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«Wenn ein Abwart sagt, er hätte nichts zu tun, so stimmt etwas nicht»

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Mehr als 40 Jahre lang hat Peter Bucher dafür gesorgt, dass an der Universität Miséricorde alles reibungslos funktioniert. Am Freitag geht der Chefconcierge nun in Pension.

«Das war mein Traumjob. Ich gehe mit mehr als einem weinenden Auge», sagt Peter Bucher. Bis zum letzten Tag ist er mit Leib und Seele als Abwart engagiert. Am Morgen ist er der Erste, wenn es darum geht, um 6.30 Uhr die Türen der Universität Miséricorde zu öffnen. In den Wintermonaten beginnt sein Arbeitstag gelegentlich schon um 5 Uhr in der Früh mit Schneeräumungsarbeiten. Abends wird es nach einem Konzert in der Aula auch mal 1 Uhr, bis Bucher, verantwortlich für die Technik, den Raum als Letzter verlässt.

«Als Abwart ist man frei und eigenständig. Ich schätze die Abwechslung bei meiner Arbeit», sagt der Sensler, «kein Tag ist gleich.» Als Concierge brauche man ein offenes Ohr für die Bedürfnisse der Studenten und Professorenschaft und ein aufmerksames Auge dafür, was erledigt werden muss. «Wenn ein Abwart sagt, er hätte nichts zu tun, so stimmt etwas nicht», ist Bucher überzeugt. Und die optische Erscheinung sei schliesslich die Visitenkarte einer Universität.

Kinooperateur an der Uni

Als Bucher am 1. Oktober 1981 anfing, zählte die Universität Freiburg noch 3500 Studierende. Heute sind es drei Mal so viele. «In den Gängen wurde noch geraucht», erinnert er sich zurück, «und den Abfall haben wir anfangs in der Uni noch verbrannt.» Auch das Abwartteam vergrösserte sich von damals drei auf heute sechs Personen. Teamarbeit ist etwas, auf das der Chefconcierge Wert legt: «In einem Team muss jeder respektiert werden. Man muss einander vertrauen können.»

Während seiner mehr als 40 Dienstjahre erlebte er sechs verschiedene Rektoren und mit Astrid Epiney jetzt auch die erste Rektorin überhaupt an der Universität Freiburg. Er hat gesehen, wie sich die Technik in den 80 Vorlesungssälen im Lauf der Jahre entwickelt hat, vom Diaprojektor zum Beamer. Bis vor fünf Jahren hat Bucher als Kinooperateur im Kinosaal der Uni den Studenten noch regelmässig 35-Millimeter-Filme vorgeführt. Mit den Studierenden hatte er immer ein gutes Einvernehmen. «Besser könnte es nicht sein, ich hatte nie Probleme», sagt er. Noch heute werde er von Ehemaligen auf der Strasse erkannt und gegrüsst.

Dem Papst die Hand geschüttelt

Besondere Erinnerungsmomente sind für Bucher auch die berühmten Persönlichkeiten, welche die Universität Freiburg besucht haben. Alt-Bundeskanzler Helmut Kohl und Frank-Walter Steinmeier, Bundespräsident Deutschlands, fallen ihm ein oder auch der damalige spanische König Juan Carlos. Am meisten beeindruckt hat ihn aber Papst Johannes Paul II., der 1984 an der Universität Freiburg zu Gast war und Bucher persönlich die Hand schüttelte. Auch das Sicherheitsdispositiv war beim Papstbesuch am aufwendigsten. Sogar die Schliesszylinder der Türen wurden alle ausgewechselt. Immer involviert: Peter Bucher, der betont: «Als Chefconcierge muss man auch sehr diskret sein können.»

Und was waren unschöne Momente? «Der Lockdown. Die ganze Sache mit Covid, das war schon sehr traurig», sagt Bucher. «Eine leere Universität ist nicht schön.» Umso schöner, dass der Normalbetrieb und damit das Leben in die Miséricorde zurückgekehrt ist.

In 40 Arbeitsjahren 5 Tage gefehlt

Am 29. April, einen Tag vor seinem 65. Geburtstag ist es so weit, Peter Bucher geht in Pension. In seinen über 40 Arbeitsjahren an der Uni hat er nur einmal fünf Tage aus gesundheitlichen Gründen gefehlt: Bei Schneeräumungsarbeiten rutschte er vom Traktor ab und zog sich eine Rippenquetschung zu.

Mit der Pensionierung muss Bucher nun auch seine Abwartswohnung bei der Cafeteria der Miséricorde räumen, in der er seit 1984 gewohnt hat. Damals war es noch Pflicht. Jetzt werde die Wohnung aufgehoben und zu Büro- und Arbeitsräumen für die Abwarte umgebaut. Mit der Universität wird Bucher aber weiterhin eng verbunden bleiben. Sein Bruder und sein Schwager arbeiten ebenfalls als Abwarte, und auch sein Neffe ist an der Uni tätig.

Nach der Pensionierung hofft Bucher, mehr Zeit zu haben, um Touren mit einem seiner beiden Motorräder zu unternehmen. «Und ich versuche, mich weiterhin regelmässig zu bewegen.» Während seiner Arbeit legte er auf dem Uniareal täglich 15 Kilometer zurück. Und ein besonderes Reiseprojekt hat er sich schon vorgenommen: «Ich war in meinem Leben noch niemals am Meer. Das soll sich jetzt ändern.»

Zur Person

Peter Bucher

Peter Bucher wurde am 30. April 1957 in Giffers geboren. Aufgewachsen ist er in Giffers und St. Ursen. Er ist verheiratet mit Bluette und hat einen Sohn. Seit dem 1. Oktober 1981 arbeitet er an der Universität Miséricorde als Abwart. 35 Jahre davon arbeitete er zusammen mit seiner Frau, die vor fünf Jahren in Pension gegangen ist. In seiner Freizeit fährt der Sensler gern Ski oder Motorrad. Nach seiner Pensionierung verlässt Bucher die Abwartswohnung an der Universität und zieht nach Düdingen. 

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