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«Wenn Sie der Ehe zustimmen, drücken Sie bitte Ja»

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Der Umstand, dass das Zivilstandsamt in Tafers geschlossen war, sorgt für Kritik. In der Antwort auf einen Vorstoss hält der Staatsrat fest, dass die Ämter künftig zunehmend in Schwierigkeiten geraten könnten. 

Ein Zivilstandsamt, das mangels Personal über drei Wochen lang zu war – heute zwar noch ein Einzelfall, aber in Zukunft durchaus ein realistisches Szenario, wie der Staatsrat in seiner Antwort an Grossrat Bruno Riedo (SVP, Ueberstorf) schreibt.

Riedo bezog sich auf die Schliessung der Amtsstelle in Tafers. Er hatte sich dabei in seiner Anfrage nicht nur geärgert. Die entstehenden Verzögerungen führten nämlich auch zu Nachteilen, insbesondere für Bestattungsunternehmen. Das habe das Leid der betroffenen Familien zusätzlich erhöht, sagte Riedo auf Anfrage, der Schliessungsentscheid sei insgesamt unverständlich und beschämend gewesen. «Hier hat der Kanton eine Chance verpasst, mit einer besseren Lösung die Sensibilität des Sensebezirks zu respektieren», so Riedo.

Verkettung von Absenzen

Was passiert war? Ende Januar dieses Jahres stand das Zivilstandsamt in Tafers vor einem organisatorischen Notstand. Zwei Angestellte wurden in die Frühpensionierung verabschiedet, eine Person verliess nach Abschluss ihrer Ausbildung das Amt – und eine Mitarbeitende befand sich im Mutterschaftsurlaub. Zum Vergleich: In der Regel arbeiten in Tafers zwei Personen.

Auch wenn noch rechtzeitig eine Person angestellt werden konnte: Plötzlich reichten die Personalressourcen nicht mehr. Das Büro wurde geschlossen. Während der Sedisvakanz übernahm die Amtsstelle in Freiburg formell die Aufgaben. Wegen der grösseren Arbeitslast dauerte es manchmal länger, bis die Aufträge bearbeitet wurden. Riedo hätte sich gewünscht, dass das Amt mittels Ersatzleuten wenigstens einen Notdienst aufrechterhalten hätte.

Ein realistisches Szenario

Der Staatsrat nutzt die Möglichkeit der Antwort nun für eine Auslegeordnung. Er warnt vor zunehmenden Schwierigkeiten für das Zivilstandswesen. Die Ressourcen seien in den letzten Jahren nur unwesentlich gestiegen. In der Zwischenzeit habe die Bevölkerung aber um rund 30 Prozent zugenommen, die Aufgaben gleichermassen – zum Beispiel durch eingetragene Partnerschaften oder Geschlechtsänderungen. Zwar habe eine Reform vor einigen Jahren die Dienstleistungen verbessert und die Arbeitsbelastung besser verteilt. So könne die Bevölkerung seither Amtsgänge in allen Zivilstandsämtern auf dem Kantonsgebiet vornehmen. Doch deren Nutzen sowie jene der Digitalisierung seien verpufft.

Der Staatsrat stellt fest: «Die gegenwärtige Organisation des Zivilstandsamts scheint ihre Grenzen erreicht zu haben.» Er stellt sich – unter Beibehaltung der Schalter und der Trauungslokale in den Bezirken – eine Konzentration der Amtsstellen vor. Denn die Verteilung der Kräfte habe den Personalmangel erheblich verstärkt. «Das macht jeden Standort besonders anfällig für Absenzen oder vakante Stellen.» 

Vielerlei Gründe

Der Staatsrat führt weiter aus, dass es zwei Jahre dauert, bis eine Person ins Zivilstandswesen eingearbeitet sei. «Es gibt keine Schule», deshalb sei die Ausbildung langwierig. Der Kanton könne nicht einfach irgendjemanden einstellen, so der Staatsrat, und schon gar nicht mehrere unerfahrene Personen aufs Mal. Man lerne die Tätigkeit «on the job», zwei Jahre lang in Begleitung einer erfahrenen Arbeitskollegin. Freiburg leide auch unter dem Wettbewerb unter den Kantonen um Fachkräfte in diesem Bereich. Deshalb mache er sich auch Überlegungen über eine Reform der Entlöhnung.

Übrigens: Die Schliessung scheint die Zahl der Trauungen kaum beeinflusst zu haben, mussten doch nur einige wenige Personen einem anderen Traulokal zugewiesen werden – mit ihrem Einverständnis.

Definition

Das machen Zivilstandsämter

In jedem Bezirkshauptort gibt es ein Zivilstandsamt. Ihre Aufgaben: die Eintragung von Geburten, die Anerkennung von Kindern von unverheirateten Paaren, Eheschliessungen, die Registrierung von Scheidungen, eingetragenen Partnerschaften und deren Auflösung, die Eintragung von Todesfällen, Namensänderungen oder Geschlechtsänderungen. Heute heiraten weniger Menschen, dafür gibt es mehr Anerkennungen von Kindern von unverheirateten Paaren. fca

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