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«Wenn wir es hier schaffen, dann …»

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Reto Berra, Philippe Furrer, Sie sind Gottérons grösste Hoffnungsträger. Wie gefallen Sie sich in dieser Rolle?

Reto Berra: Sehr gut. Druck ist etwas Schönes, Druck ist ein Privileg. Wenn man keinen hat, ist das im Spitzensport kein gutes Zeichen. Deshalb finde ich es auch cool, nun in einer so eishockeyverrückten Stadt wie Freiburg zu spielen. Man merkt ja schon als Gegner, was für eine Euphorie hier entstehen kann. Natürlich weiss man gleichzeitig um die Nähe zu den Fans in dieser kleinen Stadt und dass es auch einmal ungemütlich werden kann, wenn es nicht läuft. Aber das ist nichts als logisch. Du kannst nicht eine Superstimmung haben, wenn es gut läuft, und dann erwarten, dass keiner etwas sagt und es allen egal ist, wenn es nicht läuft. Ich freue mich extrem auf die Herausforderung Gottéron.

Philippe Furrer: Mich freut es, dass wir gegen aussen hin als Hoffnungsträger gelten. Ich sehe es ein bisschen anders. Ich betrachte uns als Puzzleteilchen von etwas Grossem. Der Club hat vor allem letztes Jahr gezeigt, dass er sich auf einem guten Weg befindet und dass in Freiburg etwas aufgebaut wird. Wenn ich mir das Management anschaue, die Transfers und damit die ganzen neuen Puzzleteilchen, dann stimmt mich das positiv. Wenn diese Teilchen zusammenpassen, kann Gottéron Erfolg haben.

Sie gelten beide als sehr ambitionierte Spieler, sind nun aber zu einem Verein gewechselt, der in über 80 Jahren Clubgeschichte noch nie einen Titel gewonnen hat. Ist das sozusagen die ultimative Herausforderung?

Furrer: Ja, logisch!

Berra: Genau, das ist ja das Spezielle daran. Wenn wir es hier schaffen, dann … Was soll ich sagen? Es ist tatsächlich die ultimative Herausforderung.

Furrer: Wenn Gottéron den Titel gewinnt, ist das noch verreckter als YBs Meistertitel im Fussball letzte Saison.

 

Berra: Ich mag diese Underdogrolle. Ich sehe uns als den Kleinen unter den Topmannschaften. Nur zu gern würde ich dem einen oder anderen Gegner ein Bein stellen.

Furrer: Als ich von Bern nach Lugano ging, sagten ebenfalls alle: «Was willst du bei den Tessinern? Die haben doch eh keinen Erfolg.» Zuletzt ging es mit Lugano dann aber stets bergauf. Ich sehe ähnliche Tendenzen in Freiburg. Es ist eine schöne Herausforderung, einem Team, das einen Schritt nach vorne machen will, dabei zu helfen – und zu versuchen, das Unmögliche möglich zu machen.

Philippe Furrer, neuer Verteidiger und Leaderfigur bei Gottéron.

Was liegt mit Gottéron drin in der kommenden Saison?

Furrer: Der grösste Unterschied zwischen uns und den grossen Clubs ist die Tiefe des Kaders. Wenn man sich jetzt, da alle mehr oder weniger fit sind, das Team anschaut, dann können wir vier Linien aufs Eis bringen, die gegen jeden Gegner Erfolg haben können. Aber eben, wie das alles dann zusammenpasst, weiss man nie. Im Sommer waren wir auf einem Weingut in Mendrisio. Dort sagte uns ein Winzer, dass 800 Faktoren stimmen müssen, damit ein perfekter Wein entsteht. In einem Sportteam ist das ähnlich.

Berra: Das stimmt. Klar ist aber: Als Profisportler willst du am Ende gewinnen und den Kübel in die Luft strecken. Es gibt hunderte Etappenziele. Aber das letzte Ziel lautet immer, der Sieger zu sein.

Was sind Gottérons Hauptstärken in dieser Saison?

Furrer: Ich sehe in vielen Bereichen eine gute Balance und eine gute Mischung – zwischen jung und alt, zwischen offensiv und defensiv, zwischen Deutschschweizern und Welschen, zwischen hart arbeiten und doch loslassen.

Berra: Und wir sind ausgeglichen besetzt, haben vier gute Linien, nicht bloss ein bis zwei Toplinien, und der Rest ist Füllmaterial. Zudem haben wir einen sehr guten Trainer.

Sie hatten beide schon zahlreiche Chefs. Was zeichnet Freiburgs Trainer Mark French aus?

Furrer: Ich kam an und habe gleich eine Stunde mit ihm gesprochen – über Gott und die Welt. Das hat mir imponiert. Ich habe gleich gemerkt, dass sich seine Werte mit meinen decken. Er hat eine Linie und kann bei Dingen, die ihm wichtig sind, sehr hartnäckig sein. Aber er sieht auch die Person hinter dem Spieler, er hat viel Sozialkompetenz und ein gutes Gespür für Menschen.

Berra: Ich habe bei meiner Ankunft ebenfalls eine Stunde mit ihm geplaudert und war sehr überrascht. Das ist eigentlich nicht normal – vor allem bei seiner Herkunft. Schliesslich ist in Nordamerika Eishockey ein knallhartes Business. Ich denke, dass er sich gut an die Schweiz anpassen konnte. Das spricht für seine Menschenkenntnis.

Vielleicht hat es damit zu tun, dass Mark French Psychologie studiert hat.

Berra: Ah ja, hat er? Das wusste ich gar nicht.

Furrer: Okay, das will allerdings nicht unbedingt etwas heissen. Ich hatte bereits andere Trainer, die Psychologie studiert hatten. Die haben das Studium dann eher dazu genutzt, um uns zu manipulieren. Mark French hingegen ist einfach eine ganz ehrliche Person. Zudem erklärt er immer, warum er etwas macht oder verlangt. Genau das will der Spieler im Jahr 2018. Für mich ist er einer der besten Coaches, den ich in meiner Karriere hatte.

Berra: Für mich ebenfalls. Ich mag es, wie authentisch er ist.

Sie waren beide auch von anderen Clubs der Liga umworben, am Ende konnte Sie Sportchef Christian Dubé aber für einen Wechsel nach Freiburg überzeugen. Hat er gute Argumente, ein gut gefülltes Portemonnaie, oder ist er schlicht ein guter Überzeugungskünstler?

Furrer: Ich habe mit «Dubs» neun Jahre beim SCB gespielt. Und ich kenne den «Dubs» als Winnertypen, als einen, der vorneweg geht, als Reisser. Diese Einstellung hat er auch bei Got­téron in den Club gebracht. Das hat man auch in den Verhandlungen gemerkt. Gottérons Ziel sind die Top 5. Es war nicht der einzige Grund für meine Unterschrift, aber ein wichtiger Grund, dass ich weiterhin um den Titel mitspielen darf und in einem ambitionierten Team bin. Daneben gab es für mich weitere Soft-Facts, die für Freiburg sprachen. Ich wohne in Murten und meine älteste Tochter wird eingeschult. Aber abgesehen davon war es schon sehr wichtig, was mir Dubé erzählt hat, das kann ich bestätigen.

Berra: Bei mir war es so, dass ich auf das Herz gehört habe. Ich mag das Familiäre im Club, habe schon als Gegner immer gerne hier gespielt und die Stimmung und das Adrenalin genossen. Es wird ausserordentlich Spass machen, nun in der Regular Season 25 Mal in diesem Ambiente zu spielen.

Hier geht’s zum Gottéron-Blog über lustige Erinnerungen rund um die Drachen.

Nun, da Sie beide in Freiburg angekommen sind: Ist die Innenansicht dieselbe wie die Aussenansicht, oder hat Sie etwas überrascht?

Furrer: Ich bin positiv überrascht, was alles abgeht hier in Freiburg und rund um die Stadt. Vor kurzem ging ich Pflanzen kaufen, da kamen die Verkäuferinnen zu mir und wollten eine Unterschrift aufs Handy. Imponiert hat mir auch, wie viele Unternehmen hinter dem Club stehen und wie professionell er geführt wird, was für Spezialisten es rund um den Club hat. In diesem Masse hatte ich das alles nicht erwartet.

Professionalität und Gottéron sind Begriffe, die in der Vergangenheit nicht allzu oft in einem Atemzug genannt wurden. Woran denken Sie, wenn Sie von Professionalität sprechen?

Furrer: Ich denke an die medizinischen Prozesse, das Sommertraining, dass mit einem Mentaltrainer zusammengearbeitet wird. Freiburg deckt das ganze Spektrum ab. Ich habe das Gefühl, dass Christian Dubé auch da einen grossen Einfluss hatte. Alles geht in die richtige Richtung, weil man in allen Sparten einen Spezialisten hat.

Berra: Mich hat ebenfalls überrascht, was wir alles haben, gerade auch im medizinischen Bereich mit Physio, Chiropraktik und so weiter.

Reto Berra, letzten Sommer machten Sie – bevor Sie je bei Gottéron im Tor gestanden hatten – überraschend von Ihrer NHL-Ausstiegsklausel Gebrauch, kamen aber bloss auf fünf Einsätze mit Anaheim. War diese Zusatzschlaufe in Nordamerika im Nachhinein betrachtet wirklich nötig?

Berra: Absolut, ich hatte ein tolles letztes Jahr in Kalifornien – auf dem Eis und neben dem Eis. Anaheim war übrigens das einzige Team, das für mich für eine Zusatzschlaufe in Frage kam – und genau dieses Team fragte mich an. Gleichzeitig hat es mir damals allerdings wehgetan für Gottéron, deshalb habe ich dieses Jahr schon früh definitiv zugesagt in Freiburg zu spielen, auch wenn ich laut Vertrag wieder bis Ende Juli hätte abwarten können und mir Anaheim eine Vertragsverlängerung angeboten hatte.

Reto Berra, der Torhüter mit NHL-Erfahrung bei Gottéron.

Gibt es Dinge, die Sie nach fünf Jahren in Nordamerika an Ihrem Heimatland nun besonders schätzen?

Berra: Ja, ganz viele. Die meisten Schweizer gehen ja zwar gerne in die Ferien, aber nach einigen Wochen sind sie froh, wieder nach Hause zu gehen. Bereits in den letzten Jahren habe ich mich nach jeder Saison extrem auf den Sommer in der Schweiz gefreut. Es ist einmalig, was wir hier haben. Überall ist es sauber, alles funktioniert, alles fährt. Und dann kommt noch die Familie dazu, die Freunde – es ist sehr schön, wieder daheim zu sein. Als Spieler ist es natürlich ebenfalls angenehmer, du fliegst nicht die ganze Zeit herum und bist nicht jede Woche in anderen Zeitzonen.

Sind Sie in den letzten fünf Jahren ein besserer Torhüter geworden?

Berra: Das hoffe ich doch schwer. Ich habe sehr viele Erfahrungen gesammelt und trotz allem fast 80 NHL-Spiele absolviert. Ich habe viel gelernt, bin ruhiger geworden und habe mehr Selbstvertrauen.

Woran lag es, dass Sie sich letztlich bei keinem NHL-Team als Stammgoalie etablieren konnten?

Berra: Ich könnte natürlich die Gesundheit als Grund nennen, da ich mich teils in den dümmsten Momenten verletzt habe. Aber das wäre bloss eine Ausrede. Vielleicht war ich schlicht nicht gut genug, letztlich haben nur die 30 besten Goalies der Welt einen Stammplatz bei einem NHL-Team.

Mit welchem Anspruch an sich selbst starten Sie nun im Tor von Gottéron in die Saison?

Berra: Ich will diese Halle zum Kochen bringen, indem ich die Pucks halte, will ein sicherer, konstanter Rückhalt sein und zu den besten Goalies der Liga gehören.

Philippe Furrer, Sie wurden ebenfalls von einem NHL-Team gedraftet, 2003 von den New York Rangers. Warum haben Sie es nie in Nordamerika versucht?

Furrer: Für mich war dieser Draft eher wie eine Auszeichnung. Damals waren die nordamerikanischen Ligen noch nicht so allgegenwärtig wie heute, wo alle jungen Spieler so schnell wie möglich rüber wollen. Ich war einmal in New York in einem Rookiecamp und hätte dann mit 20 anderen Rookies ins Maincamp gekonnt. Dann beklagte der SCB allerdings einige Verletzte und beorderte mich zurück. Für mich war in dieser Situa­tion klar, dass ich unter diesen Umständen so schnell wie möglich nach Bern zurückkehre. In den Folgejahren hat es dann nie mehr richtig geklappt, auch weil ich mich immer wieder mit Verletzungen herumschlug. Nach der WM-Silbermedaille 2013 ist das Thema Nordamerika dann noch einmal kurz aufgeflammt. Aber letztlich bin ich der Typ Spieler, von dem die NHL-Teams genügend haben. Wenn schon, hätte ich früher gehen müssen, wie etwa Luca Sbisa. Aber unter dem Strich hat es für mich in der Schweiz immer gestimmt. Ich bereue definitiv nicht, dass ich es nie richtig versucht habe.

Sie kennen sich von zahlreichen gemeinsamen Auftritten mit der Nationalmannschaft. Philippe Furrer, wie würden Sie Reto Berra beschreiben – als Sportler und als Mensch?

Furrer: Für uns Verteidiger ist natürlich wichtig, dass der Goalie eine gewisse Ruhe reinbringt. Reto ist einer, der das hervorragend schafft. Er ist auch neben dem Eis eine sehr lässige Person, hat eine gewisse Lebenserfahrung und versucht niemandem mehr etwas zu beweisen – dadurch ist er sehr authentisch. Er liebt das Wasser – und er liebt Zürich (lacht).

Reto Berra, beschreiben Sie im Gegenzug Philippe Furrer.

Berra: Er ist von A bis Z eine Leaderfigur, hilft den Jüngeren und Schwächeren und ist im Allgemeinen eine sehr hilfsbereite Person. Er ist immer sehr aufgestellt. Die gute Laune kommt wahrscheinlich von den drei Mädchen, die er zu Hause hat. Da muss man ja fast mit einem Lachen hierherkommen (lacht). Und auf dem Eis ist es für mich sehr wichtig, dass ich richtige Männer wie Philippe vor mir habe, die mich schützen, wenn ich irgendwie auf den Knien bin und den Puck suche.

Wie nehmen Sie Ihre Rolle als Leader dieser Mannschaft wahr, Philippe Furrer?

Furrer: Ich sehe mich auch hier als weiteres Puzzleteil einer Leadergruppe. Letzte Saison hat das Team in diesem Bereich einen grossen Schritt nach vorne gemacht, da wurden Sprunger und Bykow deutlich entlastet, die Verantwortung wurde auf mehr Personen verteilt. Ich versuche, eine weitere Person zu sein, die diese Leadergruppe stabil macht. Ich werde sicher auch einmal in der Kabine das Wort ergreifen, werde versuchen, Probleme anzusprechen und vor allem auch Spieler aufzubauen und positive Energie reinzubringen.

Ergreifen auch Sie manchmal das Wort in der Kabine, Reto Berra?

Berra: Nein, ich finde es lächerlich, wenn ein Torhüter den Spielern sagen will, was sie machen sollen.

Philippe Furrer, Sie sind sogar im Frühling nach der bitteren Niederlage mit Lugano im entscheidenden Playoff-Finalspiel hingestanden – nämlich vor die TV-Kameras, wo Sie mit Tränen in den Augen davon erzählt haben, wie Ihre Tochter wegen der Niederlage geweint habe. Gibt dieses knappe Scheitern zusätzliche Motivation für die kommende Saison?

Furrer: Ja, so etwas ist für einen Sportler extrem viel Benzin. Ich bin übrigens eigentlich ein Typ, der Mühe hat, etwas aus den Tränendrüsen herauszubringen. Aber mit Kindern ist das dann immer eine andere Sache. Meine Tochter hat damals nicht nur so ein bisschen geweint, sondern von ganzem Herzen. Als Vater war das ein richtig harter Moment.

Sie sind Berner und ehemaliges SCB-Urgestein. Wie viele blöde Sprüche mussten Sie sich nach dem Wechsel zu Freiburg aus Ihrem Kollegenkreis anhören?

Furrer: Erstaunlicherweise sehr wenig. Mein Schwiegervater hatte wohl am meisten Mühe – und hat immer noch Mühe. Er ist grosser SCB-Fan, aber auch ihn werde ich einmal ins St.  Leonhard zerren. Ich bin ja nicht direkt vom SCB zu Got­téron gewechselt, das wäre für mich wohl nicht infrage gekommen. Durch den Zwischenhalt in Lugano hat der Wechsel etwas an Brisanz verloren.

Privat

Ein Wakesurfer und ein dreifacher Familienvater

Neben dem Eis befinden sich die beiden Hoffnungsträger Gottérons nicht in derselben Lebensphase. Philippe Furrer ist verheiratet und Vater von drei kleinen Mädchen. Die älteste Tochter ist gerade eingeschult worden. «Hobbys habe ich eigentlich keine mehr», sagt der 33-jährige Berner und lacht. Neben Eishockey, seiner Firma TP-Brothers (siehe Kasten oben) und der Familie bleibe nicht mehr viel Platz und Zeit. «Ich geniesse es, zu Hause mit der Familie Zeit zu verbringen und Dinge zu unternehmen. Und wenn die Kinder einmal im Bett sind, geniesse ich es, mir mit meiner Frau eine Netflix-Serie anzuschauen und herunter­zufahren.»

Bootsbesitzer Berra

Reto Berra mag es da zumindest im Sommer doch ein wenig abenteuerlicher. Der 31-jährige Zürcher liebt das Wasser. Auch deshalb war sein letztes Nordamerika-Jahr im sonnigen Kalifornien noch einmal ein tolles Erlebnis für ihn. Abseits von Kalifornien zieht es ihn weiterhin immer wieder ans Wasser. «Im Sommer gehe ich regelmässig wakesurfen. Und ich gehe oft auf mein Boot. Ein Boot zu besitzen, ist ein alter Traum von mir, den ich mir vor ein paar Jahren erfüllt habe.»

Eigene Kinder hat der liierte Berra zwar noch nicht, trotzdem sieht er sich ebenfalls als Familienmensch. «Ich habe beispielsweise ein Götti-Mädchen und bin immer wieder gerne mit Freunden und Familienmitgliedern unterwegs, die Kinder haben.» Und er sei gerne in der Natur, gehe zum Beispiel regelmässig mit dem Hund seiner Mutter im Wald spazieren.

Während der Saison lässt es Reto Berra, der in Laupen wohnt, dann ebenfalls ruhig angehen. «Da spiele ich zu Hause Gitarre, mache Yoga und chille auf dem Sofa.»

fm

 

Karriere

Zwei Schweizer Silber-Helden

Philippe Furrer kam in der Saison 2001/02 bereits als 16-Jähriger zu ersten NLA-Einsätzen mit dem SC Bern. Er spielte anschliessend bis 2015 für den SCB und wurde dabei dreimal Meister. In den letzten drei Jahren spielte er für den HC Lugano und wurde im Frühling Vize-Meister. Insgesamt hat der 186  Zentimeter grosse und 92 Kilogramm schwere Verteidiger 664 NLA-Spiele absolviert und dabei 51 Tore erzielt sowie 163 vorbereitet. Mit der Schweizer Nationalmannschaft nahm er zwei Mal an Olympischen Spielen und an sieben Weltmeisterschaften teil. Der grösste Erfolg war das WM-Silber 2013. In ­Freiburg steht er bis 2021 unter ­Vertrag.

Reto Berra hat mit 2013 und 2018 sogar zweimal WM-Silber geholt. Nach zwei Jahren in Davos und dem Meistertitel 2009 wechselte der ehemalige ZSC-Junior zum EHC Biel und hütete dort vier Jahre lang das Tor. In den letzten fünf Saisons kam der 194 Zentimeter grosse Hüne für Calgary, Colorado, Florida und Anaheim auf 76 NHL-Einsätze und verzeichnete dabei eine Abwehrquote von 90,5 Prozent. Bei Gottéron hat er einen Vertrag bis 2020 plus Option bis  2022.

fm

 

Geschäfte neben dem Eis

Ein Barbesitzer und ein Unterhosen-Designer

Selbstverständlich können Reto Berra und Philippe Furrer fürstlich von ihrem Lohn als Eishockey-Spieler leben. Dennoch sind beide auch neben dem Eis geschäftstüchtig. Reto Berra ist Teilinhaber des «Grand Café» in Zug, er hat das Restaurant letztes Jahr mit zwei Bekannten übernommen. «Es war immer ein Traum von mir, eine Bar zu besitzen. Jetzt ist es halt ein Restaurant mit Bar geworden.» In den Geschäftsalltag sei er allerdings nicht wirklich involviert. «Aber es kann nicht schaden, schon einmal einen Einblick in etwas anderes zu bekommen. Die Profikarriere dauert nicht ewig.»

Unterhosen als Ausgleich

Philippe Furrer war noch nie in der Bar von Reto Berra. Und Reto Berra trägt nicht die Unterhosen von Philippe Furrer. «Noch nicht», sagt Berra. Ja, genau, Philippe Furrer designt und verkauft Unterhosen. Zusammen mit seinem sechs Jahre jüngeren Bruder Thomas, unter dem Label TP-Brothers. Die beiden bieten «Performance Underwear» für Männer an, wie auf ihrer Homepage steht. Wie kam es dazu? «Wir hatten schon immer den Wunsch, gemeinsam ein Business aufzuziehen.» Per Zufall kamen die Brüder irgendwann zu einer sehr bequemen Unterhose. So bequem, dass sie das Modell gerne in der Schweiz weiterverkauft hätten. Doch das war nicht möglich. «Also machten wir unser eigenes Produkt. Vor drei Jahren begannen wir mit ersten Prototypen.» Furrers setzten sich plötzlich mit dem Thema Nähte auseinander, trafen sich mit Schneiderinnen, liessen umnähen und trugen immer wieder von Neuem Probe – bis die Unterhose perfekt sass. Eine durchgezogene Lamelle sorge dafür, dass die Genitalien perfekt sitzen, so Experte Philippe Furrer.

Bis jetzt waren die Unterhosen nur online erhältlich. Gestern allerdings hatten die Brüder eine Kick-off-Veranstaltung im Mondo-Sport in Murten. «Das ist unser erstes Geschäft, in dem wir unsere Produkte verkaufen. Unser Ziel ist es, lokal stark zu werden.» Er finde es «extrem interessant» in einen anderen Bereich schauen zu können. «Das gibt mir einen guten Ausgleich zum Sport, lüftet mir den Kopf durch.» Er investiere gerne ein paar Stunden pro Woche in das Geschäft, es fühle sich nicht wie Arbeit an. Furrer hat mit TP-Brothers noch einiges vor. «Wir möchten weitere Produkte auf den Markt bringen. Unter anderem eine Unterhose, die komplett kompostierbar ist. Die ist bereits in der Prototyp-Phase.»

Trotz dieser Ambitionen werde der Unterhosen-Verkauf immer nur ein Nebengeschäft bleiben. «Meine zweite grosse Leidenschaft neben dem Eishockey ist die Architektur. Nach meiner Karriere wird es mich in diesen Bereich ziehen.»

fm

 

 

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