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Wenn Wildtiere krank sind …

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Wenn Wildtiere krank sind …

Pflegestation des Naturhistorischen Museums beherbergt verletzte Tiere

In der Pflegestation des Naturhistorischen Museums in Freiburg werden kranke und verletzte Wildtiere wieder aufgepäppelt. Ziel ist es, die Tiere so schnell wie möglich wieder aussetzen zu können.

Von ILONA STÄMPFLI

165 Tiere waren im Jahr 2002 in der Obhut der Tierpfleger des Naturhistorischen Museums. 54 konnten nach einigen Tagen intensiver Pflege wieder in freier Wildbahn ausgesetzt werden.

Die verletzten, entkräfteten oder kranken Wildtiere werden von Förstern, Wildhütern und Privatpersonen in das Tierspital des Museums gebracht. Dort werden sie von ausgebildeten Tierpflegern wieder gesund gepflegt. Eulen, Bussarde, Milane, Igel, Füchse, Dachse, Marder, Wiesel und andere Kleintiere überleben dank fachgerechter Betreuung des Personals. Emanuel Gerber, Vizedirektor des Museums, betont, dass ausschliesslich kleinere Wildtiere hergebracht werden dürfen. «Sonst werden wir hier bald mit Katzen, Hunden und Meerschweinchen überhäuft.»

Unterkühlter Rotmilan

Ende Januar wurde ein Rotmilan völlig durchnässt und entkräftet in die Station gebracht. Der plötzliche Kälteeinbruch Ende Januar brachte den Vogel aus dem Konzept. Er hat sich stark erkältet und wurde von einem Spaziergänger gefunden. Auf der Pflegestation wurde zuerst sein Gefieder trocken geföhnt und seine Flügel nach eventuellen Brüchen untersucht. In einem dunklen Käfig soll der Rotmilan nun wieder zu Kräften kommen. Inzwischen hat sich noch sein Auge entzündet. Dieses wird mit einer Salbe gesund behandelt.

Der Rotmilan wird unruhig, wenn jemand die Station betritt. Er bewegt sich unruhig im Käfig hin und her. «Für die Wildtiere ist es sehr wichtig, dass der Kontakt mit Menschen auf ein Minimum reduziert wird», erklärt Emanuel Gerber. Nur wenn es wirklich nötig ist, werden sie von den Tierpflegern berührt.

In einer grösseren Voliere sitzt versteckt in ein Häuschen eine Schleiereule. Sie ist vor kurzem mit einem Auto kollidiert und wurde auf Grund einer Desorientierung flugunfähig. «Wenn die Tiere mit schlimmen Verletzungen zu uns kommen und wir sie auch nach längerer Pflege nicht heilen können, müssen wir die Tiere einschläfern», sagt Gerber.

Auch zu Forschungszwecken

Für das Naturhistorische Museum hat die eidgenössisch anerkannte Pflegestation noch einen anderen wichtigen Sinn. Interessante und seltene Tiere dienen der Forschung. «Wir hatten schon seltene Vogelarten wie den Mauerläufer oder Wanderfalken hier», berichtet der Vizedirektor. Diese Tiere werden von Spezialisten untersucht und je nachdem für die Museumssammlung präpariert. Allerdings müssen die Forscher einen gewissen Ehrenkodex einhalten. «Wir töten natürlich keine Tiere, nur um diese in unsere Sammlung aufzunehmen», versichert Gerber. «Unser oberstes Ziel ist es immer noch, die Tiere wieder dorthin zu bringen, wo sie herkommen.»

Seltene Vögel werden von der Station mit einem Ring ausgestattet. Das «Beringen» sei eine Standardprozedur und gebe den Forschern Auskunft über den Aktionsradius, die Biografie und die Lebensdauer eines Vogels, erklärt der Erdwissenschaftler und Botaniker. Zum Teil werde ein Vogel mehrere Jahrzehnte alt.

Ein besonders interessantes Leben hatte beispielsweise ein Schwarzmilan, der 1988 wegen eines gebrochenen Flügels in der Pflegestation behandelt und beringt wurde. Im Februar 2000 kam dieser Vogel im Alter von 14 Jahren in Afrika bei einem Buschfeuer ums Leben. Er hat den Weg nach Niamtougou seit seinem Aufenthalt in der Pflegestation des Museums zwölfmal zurückgelegt.

Beliebte Dienstleistung

Leute, die ein Tier in die Station bringen, müssen die Kosten für die Behandlung nicht übernehmen. Das Museum stellt eigene Mittel zur Verfügung. Allerdings erhält nicht jedes Tier die maximale Betreuung. «Wir müssen selektiv sein», sagt Gerber. Je nach Platzverhältnis in der Station und je nach Tierart wird ein Tier länger oder nur eine kurze Zeit betreut. Vom Kanton erhält das Museum bei gewissen seltenen Tierarten eine Entschädigung aus dem Wiederansiedlungsfonds. So können Medikamente gekauft und Röntgenaufnahmen gemacht werden.

Die Pflegestation gibt es schon seit über 20 Jahren und wird von der Öffentlichkeit sehr geschätzt. Von jedem Tier wird ein Bericht erstellt, der schliesslich auch dem Finder des Tieres abgegeben wird, damit dieser auf dem Laufenden ist. Wichtig ist für Emanuel Gerber, dass die Leute wirklich nur jene Tiere zur Pflege geben, die sichtbar verletzt oder krank sind. Im Frühling passiere es beispielsweise immer wieder, dass Jungvögel in die Station gebracht werden, die zwar noch flugunfähig, aber keinesfalls verletzt sind.

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