Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

«Wer heutzutage keinen Rabatt macht, kann bald einmal zusammenpacken»

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: irmgard Lehmann UND Karin Aebischer

Die Weihnachtsdekorationen in den Schaufenstern sind längst Schnee von gestern. Das Glitzerzeug ist faden Aufschriften gewichen. «Soldes – Ausverkauf – Sale» heisst es jetzt. Die Rabatte bewegen sich zwischen 10 und 70 Prozent. Auffällig hoch sind sie dieses Jahr. 50 Prozent scheint die Norm zu sein. Ein Zeichen von Wirtschaftskrise oder ganz einfach ein Konzept der Anpassung?

«Vieles ist Schlangenfängerei», sagt ein Geschäftsführer, der anonym bleiben will. «Da wird extra Ware für den Ausverkauf eingekauft und die 70 Prozent sind bereits einkalkuliert.» Auch mit 50 Prozent auf aktuelle Ware sei nicht mehr gross zu verdienen.

Eine nicht repräsentative Umfrage der FN lässt aber noch einen andern Schluss zu. «Wir mussten unsere Lager räumen und darum gewähren wir 50 Prozent auf die aktuelle Winterkollektion», heisst es etwa in der Boutique Love in der Lausannegasse.

Sich der aktuellen Lage angepasst hat sich auch die Boutique David. Der Besitzer Mario Calzzato hat auf einen Modus aus dem Jahre 1999 zurückgegriffen: Zwei für eins, heisst die Devise. Zu bezahlen ist lediglich dasjenige Stück, das mehr kostet. «Wer heutzutage keinen Rabatt macht – auch das Jahr hindurch – kann bald einmal zusammenpacken.» Calzzato beklagt einen Umsatzrückgang, schiebt allerdings die Schuld nicht der Wirtschaftskrise zu, sondern der zu grossen Anzahl an Geschäften in Freiburg.

Imageschaden

Anderer Meinung bezüglich Dauerrabatten ist Evelyne Bossard von der Boutique Elégance in Murten. «Diese Ausverkaufkultur schadet dem Image der Boutiquen.» Sie befürwortet eine klar begrenzte Ausverkaufszeit in den Monaten Januar/Februar. 30 bis 40 Prozent Rabatt gibt es bei ihr und nicht mehr: «Höhere Rabatte könnte ich meiner treuen Stammkundschaft gegenüber nicht verantworten», sagt sie.

Am Eingang des Fribourg Centres lachen den Schnäppchenjägern Leder-Portemonnaies, Taschen, Schminkutensilien und Eierkocher entgegen. Alles ist auf die Hälfte des ursprünglichen Preises herabgesetzt. Auch die Ware in der Kleiderboutique Anouk ist zum grössten Teil mit einem roten 50-Prozent-Punkt versehen. «Es war verrückt», meint die Verkäuferin des Geschäfts zu den vergangenen Tagen. Der Ausverkauf laufe super.

Der jungen Verkäuferin ist aufgefallen, dass die Ware in diesem Jahr stärker heruntergesetzt ist als in den Jahren zuvor. «Wohl aus Angst vor den Auswirkungen der Krise», meint sie. Auch Schuhe sind ein beliebtes Ausverkaufsobjekt. Man spüre, dass sich die Leute in diesem Jahr mit einem gezielten Kauf ein Freude machen wollen, sagt die Filialleiterin des Ladens «San Marina», in dem der Ausverkauf bereits am 10. Dezember begonnen hat.

Mehr los als andere Jahre

Bei Vögele Shoes setzt man auf ein anderes Rabattsystem als andere Jahre. So wird die Ware nicht mehr mit 30 oder 50 Prozent angeschrieben, sondern lediglich mit «reduziert» markiert und dem neuen und alten Preisschild versehen. Seit dieser Woche ist ein Teil der bereits reduzierten Ware nochmals 30 Prozent billiger. «Um den Kunden die Restposten schmackhaft zu machen», so die Verkäuferinnen. Sie haben den Eindruck, dass der Ausverkauf in diesem Jahr noch besser läuft als im Jahr zuvor. Als ruhig bezeichnet der Filialleiter des Elektrogeschäftes Interdiscount die Anfangsphase des Ausverkaufs. Es sei bereits im November und Dezember viel eingekauft worden, sagt er. Wie stark ein Produkt reduziert werde, sei von Jahr zu Jahr verschieden. So seien in diesem Jahr die Flachbildschirm-Fernseher stärker heruntergesetzt und somit um einiges günstiger als im Ausverkauf 2008/09. «Weil inzwischen viele Leute ein solches Modell zu Hause haben.»

Meistgelesen

Mehr zum Thema