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Wenn die SVP Prospekte der Grünliberalen verlangt

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: Urs Haenni (Text) und Corinne AEberhard (Bild)

Die Aula des Längmatt-Schulhauses ist die eigentliche Heimat des Murtner Generalrates. Der Gemeinderat an einem Tisch, das Präsidium vorne, die Journalisten seitlich und die Generalräte in Reih und Glied nach Fraktionen aufgeteilt.

Doch wenn die Gemeindewahlen anstehen, wird diese schöne Ordnung neu durchmischt. Beim traditionellen gemeinsamen Verpacken der Wahlprospekte am Donnerstag sass keiner der Kandidaten auf einem Stuhl. Vielmehr waren alle Kandidaten aufgeteilt auf vier Fassstrassen, mit je einem Stapel der Prospekte für FDP, CVP, SP, SVP, EVP und GLP, sowie den bereits adressierten Couverts für die 4500 Murtner Wahlberechtigten. Wie am Fliessband bewegten sich die politisch Ambitionierten entlang den Tischen und hatten nach etwas mehr als einer Stunde die Unterlagen in 200 graue Plastikkisten der Post verpackt.

Die Stadt organisierte die Adresslisten, stellte Couverts und Adressen zur Verfügung und besorgte den Versand per Post, die Parteien waren für die Handarbeit zuständig. Rund 60 Personen beteiligten sich an der Aktion. Ginge es nach Arbeitseifer, hätte man ihnen fast schon die Sitze unter den 21 Gemeinderats- und 122 Generalratskandidaten zuteilen können.

Kenner der Murtner Politszene machten bei den vier Fassstrassen gewisse politische Schwerpunkte aus. An einem langen Tisch versammelten sich eher die FDP- und SVP-Kandidaten, am anderen die SPler, und auch die CVP-Leute suchten die Nähe ihrer Parteikollegen. Dennoch war diese Ordnung durchmischt. Der grünliberale Gemeinderatskandidat gleich hinter dem SVP-Präsidenten, oder die EVP-Frau inmitten der Gewerbetreibenden der FDP – Berührungsängste gab es da keine.

Wenn es um das gemeinsame Informieren für möglichst reibungslose Wahlen geht, dann tut man sich gerne zusammen und vergisst für einen Moment Parteislogans. Ob «offen-ehrlich-bodenständig», «Mit dem richtigen Ton zu harmonischen Lösungen» oder «Aus Liebe zu Murten» – für einen Abend lang hatte dies für alle Gültigkeit.

Auch optisch wurden für diesen Abend Parteigrenzen verwischt. Ein einziger Kandidat kam mit Krawatte zum Einpacken, alle wählten ihre Kleidung so, dass man am besten zupacken konnte. Einzig beim Fahrzeugpark rund um das Längmatt-Schulhaus konnte der Betrachter auf gewisse politische Zugehörigkeiten spekulieren: Hier der Firmenwagen mit Vierradantrieb, dort das Velo mit Kinderanhänger.

Natürlich wäre die Versuchung gross, beim Verpacken mal den Prospekt der jeweils anderen Partei in einem Couvert «zu vergessen». Doch auf diese Idee kam wohl niemand. So rief etwa der Präsident der lokalen SVP-Sektion, er brauche einen neuen Stapel Prospekte der Grünliberalen, und je mehr sich der Verpackungsabend seinem Ende zuneigte, umso öfter waren die Rufe «Hier FDP» oder «Wir brauchen noch CVP» zu hören.

Wenn denn das Einpacken des Wahlmaterials ein Vorbote für die kommende Legislatur in der Stadt Murten sein soll, darf man sich auf ein harmonisches Politisieren freuen.

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