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Wenn zwei Welten kollidieren

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 Er ist kein unbeschriebenes Blatt in der Freiburger Musikszene: Mit den Black Cargoes, mit denen er zwei Alben veröffentlichte, hat sich Frédéric Oberholzer seine Sporen abverdient. Allerdings habe er schon länger Songs geschrieben, die nicht zu Black Cargoes gepasst hätten, meint der 36-Jährige. Aufmerksamen Beobachtern dürfte auch nicht entgangen sein, dass es in den letzten beiden Jahren still um die Band geworden ist. Das sei kein Zufall: «Ich habe mich musikalisch so sehr verändert, dass ich nicht mehr wüsste, wie zurück. Ein neues Black-Cargoes-Album würde mich nicht reizen», meint Oberholzer. «Was ich jetzt mache, ist viel eigener und weniger an Vorbildern orientiert.»

Rock über Bord

Stattdessen begann er, sich intensiver mit seinen auf der akustischen Gitarre komponierten Songs zu beschäftigen, die nun ihren Weg auf das Debüt «Hiss» des neuen Projekts Toronaut gefunden haben.

Darauf angesprochen, was sich denn musikalisch verändert habe, meint Oberholzer lachend: «Ich habe den Rock über Bord geworfen.» Ihn interessiere vor allem die intimere Atmosphäre, welche sich durch die Beschränkung auf Gitarre und Gesang ergebe. «Mich fasziniert die Unmittelbarkeit der Songs», sagt Oberholzer.

Den Plan eines intimen Singer-Songwriter-Albums durchkreuzte jedoch sein Bruder und langjähriger musikalischer Weggefährte Manuel Oberholzer – in der elektronischen Musikszene besser bekannt als Feldermelder –, der die Produzentenrolle einnahm und den Songs mit elektronischen Spielereien einen experimentelleren Stempel aufzudrücken begann. «Anfänglich war die Devise, ein akustisches Album zu machen. Dann ist es ausgeartet», stellt Oberholzer lakonisch fest. Allerdings scheint er der ursprünglichen Intention nicht nachzutrauern: «Klassische Folkalben langweilen mich. Ich wollte mich etwas absetzen.»

Organischer Brückenschlag

So treffen die schlichten, fragilen und melancholischen Konstrukte von Frédéric Oberholzer auf dezent eingesetzte Beats und sphärische Ambient-Einsätze seines Bruders Manuel Oberholzer. Das Album wirkt aber nicht wie ein erzwungener Brückenschlag aus zwei gegensätzlichen Musikwelten, sondern vielmehr organisch gewachsen; seine diametralen Elemente sind zu einem stimmigen Ganzen verwoben. Entsprechend enthusiastisch fällt auch Oberholzers Fazit aus: «Zum ersten Mal bin ich mit einem Album wirklich zufrieden. Vorher hatte ich immer das Gefühl, dass ich nicht dort angekommen bin, wo ich hinwollte.»

Die acht Lieder des Erstlings haben die Brüder unter der Ägide von Manuel Oberholzer in Eigenregie zu Hause aufgenommen. «Es sind meine Songs, aber es ist unser Projekt», sagt Frédéric Oberholzer. «Ich habe ihm ziemlich freie Hand gelassen. Er hat aus den Songs etwas gemacht, dass ich alleine nicht hinbekommen hätte.»

Geschlossene Kreise

Auch bei Toronaut hat der ehemalige Black-Cargoes-Drummer Grégoire Quartier wieder hinter dem Schlagzeug Platz genommen. «Seine Beats wurden bei der Produktion zum Teil so sehr verfremdet, dass er sie nicht wiedererkannt hat», sagt Oberholzer schmunzelnd. Gegenwärtig wird mit ihm an der Live-Umsetzung des Albums gearbeitet. Es könne sein, dass man sich damit etwas von den CD-Versionen entferne. Aber auch hier gilt, was dem Erstling generell anzuhören ist: «Wir haben’s einfach so gemacht, wie es sich richtig anfühlt.»

Programm: «Zwei starke Pfeiler»

A m Freitag, dem 15. November, werden Toronaut ihren Erstling im Bad Bonn taufen. Mit von der Partie ist die englische Sängerin und Multiinstrumentalistin Scout Niblett, danach lässt DJ Marcelle aus den Niederlanden den Abend ausklingen. Beide spielen nicht zum ersten Mal im Bad Bonn: «Es sind zwei starke Pfeiler des Bad Bonn. Ich habe bewusst ein grosses Programm zu Ehren von Toronaut gebucht», meint Daniel Fontana, Programmverantwortlicher des Bad Bonn. Zumindest bei Frédéric Oberholzer, dem musikalischen Kopf von Toronaut, stösst er damit auf Gegenliebe: «Scout Niblett finde ich super. Es ist toll, ihre Vorband zu sein. Sie klingt wie die folkige Version von Nirvana zur Zeit von ‹In Utero›.» tj

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