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Wenn Dubach Paganini spielt: Ein tosender Applaus in Murten

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Autor: Irmgard Lehmann

MurtenAlexandre Dubach ist mit Paganini gross geworden. Bereits vor über 20 Jahren, als der junge Musiker aus Thun an der Hand seiner Mutter nach Freiburg ans Konsi kam – hier hat er das Lehrdiplom und die Virtuosität erworben – spielte er Paganini auf höchstem Niveau. Paganini blieb sein Markenzeichen: In der Deutschen Kirche von Murten brillierte Dubach am Samstag im Sinfoniekonzert, und zwar derart, dass er mit seiner meisterhaft gespielten Kadenz im ersten Satz von Niccolo Paganinis Konzert für Violine und Orchester (Nr. 4 d-Moll) gleich einen Begeisterungssturm auslöste. Dubach spielte mit einer Leidenschaft, die wahrhaftig ihresgleichen sucht. Im Orchester Filharmonica 900 del Teatro Regio di Torino fand er die ideale Begleitung. Dirigent Jan-Latham Koenig hielt seine Musiker im Zaum und agierte dezent, Alexandre Dubach stets grossen Raum lassend.

Umso mehr war man verblüfft, ja enttäuscht über die Art und Weise, wie die Filharmonica nach der Pause Mozarts Jupitersinfonie spielte. Wulstig, überladen, aufdringlich, sich nur im Bereich piano/forte bewegend, entbehrte das Werk jeglicher Transparenz.

Mit überbordender Lautstärke präsentierte Koenig ebenfalls die Filmmusik von Nino Rota. Ja, da war eben ein typischer Operndirigent am Werk. Doch das Publikum war entzückt. Der begeisterte Schlussapplaus jedenfalls muss als Hinweis gedeutet werden, dass viele am Programm, «wo es für jedermann was gab», ihre Freude hatten.

Musik und Literatur im Kulturzentrum

Im Kulturzentrum von Murten war am späten Samstagnachmittag aber auch Musik im intimeren Rahmen zu hören. Im gediegenen Saal mit rund 100 Plätzen wagten sich der Flötist und künstlerische Leiter Kaspar Zehnder zusammen mit der armenischen Pianistin Eva Aroutunian an Neues. Wie etwa Appel d’air, ein Werk des 34-jährigen Franzosen Bruno Mantovani, das den Rahmen jeglicher Hörgewohnheiten sprengte. Die beiden spielten Berio und Bach engagiert und virtuos, zuweilen betörend schön. Der Schauspieler Ulrich Beseler las Kurzgeschichten u. a. von De Crescenzo und Moravia – manchmal etwas zu lang und manchmal gar zu leichte Kost.

Artist in Residence: von Tschechien nach Luzern

Mit einem Festival-Talk konnte sich der Gast am Samstag ins Musikgeschehen einstimmen. Festivaldirektorin Jacqueline Keller stellte dem Tschechen Alexander Besa, Artist in Residence, Fragen zur Musik, zu seinem Leben. Besa spielte bereits mit sieben Jahren Geige. Die Wende 1989 war seine Chance. Der junge Bratschist erhielt ein Stipendium und wurde von der Menuhin Academie nach Gstaad eingeladen. Er erwarb in Basel das Solistendiplom, gewann mehrere Wettbewerbe und wurde ein gefragter Solist. Seit 12 Jahren lebt der 37-Jährige mit seiner Frau, die Pianistin ist, und den zwei Kindern in Luzern. Er ist Solo-Bratschist in der Camerata Bern und im Sinfonieorchester Luzern. Konzertreisen mag er nicht so sehr, weil man «so einsam ist».

Er betont, dass das Auswendigspielen die eigene Interpretation viel mehr zulässt als das Spiel mit Noten, und bedauert, dass man heute eine CD-Erscheinung vielfach selber finanzieren muss. Und er sagt noch, dass er in den letzten fünf Minuten vor dem Soloauftritt Atemübungen mache: «Ich atme tief, aus dem Bauch heraus, und so kommt der erste Schub Adrenalin hoch. Das befreit», meint der introvertierte Besa, der sich mit der Bratsche in der Hand wohl besser fühlt, als wenn er vor Publikum Red und Antwort stehen muss.

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