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Wenn nur noch Johan Djourou fehlt

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Wenn die Vorfreude der Fussballfans auf die kommende Europameisterschaft in Frankreich langsam, aber sicher ihren Höhepunkt erreicht, ist auch wieder die Zeit für die berühmten Panini-Sammelsticker gekommen. Auf den Schulhöfen kommt zurzeit niemand am farbigen Sammelalbum vorbei, und auch im einen oder anderen Büro liegt zwischen Tastatur und Kaffeetasse ein Stapel von Fussballstickern versteckt – immer darauf wartend im Besitzer eine neue Attacke von Sammelfieber auszulösen. Die Panini-Kleber aus Italien gibt es seit über 50 Jahren, und sie haben sich zu einem weltweiten Phänomen entwickelt (siehe Kasten). Was macht das Faszinosum Panini aus und was treibt Jung und Alt dazu, Stunden und Tage mit Sammeln und Tauschen zuzubringen?

Am Samstag trafen sich gegen 40 kleine Panini-Fanatiker im Familienatelier am Ryff in Murten zum gemeinsamen Paninihandel. Die Tauschbörse öffnet um punkt 13 Uhr seine Tore, und es dauert nicht lange, bis sich der kleine Raum mit Sammelwütigen füllt. Bald schon ist kein Platz mehr frei an den mit Sammelalben und Stickern überladenen Tischen. «Es ist faszinierend zu sehen, mit wie viel Enthusiasmus die Kinder am Werk sind, wenn es um Paninis geht», sagt Ronny von Siebenthal, Organisator der Tauschbörse.

An den Tischen wird rege diskutiert und verhandelt. «Ich sammle nicht alle Mannschaften, nur die, die mir besonders gefallen», sagt ein kleiner Junge, der knapp über den Tisch zu schauen in der Lage ist. «Ich glaube, mir fehlen nur noch hundert Kleber», so sein Kollege, der damit beschäftigt ist, seine Sticker zu zählen. Gleich daneben rennt ein Mädchen um die Tische herum. «Ich sammle nur die Schweizer Mannschaft», sagt sie. «Und jetzt fehlt mir nur noch Johan Djourou.»

Listen und Taktiken

Viele Tauschwillige haben sich gut auf den Nachmittag vorbereitet. Auf den Tischen liegen Listen, mit denen die Kinder die Übersicht über ihre Sammlung zu behalten versuchen. Schliesslich umfasst das angestrebte volle Album 680 Sticker; da gilt es, konzentriert zu bleiben. Einige Listen sind am Computer entstanden, andere in einer krakeligen Handschrift verfasst. «Die Kinder lernen beim Sammeln auch etwas: Sie müssen zählen, rechnen, ihre Sammlung im Kopf und die Listen im Griff behalten», sagt Organisator von Siebenthal, selbst Vater von Panini-Verrückten. «Paninisammeln ist gar nicht so doof, wie man immer denkt.»

Wenn die Kinder die Übersicht verlieren, kommen ihre Mütter und Väter zu Hilfe. Und ehe sie sich versehen, sind sie selbst mit dem Sammelfieber angesteckt, denn plötzlich tauschen nicht mehr nur die Kinder: Eine Mutter hat einen Tisch beschlagnahmt und die Sticker ihrer Tochter darauf ausgelegt, am Tisch nebenan zählt ein Vater die Kleber und brütet über dem Album seines Sohnes. Das Bier, das er sich geholt hatte, um dem Geschehen im Abseits zuzuschauen, steht auf dem Tisch nebenan und wird langsam warm.

Weitere Fotos:www.freiburger-nachrichten.ch

Panini: Vom Kleinbetrieb zum Millionenkonzern

D ie berühmten Panini-Fussballkleber, die vor der Europa- und Weltmeisterschaft jeweils zu einem regelrechten Sammelwahn führen, wurden 1961 im italienischen Modena erstmals hergestellt und vertrieben. Das Unternehmen Panini versuchte es zuvor erfolglos mit Sammelalben mit Blumenbildern. Das erste Album mit Fussballsujets umfasste zunächst nur die Mannschaften der Italienischen Meisterschaft. Die Päckchen mit den Stickern wurden damals noch von Hand hergestellt. Bald schon wurde das Unternehmen international ausgebaut. Ab 1974 verkaufte es seine Kleber auch in andere europäische Länder.

Neben den Fussball-Sammelstickern vermarktet die Firma Panini heute auch amerikanische Comics wie Batman oder X-Men sowie Romane, Jugendbücher und Kalender. Im Jahr 2014 machte Panini einen Jahresumsatz von rund 750 Millionen Euro. lr

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