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Wenn Schweres federleicht wird

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Der Autor Hubert Schaller und der Kunstmaler Ivo Vonlanthen sind zwei, die sich schon seit vielen Jahren kennen, die sich blind verstehen und die sich gegenseitig inspirieren. Trifft man die beiden Sensler zum Gespräch, wird daraus rasch ein angeregtes Hin und Her über Schaffensprozesse, Inspirationsquellen und die Bedeutung der Kunst. «Ich mag an Ivos Kunst, dass sie so wirkt, als wäre sie nie abgeschlossen, als würde sie sich ständig weiterentwickeln», sagt Hubert Schaller. «Das ist genau das, was ich auch beim Schreiben empfinde.» Und Ivo Vonlanthen gibt umgehend zurück: «Tatsächlich verwerfe ich beim Malen immer wieder Dinge, um vorwärtszukommen und noch tiefer zu graben. Und genau das empfinde ich auch, wenn ich Huberts Gedichte lese.»

Texte und Bilder in Harmonie

Kein Wunder also, dass die beiden sich irgendwann künstlerisch zusammengetan haben: 1994 arbeiteten sie erstmals zusammen, als Hubert Schaller Texte zu einem Katalog schrieb, der zu einer Ausstellung von Ivo Vonlanthen im Sensler Museum in Tafers erschien. 2015 kam es erneut zu einer Zusammenarbeit im Sensler Museum, diesmal für eine gemeinsame Ausstellung mit dem Titel «Lichtung» (die FN berichteten). Aus dieser Ausstellung ist nun das jüngste gemeinsame Projekt hervorgegangen: die Gedicht- und Bildmappe «federleicht», welche die beiden Künstler am kommenden Donnerstag im Sensler Museum vorstellen (siehe Kasten links).

Aus der ersten Idee, aus den in der Ausstellung gezeigten Werken ein Buch zu machen, sei am Ende etwas ganz Neues entstanden, sagt Ivo Vonlanthen. Der schön gestaltete Band enthält dreissig Gedichte und zehn Gouachen. Etwa die Hälfte der Gedichte habe er eigens für die Publikation geschrieben, so Hubert Schaller, die übrigen stammten teils aus der Ausstellung von 2015, teils aus früheren Jahren.

Ivo Vonlanthen wiederum liess sich für seine abstrakten Bilder von den Gedichten seines Freundes inspirieren, und das bis hin zur Technik: «Wegen des Titels ‹federleicht› habe ich zuerst Aquarelle gemacht. Doch je mehr Texte ich gelesen habe, umso mehr schienen sie mir gar nicht so leicht, sondern eher melancholisch-schwer. Darum sind aus den Aquarellen dann Gouachen geworden, die der Schwere der Gedichte standhalten können.»

Akt der Befreiung

Führt der Titel «federleicht» also in die Irre? Tatsächlich geht es in vielen von Hubert Schallers Texten in dem Band um Vergänglichkeit, Tod und Schmerz. «Die Gedichte sind eine Art Antithese zum Titel», räumt der Autor ein. «Der Titel ist mir buchstäblich zugeflogen, er war eine reine Intuition, doch er ist in jeder Hinsicht passend.» Zum einen sei da die Assoziation mit der Schreibfeder, die auf den Prozess des Schreibens verweise, bei dem Gedanken und Gefühle auf wundersame Weise Form annähmen, um schliesslich auf dem Papier verewigt zu werden. Zum anderen habe das Schreiben für ihn etwas mit dem Wunsch zu tun, sich von der Last des Alltags zu befreien, sich zu erheben und zu distanzieren.

Die Kunst als Akt der Befreiung: Darin findet sich auch Ivo Vonlanthen wieder. «Im kreativen Prozess fühlen wir Kunstschaffenden uns gut und leicht», sagt er. Und oft genug seien Licht und Dunkel, Leichtigkeit und Schwere gar nicht so einfach voneinander zu trennen: «Wenn ich male, steht am Anfang oft eine Lichtsituation aus der Natur, aus der im Laufe meiner Arbeit, wenn ich grabe und bohre, etwas Schwereres und Tieferes wird.»

«Verdichtete Erfahrung»

Hubert Schaller geht sogar noch einen Schritt weiter: «Ohne das Schwere gäbe es keine Kunst und keine Poesie», meint er und zitiert den argentinischen Schriftsteller Jorge Luis Borges: «Das Glück versteht sich von selbst, das Unglück will verwandelt werden». Und so verwandelt Schaller in den nun veröffentlichten Gedichten mit viel Feingefühl das, was er in den letzten Jahren und Jahrzehnten erlebt und gesehen hat. «Natürlich beschäftigen mich heute andere Themen als damals, als ich als Dreissigjähriger meinen ersten Gedichtband herausgegeben habe. Themen wie Vergänglichkeit und Abschied sind heute viel präsenter», so der 61-Jährige.

Dennoch will Schaller mit seinen Texten über seine eigene Person hinausweisen. «Wäre es nur ein privates Verarbeiten, würde ich die Texte nicht veröffentlichen. Doch ich suche das Exemplarische – das, was das Gedicht zur verdichteten Erfahrung macht.» Genau gleich empfindet Ivo Vonlanthen – wen wunderts – beim Malen. «Ausgehend von alltäglichen Licht- und Natursituationen, suche ich nach dem Kern der Dinge, nach dem, was unter der Oberfläche versteckt ist», so der 57-Jährige.

Offen für alles

Bei so viel Harmonie verwundert es nicht, dass die beiden sich auch weitere gemeinsame Projekte vorstellen können: Sie seien offen für alles, sagen beide. Und egal, was daraus wird: Gegenseitig inspirieren werden die beiden Seelenverwandten sich so oder so auch weiterhin.

Zu den Personen

Ein Mann der Worte und ein Mann der Bilder

Der 61-jährige Hubert Schaller stammt aus Alterswil und ist Lehrer für Deutsch und Philosophie am Kollegium St. Michael in Freiburg. Er hat unter anderem die Gedichtbände «Trommelfellschläge» (1986) und «Drùm» (2005) veröffentlicht, und in den «Freiburger Nachrichten» sind regelmässig Kolumnen aus seiner Feder zu lesen. Ivo Vonlanthen ist 57 Jahre alt und stammt aus Niedermuhren bei St. Antoni. Seine Zeichnungen und Gemälde sind stets inspiriert von der Natur und seiner Wahrnehmung der Landschaften, die er durchwandert. Viele Zeichnungen und Aquarelle entstehen direkt während dieser Streifzüge, Ölgemälde später in seinem Atelier in Villars-sur-Glâne. Schaller und Vonlanthen kennen sich schon seit vielen Jahren und haben erstmals im Jahr 1994 zusammengearbeitet.

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Zahlen und Fakten

Vernissage im Sensler Museum

Der Band «federleicht» erscheint in einer Auflage von 500 Exemplaren, alle nummeriert und von Hubert Schaller und Ivo Vonlanthen signiert. Er ist für 49 Franken im Sensler Museum in Tafers und in der Kanisius-Buchhandlung in Freiburg erhältlich; Bestellungen per Mail an hschal@sensemail.ch oder mail@ivonlanthen.ch. Die Vernissage findet am Donnerstag, 17. November, um 18.30 Uhr im Sensler Museum statt (nicht wie zunächst angekündigt am 19. November).

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