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Wer wird Grande Championne?

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In den nächsten drei Tagen verbringen die Holstein-Züchter im Sensebezirk noch mehr Zeit im Stall als sonst: Sie bereiten ihre Kühe für die Expo Holstein Sense vom Samstag vor. Für die Züchter ist diese Viehschau eine gute Gelegenheit, die Kühe untereinander zu vergleichen. Diese Ausstellung findet nur alle fünf Jahre statt und heuer bereits zum fünften Mal.

Früher wurden die Tiere jeweils auf regionale Schauplätze geführt, wo sie von Richtern bewertet wurden. Später kamen die Richter auf die Betriebe, um die Holsteintiere zu beurteilen. Heute kann der Landwirt seine Tiere dreimal im Jahr direkt im Stall von Experten linear beurteilen lassen – die besten Resultate werden jeweils monatlich im Internet publiziert. «Es ist aber noch einmal etwas ganz anderes, wenn der Züchter die Kühe direkt vor Ort vergleichen kann», sagt Rinaldo Lottaz, Präsident des Holsteinzuchtvereins Benewil. Zusammen mit der zweiten Sensler Zuchtorganisation, dem Holsteinzuchtverein Sense-Oberland, stellt der Holsteinzuchtverein Benewil diesen Anlass auf die Beine (siehe Kasten).

Auch bei der Ausstellung in Tafers steht die Beurteilung durch einen qualifizierten Richter im Vordergrund. «Die Qualität und die Vorbereitung der Kuh und schliesslich auch die Präsentation im Ring», antwortet OK-Präsident Rinaldo Lottaz auf die Frage, was für den Punktrichter ausschlaggebend ist. Allein mit einer geschickten Präparierung könne der Landwirt beispielsweise die Adern am Euter, die Rückenlinie oder die Rippen der Tiere in ein besseres Licht rücken. 82 Kühe und zwölf Rinder werden vorgeführt. Angemeldet sind 130 Tiere, da jeder der 25 Aussteller zwei Reservekühe einschreiben konnte. Es werden auch 15 Kälber in Tafers zu sehen sein, welche um 13.15 Uhr von Kindern im Ring präsentiert werden.

Ein Hochleistungstier

«Holsteiner sind Kühe für eine hohe Milchproduktion», sagt Rinaldo Lottaz. Der Wert einer Holsteinkuh und damit auch deren Taxierung durch die Richter des Schweizer Holsteinverbandes stehen aus diesem Grund immer im Zusammenhang mit der Wirtschaftlichkeit der Kuh. Deshalb fliessen jeweils folgende Merkmale in die Beurteilung ein, wie Katia Bapst, Sekretärin des Holsteinzuchtvereins Sense-Oberland, erklärt: Die Grösse und Flankentiefe der Kuh ermöglichen eine grosse Raufutteraufnahme. Ein bestmöglich gestelltes Becken fördert eine gute Fruchtbarkeit sowie komplikationslose Abkalbungen. Gute Beine und Klauen sind unentbehrlich, damit sich die Kuh gut bewegen und sich somit genügend Futter besorgen kann. Sie erklärt, wie ein optimales Euter aussieht: «Es ist hinten hoch und breit, vorne lang und mit der Bauchwand verbunden.» Dies ermögliche die Lagerung einer grossen Milchmenge im Euter. Für eine hohe Milchproduktion sei zudem eine gute Beaderung, also ein guter Blutfluss, unabdingbar. «Ein starkes Zentralband und optimal platzierte Zitzen sind ebenfalls sehr wichtig für ein problemloses Melken der Kuh», so Katia Bapst. Holsteiner zeichnen sich auch dadurch aus, dass sie früh reif sind, also im Vergleich zu anderen Rassen jünger abkalben. «Es muss von der Genetik über die Fütterung bis zum Management alles stimmen, damit das Resultat am Ende stimmt», fasst Rinaldo Lottaz zusammen. Eine Holsteinkuh sei in der Lage, rund 10 000 Kilogramm Milch oder mehr pro Jahr zu produzieren.

Zwölf Auszeichnungen

Umso gespannter sind die 25 Aussteller auf die Rangierung des Richters Marc-Henri Guillaume aus Hennens, aber auch auf die Meinung anderer Züchter. Die Organisatoren erwarten Gäste von überall aus der Schweiz. Die Schau kann auch einem potenziellen Käufer einen ersten Eindruck für einen späteren Handel bieten. Vorwiegend ist die Expo Holstein Sense aber ein Wettbewerb unter den Ausstellern und keine Verkaufsschau. Am Samstag werden Preise in neun Kategorien vergeben. Zudem wird die Juniorchampionne an eine Kuh vergeben, die erst einmal gekalbt hat. Weiter kämpfen die Züchter um den Preis der Euterchampionne. Die höchste Auszeichnung und damit den Tagessieg erhält die Grande Championne. Damit nicht ein Züchter alle Preise abräumen kann, sieht das Reglement vor, dass ein Preis an den Nächstplatzierten geht, wenn ein Züchter bereits eine Auszeichnung hat.

50 Helfer im Einsatz

Die Kosten für die Ausstellung in der Andrey-Halle in Tafers mit einem Budget von 40 000 Franken werden hauptsächlich über das Sponsoring des lokalen Gewerbes gedeckt. Auch der Schweizerische Holsteinzuchtverband und der Kanton zahlen einen Beitrag. Auf der Gästeliste stehen unter anderen Ständerat Urs Schwaller, Staatsrätin Marie Garnier und Oberamtmann Nicolas Bürgisser. Rund 50 Helfer sind im Einsatz. Es wird eine Festwirtschaft geführt.

Programm: Andrey-Halle, Mariahilfstrasse 51, Tafers. Sa., 14. März. Ab 10 Uhr Klassierungen im Ring, ab 11 Uhr Juniorchampionnewahl, ab 13.15 Uhr Kinder mit Kälbern, ab 15 Uhr Championne-Wahl.

Milchpreis: «Eins der schlimmsten Jahre»

D ie tiefen Milchpreise bereiten den Produzenten grosse Sorgen. Die produzierte Milchmenge war in der Schweiz noch nie so hoch wie 2014. Was über den Schweizer Bedarf hinaus produziert wird, geht in den Export. Dafür erhalten die Bauern wegen des tiefen Milchpreises im Euro-Raum und des tiefen Euros einen schlechten Preis. «Es ist eines der schlimmsten Jahre bis jetzt», sagt Rinaldo Lottaz, der in Alterswil einen Hof mit 45 Holstein-Kühen betreibt. Er nimmt an, dass der Preis für Industriemilch auf dem Zenit der Produktion in den Monaten April und Mai unter 50 Rappen sinken wird. «Der Landwirt wird mit diesem Preis die Produktionskosten nicht mehr decken können.» Glücklicherweise sei der Preis für Greyerzer- und Vacherin-Milch et was höher. im

Rückblick

Beide Vereine vor 75 Jahren gegründet

Die Expo Holstein Sense in Tafers wird von den Holsteinzuchtvereinen Benewil und Sense-Oberland organisiert. Beide feiern 2015 ihr 75-Jahr-Jubiläum. Der Oberländer Verein mit 24 Züchtern und rund 1000 Tieren ist 1940 aus der Schwarzfleckviehzuchtgenossenschaft Rechthalten, der Viehzuchtgenossenschaft Plasselb und des Betriebs Guglera entstanden. Als 1959 ein neues Rassenanerkennungsgesetz in Kraft trat, haben sich die zwei Genossenschaften und der Betrieb Guglera zur Viehzuchtgenossenschaft Guglera zusammengeschlossen. Da auf dem Betrieb in der Guglera seit 2008 keine Holsteintiere mehr gehalten werden, änderte sich der Name auf Holsteinzüchterverein Sense-Oberland. Die Schwarzfleckviehzuchtgenossenschaft Benewil ist 1940 von neun Züchtern gegründet worden. Heute sind immer noch drei ihrer Nachfahren Milchproduzenten, darunter auch Rinaldo Lottaz. Der Verein umfasst 27 Züchter mit etwa 1600 Tieren, auch aus dem Seebezirk. Im Vergleich zum Oberland haben die meisten dieser Landwirte grössere Herden.im

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