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Wenn Sprachen lernen und Freundschaften knüpfen Hand in Hand gehen

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Um seine Deutschkenntnisse zu verbessern, hat Cédric Dépraz letztes Jahr ein Sprachtandem mit einem deutschsprachigen Kollegen gestartet. Er meldete sich dafür auf eine Initiative des Forums für die Zweisprachigkeit. Jetzt versteht er sich mit seinem Tandemkollegen so gut, dass sie sich trotz Ende des Tandems immer noch treffen. 

Cédric Dépraz ist wissenschaftlicher Mitarbeiter bei der Staatskanzlei Freiburg. Als Französischsprachiger ist er bei der Staatskanzlei zwar in der Mehrheit, kommt jedoch nicht umhin, ab und zu die deutsche Sprache zu verwenden. Der 33-Jährige stammt ursprünglich aus Lausanne und verfügt über gute Deutschkenntnisse, hat sie in der Praxis aber bisher nicht oft angewandt.

In Sitzungen sei es bei der Staatskanzlei Brauch, dass jeder und jede in seiner eigenen Sprache spreche. Trotzdem falle ihm auf, wie gut die deutschsprachigen Kolleginnen und Kollegen Französisch können. «Sie kommen uns oft entgegen und sprechen Französisch mit uns», sagt Dépraz. Fast schon zu oft, wie er findet. «Wir sagen ihnen dann immer Bitte auch auf Deutsch!, denn sonst lernen wir es ja nicht.» 

Einen ähnlichen Gedanken hat das Forum für die Zweisprachigkeit mit Sitz in Biel. Seit vier Jahren bietet es sogenannte Sprachtandems an. Dabei werden Zweierteams gebildet, bei denen je eine Person französisch und die andere deutsch spricht. «Es geht nicht nur darum, einen Sprachaustausch zu haben, sondern unser Ziel ist auch, dass sich die Kulturen gegenseitig entdecken und vermischen», sagt Minela Pulvirenti, Produktverantwortliche des Forums für die Zweisprachigkeit. Der Wunsch sei es, die Leute zusammenzubringen. «Die Sprachen sollen nicht mehr nur nebeneinander existieren und sich gegenseitig tolerieren, sondern sie sollen miteinander existieren und sich auch vermischen», sagt sie.

Am 11. Mai startete mit einem Infoanlass die diesjährige Ausgabe der Sprachtandems. Dieses sei noch unverbindlich. «Es geht vor allem darum, zu erklären, wie die Tandems funktionieren (siehe Kasten) und was ihr Ziel ist.» So stellte Pulvirenti am Treffen vom 11. Mai klar, dass die Tandems keinesfalls den Sprachunterricht ersetzen sollen, sondern lediglich eine Ergänzung bieten. «Ein Tandem ist die ideale Möglichkeit, das Gelernte in der Praxis anzuwenden und zu festigen», erklärte sie Interessierten. 

«Das Ziel ist nicht, dass die Leute perfekt sprechen, das Ziel ist, dass sie sich überhaupt trauen zu sprechen», sagt Pulvirenti. So sollen Tandems dabei helfen, Hemmungen zu überwinden. «Dazu ist es wichtig, dass sich die beiden Partien sympathisch sind und im Gespräch wohlfühlen», sagt Pulvirenti. 

Aus diesem Grund werden die Tandems auch nicht zufällig zusammengewürfelt. «Wir versuchen, Leute zusammenzubringen, die beispielsweise in einer ähnlichen Domäne arbeiten oder gleiche Interessen haben», sagt sie. 

Bei Cédric Dépraz und seinem Tandempartner aus Bern hat die Chemie von Anfang an gestimmt. «Es war nie schwierig, ein Gesprächsthema zu finden», sagt Dépraz. Aus diesem Grund treffen sich die beiden auch nach offiziellem Abschluss des Tandems weiterhin einmal pro Woche. 

«Unsere Gespräche sind nie sehr organisiert, aber trotzdem sehr spannend», sagt Dépraz und schmunzelt. Meistens reden sie über Erlebnisse, Ferien, das Wochenende und manchmal auch über die Arbeit. Anfangs fanden die Gespräche vor allem per Videokonferenz statt, die beiden versuchen jedoch immer mehr, sich auch persönlich zu treffen. Als schönste Erinnerung des Tandems ist Dépraz der Besuch seines Kollegen in Freiburg geblieben. «Er hat Freiburg zwar schon vorher gekannt, aber nicht so gut», sagt er. So habe er ihn beispielsweise auf die Terrasse des Café Bélvèdere geführt, um ihm den schönen Ausblick zu zeigen. 

«Ich habe viele neue Wörter gelernt, vor allem hilft es aber, die Sprache regelmässig anzuwenden», sagt Dépraz. So könne er sein Deutsch auf dem gleichen Niveau halten. Mit seinem Tandempartner hat er abgemacht, dass sie sich bei Fehlern auch gegenseitig korrigieren. «So können wir viel mehr lernen», sagt er. 

«Eigentlich wäre das Tandem sogar die ideale Möglichkeit, um auch Schweizerdeutsch zu lernen», überlegt Dépraz. Doch ein bisschen Respekt habe er noch davor. «Das ist für mich fast wie eine neue Sprache.» 

Dépraz und sein Tandempartner lassen offen, wie lange sie sich noch treffen werden. Im Moment gebe es aber keinen Grund, damit aufzuhören. «Wir verstehen uns super und machen deshalb einfach weiter», sagt er. Das Tandem sei so nicht nur eine Möglichkeit, die Sprache zu lernen, sondern auch, schöne Begegnungen zu machen und sogar Freundschaften zu schliessen.

Ablauf des Tandems

Nicht zu viele Vorgaben

Die Tandems werden von den beiden Gesprächsteilnehmenden völlig eigenständig organisiert. Die einzige Vorgabe des Forums für die Zweisprachigkeit ist, dass sich die Teilnehmenden mindestens zwölf Mal innerhalb von sechs Monaten treffen. Nach Abschluss der obligatorischen zwölf Mal erhalten die Teilnehmenden eine Bescheinigung des Forums für die Zweisprachigkeit. «Wichtig ist, dass die Treffen regelmässig stattfinden», erklärt Minela Pulvirenti, Produktverantwortliche des Forums für die Zweisprachigkeit. Nur so könne man die gewünschten Fortschritte auch erzielen. 

«Einige Teilnehmende ziehen es vor, sich per Videokonferenz zu treffen, andere machen das lieber persönlich», sagt Pulvirenti. Die Treffen sollten zwischen einer Stunde und 90 Minuten dauern. Die Hälfte der Zeit sollte dabei auf Französisch, die andere Hälfte auf Deutsch gesprochen werden. «So haben beide Teilnehmenden die Chance, sich in ihrer Zweitsprache zu verbessern», sagt Pulvirenti. 

Kommentar (1)

  • 15.06.2023-Hilbe Erich

    Damals !! (1949 !!) war es noch recht üblich, dass Deutschschweizer in die Romandie
    “auswanderten” um die 2.Sprache besser zu “beherrschen”.
    Also: ich zog damals nach Fribourg um am College St.Michel die Mittelschule zu absolvieren.
    Mit einem entsprechenden Abschluss-” Baccalaureat ” war man dann maturareif !! ( 1953 )
    Anschliessend war ich dann 5 Jahre an der ETH in Zürich mit dem Abschluss : Dipl.Ing.ETH.
    Da wir damals recht beschränkte Französischkenntnisse hatten mussten wir schon im MAI
    “einrücken” und während Monaten 16 Stunden wöchentlich Französisch lernen !!!! damit wir im Herbst den Lehrern folgen konnten.
    Alle Fächer wurden auf Französisch gehalten !!
    Das war eine tolle Zeit und ich könnte diese “Verfahrensweise” für junge Leute mit
    Weitblick nur empfehlen. Es hat mir im Leben viel geholfen !!!

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