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Wenn jemand mich liebt …

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wort zum sonntag

Autor: Ingrid Grave/Kipa

Wenn jemand mich liebt …

Wenn jemand mich liebt, wie ist das? Das ist schön. Das tut mir gut. Da weiss ich, dieser Mensch will mir wohl, ihm darf ich vertrauen. Ich spüre die gleiche Wellenlänge. Die Chemie stimmt – wie man in etwas salopper Art heute so sagt. Nichts anderes eigentlich sagt auch Jesus: Wenn jemand mich liebt, wird er an meinem Wort festhalten (Joh 14, 23-29). Und wer mich nicht liebt, hält auch an meinem Wort nicht fest.

Was ist das für ein Wort? Was meint er genau? Das lässt sich verstehen, wenn wir von unserer Alltagsrealität ausgehen. Ob jemand mich wirklich mag, erkenne ich daran, ob sein Tun und Lassen übereinstimmt mit meinen eigenen Wertvorstellungen. Ein solcher Mensch kann mir zum Freund, zur Freundin werden. Wenn jemand etwas tut, was meinem eigenen Verständnis von Höflichkeit, Anstand und Moral widerspricht, dann wird sich keine echte Freundschaft entwickeln, selbst wenn der andere mich umwirbt. Vielleicht komme ich in die Situation, dass ich es ihm sagen muss: «Deine Auffassungen kann ich nicht teilen, darum wird es zu keiner engeren Beziehung zwischen uns kommen.» Damit schaffe ich Klarheit und lasse meinem Gegenüber die Freiheit, sich für oder gegen mich und meine Weltanschauung zu entscheiden.

Genau das tut auch Jesus. Er sagt nicht, wenn jemand mich liebt, muss er sich an mein Wort halten, sondern der oder die Betreffende wird es von sich aus tun. Daran erkennt Jesus, ob echte Liebe da ist. Liebe lässt sich nicht erzwingen. Sie ist gegenseitiges Geschenk. In der Liebe kommt es nicht nur zur Übereinstimmung der Gefühle, sondern auch zu einer Übereinstimmung des alltäglichen Handelns.

Jesus hat in klaren und deutlichen Worten gesagt, was für ihn zählt: Gegenseitige Rücksichtnahme unter den Menschen, und zwar auf allen Ebenen, ungeachtet von Rasse, Kultur und Religion. Schwache und Benachteiligte sind besonders aufmerksam zu behandeln. Mehr noch: Sie sollen gefördert werden, damit sie Anteil am Leben haben und zu vollwertigen Gliedern der menschlichen Gesellschaft werden. Wer sich an diese Worte Jesu hält, bezeugt damit seine Liebe zu ihm. Ganz einfach!

Morgen feiern wir Muttertag. Wie oft hat jede Mutter ihren kleinen Kindern wohl gesagt: «Sei brav! Denk daran, was ich dir gesagt habe!» Wenn die Kinder grösser werden, sagt sie es vielleicht nicht mehr. Trotzdem erhofft sie sich, dass ihre Kinder sich erinnern an das, was sie im Elternhaus gelernt haben. Wenn dann eines Tages die Kinder rechtschaffen im Leben stehen, ist das für die Mutter so etwas wie der «Lohn» für ihre eigene Liebesmühe. Dasselbe gilt für die Väter, für beide Elternteile. Wenn die Kinder sich an das halten, was die Eltern ihnen mit auf den Weg gegeben haben, dann wissen die Eltern: Unsere Liebe wird erwidert. Welch ein Glück!

Doch dieses Glück will nicht immer so ganz gelingen. Kinder können zeitweise vergessen, was sie zuhause gehört haben. Gläubige Eltern beten darum, dass die erwachsenen Söhne und Töchter sich auf die elterlichen Weisungen besinnen mögen. – Jesus verhält sich in Bezug auf die Jünger und Jüngerinnen wie eine liebende Mutter und liebender Vater in einem. Er will, wenn er nicht mehr unter ihnen sein wird, den Beistand senden, den Geist.

Dieser Heilige Geist ist der Geist, aus dem heraus Jesus gelebt und gelehrt hat. Ihn will er senden, damit die Zurückgebliebenen sich erinnern an all die Worte, die Jesus zu ihnen gesprochen hat. Er möchte, dass das Leben seiner Jünger und Jüngerinnen gelingt. Ausdrücklich wünscht er ihnen dazu den Frieden. Friede, Herzensfriede ist die Frucht eines rechtschaffenen Lebens, getreu den Worten Jesu. Der Heilige Geist wird sie uns in Erinnerung rufen. Allerdings nur, wenn wir erinnert sein möchten und der Herzensfriede uns etwas wert ist.

Ingrid Grave ist Dominikanerin und lebt in Zürich, wo sie in der Ökumene und in der Arbeit mit Frauen engagiert ist.

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