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Wenn die Motorspritzen aufheulen

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Es sind etwa 20 Personen, die sich an den zwei Maschinen zu schaffen machen. Dann heulen die Motoren auf, der Schlauch wird in Position gebracht und ein kräftiger Wasserstrahl schiesst aus dem Rohr. Wer sich am vergangenen Samstagmorgen in Guggisberg versammelt hat, sind die Freunde alter Motorspritzen. Die lose Gruppe ehemaliger und aktiver Feuerwehrleute hat es sich zur Aufgabe gemacht, die alten Motorspritzen der Guggisberger Feuerwehr ein bis zwei Mal pro Jahr zu warten und in Gang zu setzen. Die Gemeinde hat dazu die Lagerräume zur Verfügung gestellt.

Das Verhältnis zu den beiden Motorspritzen ist fast liebevoll: «Rösi» wird die Porsche-Spritze, mit Baujahr 1956 genannt, die bis im Jahr 2012 im Einsatz war – und mit der noch manch einer der Anwesenden selbst zum Einsatz ausrückte.

«Rösi» ist zwar im Ruhestand, aber die Feuerwehr Guggisberg hat noch immer drei gleiche Spritzen im Einsatz. «Bei einem Ernstfall wird das Feuerwehrauto als erstes zum Einsatz gebracht, aber danach fährt man bei Bedarf die Motorspritzen auf», erklärt Christian Schneiter, ehemaliger Zugführer bei der Feuerwehr Guggisberg.

 

 Enormer Fortschritt

Das Bijou unter dem Material der Freunde alter Motorspritzen ist eine Spritze der Marke Schenk mit Baujahr 1920. «Dagegen war die Porsche-Spritze ein enormer Fortschritt», sagt Urs Hostettler, seit 16 Jahren Materialwart bei der Feuerwehr. Das ist augenfällig, denn die Schenk-Spritze ist auf einen Pferdewagen montiert–kaum vorstellbar, dass damit eine effektive Brandbekämpfung geleistet werden konnte. Aber die Feuerwehr Guggisberg konnte.

Wenn bei einem Brand, wie bis Ende der 1970er-Jahre die Kirchglocken Sturm läuteten und die Feuerhörner durch die Landschaft gellten, mussten zwar erst die Pferde angeschirrt werden. Aber schon bei der Ausfahrt wurde der Motor gestartet, «damit die Maschine schon warmgelaufen war am Einsatzort», erklärt Hostettler. Dann setzten sich zwei Feuerwehrleute auf die angespannten Pferde und dann ging es los, so schnell wie möglich. «Das müssen recht kriminelle Fahrten gewesen sein», meint Hostettler.

Etwa fünf Minuten nach der Ankunft am Einsatzort konnte man im besten Fall mit den Löscharbeiten beginnen. Auf was es ankam, war die Nähe, beziehungsweise die Distanz zur Wasserquelle. Immer mit dabei war und ist bis heute, der Schlauchwagen. Je nachdem in welcher Entfernung sich ein Löschweiher, ein Bach – oder heutzutage ein Hydrant befand, mussten erst die Leitungen verlegt werden – bis zu 1000 Metern.

Noch 1951 rückte die Feuerwehr Guggisberg mit der Schenk-Spritze aus und fuhr mit dem Pferdewagen vom Standort Hirschmatt in die Plötsch. Im Wartungsbuch der Maschine ist der Einsatz verzeichnet. Zwei Pferde waren angespannt, viereinhalb Stunden war das Gerät im Einsatz.

Extremes Glück

Mit den technischen Möglichkeiten, die heute vorhanden sind, wurde auch das Material der Feuerwehr enorm verbessert. Aber, sagt Hostettler, in einer bergigen, über 55 Quadratkilometer grossen Gemeinde wie Guggisberg, ist etwas über all die Jahre gleich geblieben: «Wenn die alten Holzhäuser der Bauern einmal in Brand geraten sind, ist es ein extremes Glück, wenn man sie überhaupt noch retten kann.»

 

«Wenn die alten Holzhäuser der Bauern einmal in Brand geraten sind, ist es ein extremes Glück, wenn man sie noch retten kann.»

Urs Hostettler

Materialwart Feuerwehr Guggisberg

«Das müssen recht kriminelle Fahrten gewesen sein.»

Urs Hostettler

Materialwart Feuerwehr Guggisberg

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