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Wenn ein Schriftsetzer zum Steinhauer wird

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Die neue temporäre Ausstellung des Gutenbergmuseums zeigt «ein Wörterbuch der besonderen Art». Rolf Leiser meisselt darin seine Erinnerungen an sein Berufsleben als Schriftsetzer in Stein.

«Endlich wieder einmal darf das Gutenbergmuseum eine neue temporäre Ausstellung ankünden», freute sich der Direktor des Gutenbergmuseums, Stefan Ledergerber, am Mittwochabend. Der Künstler Rolf Leiser stellt vom 2. Februar bis zum 24. April seine sogenannten Tischmodelle aus. Die 58 Skulpturen tragen ihren Namen deshalb, weil sie «mit rund 40 Zentimeter eine gute Grösse haben, um sie auf dem Tisch aufzustellen», wie Leiser erklärt. In der Ausstellung mit dem Titel «Wörterbuch aus Stein» oder «Dictionnaire en pierre» dreht sich alles um das Druckhandwerk und die Grafische Industrie.

 Wörterbuch der besonderen Art

Was auf den ersten Blick aussieht, wie eine Sammlung von verschiedenen, ungefähr gleich grossen Steinen, die kunstvoll geformt sind, hat eigentlich noch viel mehr Bedeutung. Und vor allem: einen grösseren Bezug zum Gutenbergmuseum, als der Laie zu Beginn denken mag. 

Der Künstler der Ausstellung, Rolf Leiser, ist gelernter Schriftsetzer und hat anschliessend eine Zusatzausbildung zum Betriebsassistenten in einer Grossdruckerei absolviert. «Das ist das Erste, das mich mit dem Gutenburgmuseum verbindet», so Leiser an der Vernissage.«Ich bin selbst ein Jünger der schwarzen Kunst», sagte er und schmunzelte. Die schwarze Kunst, wie früher das Druckerhandwerk bezeichnet wurde, findet sich aber auch in jedem seiner Tischmodelle wieder.

So sind «Hurenkind», «Speck» und «Leiche» nicht bloss willkürlich gewählte Namen für die Skulpturen, sondern finden ihre Wurzel tatsächlich im Druckerhandwerk, wie Museumsdirektor Stefan Ledergerber erklärt. Dabei dürfen die Tischmodelle ausdrücklich berührt werden und können auch erworben werden.

Die Ausstellung hat den Namen «Wörterbuch» nicht nur damit verdient, dass sie den Fachjargon des Druckerhandwerks erklärt. Wie in einem Wörterbuch gehen auch die Titel der Skulpturen von A bis Z. 

Ein Wörterbuch fürs Wörterbuch

Damit auch Laien die Steinskulpturen und die damit einhergehenden Begriffe vollumfänglich verstehen können, gibt es neben dem Wörterbuch aus Stein ebenfalls ein Wörterbuch aus Papier, das durch die Ausstellung führt. Darin findet sich zum Beispiel, die Erklärung, dass «Hurenkind», keinesfalls eine Beleidigung ist. Der Ausdruck bezeichnet einen typografischen Fehler, nämlich die letzte Zeile eines Absatzes, wenn sie zugleich die erste einer neuen Seite ist.

Das Tischmodell «Hurenkind» ist aus Rotem Maisandstein angefertigt und fühlt sich sehr rau an. Die «Leiche» aus Rosa Portogallo Marmor hingegen steht für ein fehlendes Wort oder einen ausgelassenen Buchstaben im Rohtext. Wenn der Fehler behoben wird, dann ist die Leiche «beerdigt».

«Schwarze Kunst» ist ausserdem nicht nur der Name des Druckerhandwerks selbst, sondern auch derjenige einer Skulptur. Diese besteht aus schwarzem schwedischem Basalt, einem Stein, der über 900 Millionen Jahre alt ist. 

Zur Person

Steinhauer aus Leidenschaft

Rolf Leiser lebt heute in Muntelier. Nach seiner Ausbildung zum Schriftsetzer, Betriebsassistenten und schliesslich Betriebsleiter entdeckte er im Jahr 1986 die Steinhauerkunst und eignete sie sich in Kursen und autodidaktisch an. Die Leidenschaft, immer und von überall her Steine zu sammeln, begleitet ihn jedoch schon sein Leben lang. Mittlerweile arbeitet der heute 78-Jährige täglich in seinem Atelier an neuen Ideen. Oft sind es die unbearbeiteten Steine, die ihn zu einer Skulptur inspirieren, es kann jedoch auch umgekehrt sein. In den vergangenen Jahren fertigte Leiser über 150 Skulpturen an. leb

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