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«Wenn es die Firma nicht mehr gibt, nützt die Rückvergütung gar nichts»

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Die Murtner Unternehmen fordern eine Pufferzone. Denn es könne Firmen den Kopf kosten, wenn sie 2023 doppelt so viel für den Strom bezahlen müssen. Die IB Murten bedauern, die Tarife nicht erneut anpassen zu können. 

Rund 30 Personen haben sich für einen Informationsabend der Industriellen Betriebe (IB) Murten zu Strompreisen in der Aula der Orientierungsschule in Murten eingefunden. Die Einladung ging an alle Mitglieder des Murtner Gewerbevereins und an Gewerbekunden, wie IB-Murten-CEO Charles Nicolas Moser ausführte. So waren an dem Anlass am Dienstagabend eine Kindertagesstätte, ein Baufachmarkt, ein Lebensmittelgeschäft, ein Holzbauunternehmen und weitere Branchen vertreten. 

Die für 2023 angekündigten Strompreise der IB Murten hatten «eingeschlagen wie eine Bombe», wie es an der letzten Murtner Generalratssitzung hiess. Die Gemeinde Murten ist Eignerin des Stromlieferanten und deshalb mit dem Thema befasst. Der Preisanstieg der IB Murten ist im Vergleich zu anderen Stromversorgungsunternehmen markant höher: Murtner Haushalte und Unternehmen müssen nächstes Jahr mehr als das Doppelte für den elektrischen Strom bezahlen. Der Hauptgrund für den starken Preisanstieg bei den IB Murten liegt darin, dass sie nur sehr wenig eigenen Strom produzieren und deshalb stark von den Marktpreisen abhängig sind. Was in den letzten Jahren zu tieferen Strompreisen gegenüber Groupe E führte, schlägt nun ins Gegenteil. 

Der Stichtag

Moser erklärte am Dienstagabend, wie die Tarife 2023 zustande kamen: «Jedes Stromunternehmen ist gesetzlich verpflichtet, die Preise bis am 31. August zu publizieren.» Für die Tarifkalkulation seien drei Punkte relevant: «Der vorgegebene maximale Gewinn, den wir machen dürfen, liegt pro Rechnungsempfänger bei 75 Franken.» Der zweite Punkt seien die Beschaffungskosten: «Die Stromlieferanten verwenden dafür die aktuellen Preise, die am Markt vorherrschen.» Der dritte Punkt für die Tarifkalkulation seien die sogenannten Deckungsdifferenzen. Diese kommen dann zum Tragen, wenn die Beschaffung tatsächlich zu einem anderen Preis erfolgt ist als in der Kalkulation berechnet. Da die tatsächlichen Beschaffungskosten erst im Nachhinein vorliegen, schlagen sich die Differenzen immer erst mit drei Jahren Verzögerung in den Tarifen nieder. 

Bei der Tarifkalkulation diesen Sommer gingen die Strompreise durch die Decke. Inzwischen sind sie zwar wieder tiefer, aber immer noch auf hohem Niveau. Dennoch wünschte sich Moser, die Tarife für 2023 den aktuellen Preisen auf dem Markt anpassen zu können: «Die Tarife sind aber publiziert, wir können das nicht mehr ändern, auch wenn wir wollen. Heute wären die Tarife 2023 tiefer.» Dank der Deckungsdifferenzen, beziehungsweise Rückvergütungen fliesse das Geld aber zurück an die Unternehmen.

Das sei aber nur der Fall, wenn es die Firmen überhaupt noch gibt, sagte ein Murtner dazu in der Fragerunde: «Denn wenn eine Firma Konkurs geht oder wegzieht aus Murten, kann sie nicht mehr profitieren und bekommt das nicht mehr zurück.» Je nach Betrieb sei es schwierig, grosse Beträge für den Strom aufzuwerfen, sagte ein anderer Unternehmer. «Und wenn es die Firma dann nicht mehr gibt, nützt die Rückvergütung gar nichts mehr.» Der Unternehmer forderte eine Pufferzone, «damit es die Firmen nicht am Gring trifft».

Raschere Rückvergütung?

Sie seien sich dessen bewusst und könnten es auch nicht schönreden, sagte Moser. Die IB Murten wollen nun juristisch prüfen, ob es gesetzlich möglich wäre, bereits im nächsten Jahr Rückvergütungen zu tätigen. Ein Unternehmer wünschte von den IB Murten klare Transparenz in Sachen Rückvergütung. Moser versprach, eine geeignete Form dafür zu prüfen. Der CEO betonte an dem Anlass aber wiederholt, dass Grossverbraucher, also Firmen, die eine Jahresverbrauch von mehr als 100’000 kWh aufweisen, von der Grundversorgung zum Marktkunden und damit den Stromlieferanten wechseln könnten. 

Symbolbild: Mast einer Hochspannungsleitung in Courtepin.
Charles Ellena

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