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Wenn sich ein Simulant einnistet

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Wenn sich ein Simulant einnistet

Gastspiel des Theaters des Kantons Bern in Murten

Auch dieses Jahr gastierte das Theater für den Kanton Bern in Murten. Unter freiem Himmel gelangte das Stück «Der Simulant» zur Aufführung.

Von CORINNE AEBERHARD

Auch im Jahr nach der Expo muss man in Murten nicht auf kulturelle Anlässe verzichten. Nebst dem Openair-Kino gastierte wiederum das Theater für den Kanton Bern in der Bezirkshauptstadt. Und auch dieser Anlass fand unter freiem Himmel statt, was dieses Jahr keinerlei Probleme mit sich brachte. Selbst die grössten «Gfrürlis» brauchten während der Aufführung keine Jacke anzuziehen.

Gespielt wurde auf einer kleinen Bühne auf dem Törliplatz zwischen der Ringmauer und der Katholischen Kirche. Auf den ersten Blick sah sie fast wie ein etwas zu gross geratenes Kasperlitheater aus. Die davor aufgereihten Gartenzwerge verstärkten den Eindruck noch.

So klein die Bühne aber für «richtige» Schauspieler war, vermochte sie doch den Anforderungen zu genügen und dem Publikum die kleinbürgerliche Enge im Hause des Ehepaars Gellert näher zu bringen.

Tyrann auf dem Sofa

Dieses war in eine ungemütliche Lage geraten. Nach einem feuchtfröhlichen Fest fuhr es mit dem Auto nach Hause und kollidierte dabei mit einem Fussgänger. Der Mann mit Namen Etzel trug schwere Verletzungen davon und ist teilweise gelähmt.

Die Gellerts beschlossen aber, anstelle einer aufwändigen und teuren Pflege in einem Heim, den «Patienten» bei sich zu Hause aufzunehmen und sich um ihn zu sorgen.

Schon bevor er eintrifft, kommt es zu Spannungen zwischen dem Ehepaar. Zusehends spitzt sich dann die Lage weiter zu, als Etzel da ist. Unsäglich scheint er an den Verletzungen zu leiden und tut dies auch kund. Sei es mit Stöhnen, mit seiner Gestik und Mimik. Gleichzeitig aber ist er sich seiner doch privilegierten Situation bewusst und nutzt diese schamlos aus. Vom Sofa aus kommandiert er die Gellerts herum: Mal ist ihm heiss, dann wieder kalt und schliesslich lässt er sich gar von den beiden füttern, bis er zu platzen droht.
Schon bald wird klar, dass seine Verletzungen weit weniger schlimm sind, als vorgespielt. Dies fällt auch der etwas zu neugierigen Nachbarin auf, vor welcher man die verfahrene Situation lieber verheimlichen möchte.
Die Lage verschärft sich immer mehr und nachts im Bett entwickeln die Gellerts Mordgedanken. Als der Ehemann schliesslich zur Tat schreiten will, entlarvt er den vermeintlich Verletzten als Simulanten.

Die Schauspieler des Theater des Kantons Bern vermochten mit ihrer Aufführung das Publikum zu unterhalten. Die Lacher verrieten auch Kinder im Publikum und das hochdeutsch vorgetragene Stück konnte auch auf französischsprachige Zuschauer zählen.

Ein Märchen im Winter

Wer das Stück «Der Simulant» von Wolfgang Deichsel in Murten verpasst hat, der hat die Möglichkeit es anderswo zu sehen. Weitere Aufführungen sind in Burgdorf, Twannberg, Wiedlisbach, Jegenstorf, Büren, Solothurn, Bern, Münchenbuchsee, Langenthal und Sutz vorgesehen. Zudem kann man sich auf das nächste Projekt der Theatergruppe freuen. Gemäss ihres Präsidenten Kurt Beer soll im Winter das Märchen «Kleine Engel» zur Aufführung gelangen.

Das Theater für den Kanton Bern ist mit seinen Produktionen seit über 30 Jahren auf Tournee. Leider seien für nächstes Jahr Subventionskürzungen angekündigt, sagte der Präsident. Dies mache es schwierig, auch künftig anspruchsvolles Theater zu machen.

Reservationen unter 031 382 17 30.

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