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Wenn Heimat manchmal ein Luxus ist

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Er ist Direktor einer weltweiten Luxushotelkette: Roland Fasel. Der gebürtige Taferser jettet für den Job in der ganzen Welt herum. Manchmal aber kommt er auch in der alten Heimat vorbei und schaut sich mit alten Freunden einen Gottéron-Match an. Oder gibt den FN ein Interview.

Er fällt auf: Roland Fasel. Im Senslerdialekt des Sprachtalents sind Anglizismen eingestreut, er wirkt mit seinen rund 60 Jahren noch immer aussergewöhnlich sportlich, und seine Visitenkarte ist eindrücklich: Chief Operating Officer der Aman Resorts, also die Nummer zwei des Unternehmens nach dem Besitzer. Die in Zug beheimatete Hotelkette bietet die teuersten Zimmer der Welt. In den letzten Jahren fällt es Fasel – der so vielen Menschen ein angenehmes Zuhause ermöglicht – schwer, einen Ort zu haben, an dem er sich wirklich zu Hause fühlen kann. 

Roland Fasel, wir führen unser Gespräch hier in Tafers. Beschreiben Sie bitte, was Sie mit dem Sensebezirk verbindet.

Ich stamme aus einer Hoteliersfamilie. Uns gehörte das Hotel Taverna in Tafers. Ich habe eine Kochlehre gemacht. Nach meiner Ausbildung unter anderem in der Ecole Hôteliere in Lausanne verschlug es mich über Boston in die weite Welt. Ich bin in einem kleinen Betrieb aufgewachsen und habe dort meine Berufslaufbahn begonnen. Das lehrte mich gewisse Grundwerte: viel und konzentriert zu arbeiten, viel zu lernen, integer zu sein und nicht immer kurzfristige Ziele erreichen zu wollen. Wenn ich etwas will, muss ich dafür arbeiten. Ich danke meinen Eltern und vor allem meinem Vater Oskar und meine Mutter Antoinette, dass sie mir diese Werte mitgegeben haben.

Sie sind seit einiger Zeit auch Hotelier hier im Sensebezirk. Wie kommt es dazu?

Die Familie führte die «Taverna» während rund 50 Jahren. Die Gemeinde hatte es in den 1990ern übernommen. Vor einigen Jahren nun habe ich sie zusammen mit Freunden aus dem Sensebezirk und dem Ausland wieder zurückgekauft. Wir haben einen Superpächter drauf, und es läuft super.

Welche Werte liegen Ihnen heute am Herzen?

Ich arbeite mit Menschen zusammen. Meine Mitarbeitenden sind mir wichtig. Ich möchte sie aufbauen. Ich will, dass unsere Teams erfolgreich sind. Ich habe gelernt, mit Geld umzugehen. In einem Kleinbetrieb geht es um jeden Franken, den du verdienst. Du kannst es nicht einfach hinauswerfen. Es braucht Bescheidenheit. Das hat mir in meiner Ausbildung in Lausanne geholfen. Ich kam aus dem kleinen Tafers, und plötzlich öffnete sich mir die Welt. Ich habe dort Menschen aus 50 Nationen kennengelernt.

Sie leiten eine Luxushotelkette, und dennoch sprechen Sie von Bescheidenheit. Wie bringen Sie diese beiden gegensätzlichen Begriffe in Einklang?

Ich bin im Ultraluxus tätig, aber ich bin nicht Teil des Ultraluxus. Das ist für mich zentral. Viele Kollegen in meiner Umgebung rutschen dort hinein und denken, dass sie dann Teil dieser kleinen Gesellschaft seien. Ich trenne das strikt. Ich arbeite mit diesen Menschen, aber ich bin kein Gleichgestellter. Ich verkaufe ihnen lediglich ein Produkt.

Sie besitzen ein Gottéron-Saisonbillett und schauen gerne ab und an einen Match. Warum?

Ich habe meine Wurzeln behalten, das ist mir wichtig, und komme immer wieder zurück in den Sensebezirk. Ich habe noch immer enge Freunde hier und gehe mit ihnen Skifahren oder eben an einen Eishockeymatch. Auch wohnt meine Mutter noch hier.

Sie geben den Leuten ein Zuhause. Haben Sie selbst ein Zuhause, einen Ort, den Sie so nennen, an den Sie gerne zurückkommen?

Vor Aman habe ich in London ein Heim aufbauen können, während ich dort gearbeitet habe. Dort liess ich mich während 13 oder 14 Jahren nieder. Doch seit Aman ist das schwierig geworden. Das ist eine Herausforderung, die mir immer bewusster wird. Ich bin in den letzten Jahren über 200‘000 Kilometer im Jahr geflogen, bin ständig zwischen London und Zug unterwegs. Wegen Corona war ich wieder etwas häufiger an einem Ort. Aber in der letzten Zeit ging mir das Heimgefühl tatsächlich etwas verloren. Es ist mir fast nicht mehr möglich, wenn ich jede Woche in einem bis zwei Fliegern bin, ein Heim zu haben. Klar, meine Kinder sind jetzt gross und in dem Alter, dass sie ausgezogen sind und mich nicht mehr brauchen. Dennoch möchte ich das in den nächsten Jahren verändern. Denn je älter man wird, desto mehr fehlt einem ein Ort, wo man hingehört.

Beschreiben Sie uns bitte einen typischen Arbeitstag – so es diesen wirklich gibt.

Ich bin eine Führungskraft, verantwortlich für 6000 Mitarbeitende auf verschiedenen Niveaus. Es ist meine Aufgabe, diese tagtäglich zu inspirieren und alle auf dem gleichen Weg zu behalten. Ich schaffe den Rahmen, damit wir gemeinsam erfolgreich sein können. Ich bin aber auch verantwortlich für die Strategie der Firma, für die Expansion des Produkts. Ich kümmere mich um die Umsetzung unserer Strategie und bei Bedarf um ihre Revision. Ich bin zuständig für die ganze Bandbreite unserer Bereiche, vom Marketing zu Food and Beverage für 30 verschiedene Hotels. Das mache ich natürlich nicht allein und habe meine Mitarbeitenden, die ich fragen kann, wo sie stehen, wie die Zahlen aussehen und an welchen Projekten sie arbeiten. Es kann sieben Jahre dauern, vom Zeitpunkt, wenn man sich mit einem Investor über die Lancierung eines neuen Hotels einig ist, bis man es eröffnet.

Sind Sie der grosse Dirigent, der nur das Grosse und Ganze im Auge hat?

Ganz im Gegenteil. Auf dem Niveau, auf dem wir arbeiten, ist gerade das Detail entscheidend. Wir müssen alles kontrollieren, um dieses Niveau zu halten, vom einheitlichen Schriftzug auf den Handtüchern bis hin zu jedem einzelnen Foto oder Video. Natürlich haben wir dort auch unsere Spezialisten. Ich habe zum Beispiel eine Frau aus Indonesien, die seit 30 Jahren – seit 30 Jahren! – alle Accessoires für unsere neuen Hotels designt, all das, was nicht vom Architekten ist. Stellen Sie sich das vor! Das ist eine irrsinnige Konstanz. Denn mit unseren 35 Hotels sind wir immer noch klein genug, dass wir pedantisch alles kontrollieren und klare Guidelines einhalten können. Jeden Tag checken der Besitzer oder ich die Social-Media-Posts, damit alles stimmt.

Das wirkt auf mich irgendwie beängstigend …

Verstehen Sie mich nicht falsch, wir sind keine Diktatur. Aber unsere Kunden erwarten von uns Luxus, und dazu gehört Konstanz. Wir haben die höchsten Durchschnittspreise der Welt. Wenn sie in unser Hotel kommen, sehen sie, das ist Aman. Ein Zimmer in unserem neuen Hotel in New York kostet im Schnitt 4500 Dollar die Nacht. Auf diesem Niveau kannst du nicht irgendwas nicht unter Kontrolle haben. Die Essenz, die Einzigartigkeit unseres Produkts kommt von den Details. Der Gast muss sicher sein, dass wir wissen, was er braucht. Wir können noch so von Strategie reden – wenn auch nur das kleinste Foto auf einem Prospekt nicht stimmig ist, hat die beste Strategie keinen Wert.

Sie schütteln am Morgen einem russischen Oligarchen die Hand, haben am Mittag ein Geschäftsessen mit einem Ölscheich und sitzen am Abend mit einem Bier in der Hand mit Ihren Freunden im St. Leonard – wie kriegen Sie das unter einen Hut?

Es geht einfach um Respekt. Ich schaue nicht auf soziale Unterschiede. Es sind alles Menschen. Ich habe grossen Respekt vor jedem und jeder, egal ob er bei uns in der Küche oder in der Wäscherei arbeitet oder ein Luxushotel führt. Ich bin für sie alle verantwortlich, dafür, dass sie ihr Potenzial erreichen können. Das ist mein Wertesystem. Ich weiss, welche Freundschaften und Beziehungen wirklich langfristig sind und welche nur auf dem Geschäft beruhen. Ich weiss auch, dass ich diese Position und diesen Titel habe. Aber das heisst nicht, dass ich in diesem Luxus lebe und ihn mitmache.

Zur Person

Ein Grosser seines Fachs: Roland Fasel

Der Hotelier Roland Fasel ist in der «Taverna» in Tafers aufgewachsen, damals ein Dorfhotel mit 15 Zimmern. Seine erste Erfahrung mit Luxushotels machte er 1983 im Four Seasons Hotel im kanadischen Ottawa. Fasel ist seit fast 40 Jahren in der Hotellerie aktiv und war zeitweise Generaldirektor des Londoner Luxushotels The Dorchester. Er arbeitet seit 2017 bei Aman und wohnt seit vielen Jahren im Stadtteil Chelsea. Roland Fasel erhielt 2022 einen der weltweit renommiertesten Preise in seiner Szene, denjenigen des Corporate Hotelier of the World, dies, nachdem sein Unternehmen gerade das Aman New York City eröffnet hatte, ein Flaggschiff der Luxuskette.

Fasels Familientradition führt jedoch noch weiter zurück: 1950 hatten seine Grosseltern die «Taverna» übernommen. Seine Eltern waren von 1968 bis 1995 Pächter des Hotels. Dann führte Vater Oskar Fasel die Buvette St. Leonhard. Der Hotellerie treu blieb ebenfalls Onkel Kuno Fasel. Er führte während Jahren in Singapur ein Hotel. Und in Dubai war Cousin Andreas Fasel aus Düdingen Hoteldirektor.

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