ab, ist das erste–im Fall der FN-Übertragung sehr farbenfrohe–Rechteck immer die Titelseite. Die weiteren Rechtecke entsprechen den folgenden Seiten. Jedem Inhalt auf der ersten Seite gibt Dubreuil eine andere Farbe. Dabei behält er die Proportionen und die Anordnung so bei, wie sie die echte Zeitung vorgibt. Rot bedeutet immer Werbung. Mit Rot werde oft das gekennzeichnet, was verboten sei, erklärt Laurence Fasel. «Bei den Zeitungen stellt sich die Frage: Wie können sie selbständig sein, wenn sie von der Werbung abhängen?»

Überraschung für alle

Die restlichen Farben für die Inhalte der Frontseite wähle Dubreuil hingegen zufällig aus. Diese Farben tauchen im restlichen Bild dort wieder auf, wo in der Zeitung die entsprechenden Artikel zu finden sind. Was auf der Front nicht erwähnt wird, bleibt grau.

Wenn Jean-François Dubreuil beginne, eine Zeitung zu übersetzen, wisse er zwar genau, nach welchem System und welchen Regeln er arbeiten müsse, sagt Laurence Fasel. «Wie das Bild aber schliesslich herauskommt, welche Formen und Farbkombinationen entstehen, ist auch für ihn selbst eine Überraschung.»

Zeitungen geschickt

Doch wie kommt ein in Paris wohnhafter Künstler zu Schweizer Lokalzeitungen wie den «Freiburger Nachrichten» oder der «Liberté», deren Übersetzungen ebenfalls ausgestellt sind? «Ich habe ihm einige Zeitungen geschickt», erklärt Fasel. Sie pflege schon länger Kontakt mit Dubreuil, der bisher vor allem in Frankreich, Deutschland und Österreich präsent sei, seine Acrylbilder jedoch vor zwei Jahren schon einmal in der Galerie La Vitrine ausgestellt hat. Damals waren es vor allem Bilder von Titelseiten.

Im Hinblick auf die erneute Ausstellung in Freiburg habe sie diesen Lokalbezug eine interessante Idee gefunden. Für Dubreuil gebe es keine Hierarchie, erklärt sie. Im Gegenteil: «Kleinere Zeitungen sind für ihn oft sogar interessanter, da deren Layout noch nicht so standardisiert ist wie bei manchen grossen Blättern.»

So hängen denn in Freiburg Übertragungen der «New York Times» im selben Raum wie die «Freiburger Nachrichten», die «Gruyère» oder des «Corriere del Ticino». Einziges Kriterium: Der Künstler muss einige Brocken der Zeitung verstehen, um die Inhalte zu klassieren und wiederzuerkennen. «Eine arabische Zeitung könnte er beispielsweise nicht verwenden», sagt Laurence Fasel. Dass Jean-François Dubreuil bei seiner Arbeit sehr genau vorgeht, weiss sie aus eigener Erfahrung. «Ich habe mehrmals Bilder mit den entsprechenden Zeitungen verglichen: Es war immer alles richtig.»

Galerie La Vitrine,Alpengasse 32, Freiburg. Vernissage (in Anwesenheit des Künstlers): Fr., 17. April, 18 Uhr. Die Ausstellung dauert bis zum 16. Mai.

Zur Person

Ein Unidiplom und eine eigene Galerie

Jean-François Dubreuil wurde 1946 in Tours geboren und lebt heute in Paris. Er hat an der Universität von Poitiers ein Diplom in Wirtschaftswissenschaften erworben, eine Kunstschule hat er jedoch nie besucht. 1975 gründete er mit einer Gruppe von Malern die Galerie 30, die er bis zu ihrer Schliessung 1987 leitete. Seit Beginn der 1970er-Jahre befasst sich Dubreuil künstlerisch mit den Medien.rb

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