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Wenn sich plötzlich Lösungen zeigen

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Die Weihnachtstage sind vorbei und damit auch zahlreiche Familienfeste. Nicht immer verlaufen diese harmonisch: Manch einem graut schon bei der Vorstellung an das alljährliche Zusammentreffen, weil alte Streitfragen, die während Jahren oder gar Jahrzehnten nicht gelöst wurden, dann immer wieder aufbrechen.

 In solchen Konstellationen kann sich eine Mediation lohnen. Als neutrale Fachperson helfen Mediatoren zerstrittenen Parteien, eine Lösung zu suchen. «Wir beschäftigen uns unter anderem mit Familienkonflikten wie Erbschaftsstreitereien, Scheidungen oder auch Nachfolgeregelungen in Familienbetrieben», erklärt die Mediatorin Irène Hämmerli aus Murten. Weitere Beschäftigungsfelder sind Konflikte am Arbeitsplatz oder Nachbarschaftsstreitigkeiten. «Häufig kommen solche Konflikte an einen Punkt, an dem Sie untragbar werden und mindestens eine der Parteien etwas zur Lösung unternehmen will», so Irène Hämmerli. Seit 2011 ist die Mediation im Gesetz verankert. Sie komme zuweilen in einem Gerichtsverfahren zum Zug, um anstelle eines richterlichen Urteils eine einvernehmliche Lösung zwischen den Konfliktparteien zu erzielen, erklärt Christiane Brem, Co-Präsidentin des Vereins «Maison Fribourgeoise de Médiation».

Der Gang in eine Mediation kann der erste Schritt zur Lösung eines Konfliktes sein. «Es geht darum, die Beteiligten in ein offenes Gespräch zu bringen», erklärt Hämmerli. Wichtig sei, den gegenseitigen Respekt und das Vertrauen zu fördern. Das beginnt in der Regel mit einem Vorgespräch mit beiden Parteien. Dann müssen die Beteiligten eine Vereinbarung unterzeichnen, in der sie Regeln wie eine vertrauliche und eine respektvolle Kommunikation akzeptieren.

Missverständnisse klären

In den folgenden Sitzungen werden die einzelnen Konfliktpunkte erörtert. «Häufig zeichnen sich bereits hier Lösungen ab», erklärt Irène Hämmerli. Denn die Mediation kläre nicht selten Missverständnisse. Plötzlich würden die Parteien feststellen, dass sie zum Teil jahrelang aneinander vorbeigeredet haben. Hämmerli illustriert das anhand eines Erbschaftsstreites. «Mehrere Geschwister streiten, ob sie das Elternhaus verkaufen sollen. In der Mediation stellt sich nun plötzlich heraus, dass eines der Geschwister Geldsorgen hat und darum das Haus verkaufen will.» In diesem Wissen würden nun im nächsten Schritt alle möglichen Lösungen gesucht. Ihre Mandanten seien da manchmal richtig kreativ. «So könnten diese Geschwister zum Beispiel das Haus vermieten und damit die Geldsorgen des einen Geschwisterteils lindern.» Dadurch würde sich schlussendlich ein Verkauf vielleicht erübrigen. «Oder die Geschwister entscheiden, zuzuwarten und die Situation nach fünf Jahren nochmals neu zu beurteilen.»

Ein Kaffee als Highlight

Manchmal kann aber auch eine Mediation nichts ausrichten. «Wenn zu viele Emotionen im Raum sind und sich die Beteiligten anschreien, ist eine Lösung schwierig», sagt Irène Hämmerli. Das Gleiche gilt, wenn eine der Parteien kein Interesse an einer gütlichen Lösung hat oder ein juristisches Verfahren anstrebt. Der Verzicht auf juristische Schritte ist übrigens eine Voraussetzung für eine Mediation. «Denn diese kann nicht gelingen, wenn sich die Parteien gleichzeitig vor Gericht gegenüberstehen.» Darum müssten diese Verfahren mindestens vorübergehend ruhen.

Zu den Highlights ihres Berufes gehört für Hämmerli hingegen, wenn sich im Beratungszimmer die Stimmung zum Positiven verändert und sich plötzlich gütliche Lösungen abzeichnen. Die Mediatorin erzählt von einem Vater und dessen Sohn, die jahrelang nicht mehr miteinander gesprochen hatten. «Nach drei bis vier Sitzungen waren sie wieder fähig, miteinander einen Kaffee zu trinken.» Später habe sie durch eine Mail erfahren, dass die beiden wieder gemeinsam Weihnachten feiern können.

Weihnachten als Auslöser

Apropos Weihnachten: Dieses gilt ja als Zeit, welche möglichst harmonisch sein soll und in der deshalb erst recht Konflikte entstehen. Das spüren die Mediatorinnen nur indirekt: «Die Altjahrswoche verläuft ebenso wie der Sommer eher ruhig.» Hingegen steige die Zahl der Fälle oft im Januar an, weil sich viele Leute nach konfliktreichen Festtagen zu einer Mediation entschlössen. Das Gleiche gelte für den Spätherbst: Dann wollten einige Menschen alte Konflikte gerade im Hinblick auf die Festtage beilegen.

Zum Verein

Ein Netzwerk für die Freiburger Mediatoren

Irène Hämmerli und Christiane Brem sind Mitglieder des Vereins «Maison Fribourgeoise de Médiation» (MFM), der 2003 gegründet wurde. Ziel war, ein Netzwerk der Freiburger Mediatoren aufzubauen, damit sie Synergien nutzen können. Die Mitglieder des Vereins sind ausgebildete Mediatoren, die mit ihren Beratungen das ganze Kantonsgebiet abdecken. Seit vier Jahren gibt es mit dem Verein Mediation Freiburg (VFM) einen zweiten Freiburger Verein für Mediatoren.

Das MFM betont auf seiner Website, die Mediatoren würden nicht als Richter auftreten, sondern wollten den Konfliktparteien die Kommunikation erleichtern und das gegenseitige Verständnis fördern. Das MFM ist über die Website oder eine telefonische Hotline erreichbar.sos

www.fribourg-mediation.ch, Hotline: 079 407 56 59

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