Gemäss offiziellen Umfragen glaubt eine Mehrheit der Bevölkerung, unser Geld stamme von der Nationalbank. Dieser Irrtum ist verständlich, war dies doch tatsächlich geltendes, vom Volk 1891 beschlossenes und in den Schulen gelehrtes Recht. Doch mittlerweile wird 90 Prozent des Geldes von Privatbanken in Umlauf gesetzt. Auch die Initiativgegner bestreiten das nicht. Was will die Vollgeldinitiative wirklich?
Nun, Sie will das Recht und die Vorteile der Erzeugung sämtlicher Geldmittel wieder in die Hände des Bundes und damit des Volkes legen. So auch das elektronische Geld, das anno 1891 noch unbekannt war und daher unerwähnt blieb. Die Initiative will also dem ursprünglichen Verfassungswillen wieder Geltung verschaffen. Wer hat Angst davor? Der Bund, dem die Geldschöpfung zurückgegeben würde? Oder Wirtschaftskreise, die von der heutigen Gelderzeugung durch Privatbanken profitieren?
Stimmbürger und echte Volksvertreter werden diese Frage leicht beantworten können. Umso befremdlicher ist, dass viele Parlamentarier aller Couleur sich gegen dieses Volksbegehren wenden und befürworten, dass Privatbanken etwas dürfen, was für andere Rechtspersonen wie Bürger und Firmen verboten ist und hart bestraft würde.
Nebst vielen Angstargumenten präsentieren die Gegner auch Unwahrheiten wie: Vollgeld sei ein noch nie da gewesenes Experiment. Das ist unwahr, denn 1891 hatte das Volk bereits einmal Vollgeld eingeführt. Jedermann kann das auf www.admin.ch nachprüfen. Weiter fürchten die Gegner, die Nationalbank würde zu viel Macht erhalten. Dabei untersteht die SNB dem Nationalbankengesetz und ist damit genau so unabhängig wie das Bundesgericht! Und zu guter Letzt wird behauptet, die Schweiz könne kein weltweit einzigartiges Experiment wagen. Grotesk. Die Schweiz ist die einzige umfassend direkte Demokratie auf dieser Welt! – Also ein einzigartiges, äusserst erfolgreiches Experiment!
Daher ist am 10. Juni 2018 ein überzeugtes Ja zur Vollgeldinitiative sinnvoll. Zum Wohle und zur Sicherheit von uns allen.