Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Wenn Wikipedia die Vorträge schreibt

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: Annina Flaig

«Seid ihr hier etwa alle bilingue oder was? Wow!» Greis zeigte sich von seinem Schülerpublikum beeindruckt, als er gestern in der Deutschsprachigen Orientierungsschule Freiburg (DOSF) auf der Bühne stand. Erstaunt waren offensichtlich auch die Schülerinnen und Schüler. Mit offenem Mund sassen einige auf ihren Stühlen, als der Rapper Greg Vuilleumier alias Greis mit seinem Song «Alarma» loslegte. Er besuchte die DOSF im Rahmen des Workshops «Respect Copyright», an dem gestern alle Klassen der Orientierungsschule teilgenommen haben.

Wikipedia kopiert

«Wir haben das Ganze hier quasi selbst ausgelöst», erzählen Alexandre Bertschy (15) und Carl Petersen (14) während des Workshops. In der Klasse der beiden Oberstufenschüler habe es kürzlich eine schriftliche Aufgabe zu erledigen gegeben. Dabei sollten die Schüler Informationen zu einem Musiker zusammensuchen und diesen in einem Vortrag vorstellen. «Viele von uns haben ihren ganzen Text aus dem Internet, zum Beispiel aus Wikipedia, kopiert. Unser Lehrer hat das gemerkt und fand es überhaupt nicht gut», erzählt Carl.

Foto der Lehrerin im Netz

«Wir waren schockiert», präzisiert Klassenlehrerin Anita Meier, von der auf Facebook kürzlich ein Foto aufgetaucht ist, das sie zeigt, wie sie gerade ein Kondom über einem Besenstiel abrollt. Im Sexualunterricht aufgenommen, wurde das Foto auf Facebook völlig aus dem Kontext gerissen. Die internetversierte Lehrerin, die selbst ein Facebook-Profil hat, weiss genau, auf welche Art und Weise ihre Schülerinnen und Schüler dort aktiv sind. So würden diese nicht nur Lehrpersonen, sondern auch Familienmitglieder, Freunde und sich selbst in Situationen zeigen, welche sie bei der Stellensuche oder später im Job ins falsche Licht rücken könnte.

Es gebe eine ganze Reihe von Problemen, die im Zusammenhang mit Internet angesprochen werden müsse; dazu gehöre auch das Urheberrecht, sagt Meier. Dass Texte und Bilder aus dem Internet nicht ohne Quellenangabe weiterverwendet werden dürfen, sei vielen Jugendlichen nicht bewusst. «Im Zeitalter von Facebook möchten wir unsere Schüler mit Veranstaltungen wie dieser sensibilisieren», sagt Meier.

Schnell zeigte sich, dass die Schülerinnen und Schüler zwar selten Konzerte besuchen oder CD kaufen, jedoch jede Menge Musik gratis aus dem Internet herunterladen. Das sogenannte Downloaden alleine sei in der Schweiz zwar nicht strafbar. «Aber bei diesen Tauschbörsen wird auf die Songs auf Eurem Computer zugegriffen. Sie werden hochgeladen, ohne dass Ihr es merkt. Dieses Hochladen ist nicht erlaubt.» Mit diesen Worten machte Claudia Kempf von der Genossenschaft der Schweizer Urheber und Verleger «Suisa» (siehe Kasten) auf die Gefahren aufmerksam, denen sich die Schüler oft unwissentlich aussetzen.

Eine grosse Verantwortung

«Ihr habt eine grosse Verantwortung, wisst Ihr das?», rief Greis seinem Publikum zu. Er machte darauf aufmerksam, dass Downloaden ein guter Weg sein könne, um Musik kennenzulernen. «Aber erst durch den Kauf einer CD oder den Besuch eines Konzerts tragt Ihr dazu bei, dass diese Musik weiterhin bestehen kann.»

Meistgelesen

Mehr zum Thema