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«Wertschöpfung bleibt in Rechthalten»

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: Imelda Ruffieux

Gallus Bächler, Landwirt in Rechthalten, ist seit einiger Zeit auf der Suche nach einer Möglichkeit, wie er das Holz aus seinem Wald besser verwenden könnte. «Ich habe viel Buchenholz. Da die Preise am Boden liegen, lohnt sich der Holzschlag kaum mehr», erklärt er. Als er hörte, dass im Dorf mehrere Ölheizungen ersetzt werden müssen, und als zugleich die Überbauung Burg immer konkreter wurde, kam ihm die Idee für einen Wärmeverbund. Die erfolgreiche Umsetzung eines ähnlichen Projekts in Alterswil gab ihm zusätzlichen Ansporn.

Abklärungen der Gemeinde

Parallel zu Gallus Baechler hat sich auch der Gemeinderat Rechthalten in den letzten Jahren immer wieder mit dem Thema Energie auseinandergesetzt. «Die Heizung für Schulhaus und Turnhalle muss in den nächsten Jahren ersetzt werden», erklärt Ammann Marcel Kolly. Weil man bisher noch keine befriedigende, zukunftsgerichtete Lösung gefunden hat, ist die Sanierung immer wieder hinausgeschoben worden. Da die Gemeinde in Sachen Energiepolitik eine Vorbildrolle einnehmen möchte, hat der Gemeinderat letztes Jahr eine Machbarkeitsstudie für einen Wärmeverbund in Auftrag gegeben.

Diese kam zum Schluss, dass ein Wärmeverbund für die öffentlichen Gebäude der Gemeinde, die Häuser im Dorfkern und die neue Überbauung Burg zwar möglich wäre, aber doch recht viel kosten würde. «So kamen wir mit Gallus Bächler ins Gespräch», führt Marcel Kolly aus. «Für die Gemeinde wäre es von Vorteil, wenn nicht sie selbst, sondern ein Privater ein solches Projekt realisieren könnte.» Die Gemeinde stellte dem Landwirt die Resultate ihrer Machbarkeitsstudie zur Verfügung. Gallus Bächler selbst liess eine zweite für sein Projekt ausarbeiten.

Kredit wird beantragt

Die Bürgerinnen und Bürger von Rechthalten entscheiden am 30. April an der Gemeindeversammlung über den Anschluss an den Wärmeverbund von Gallus Bächler. Im Kredit von 180000 Franken sind neben den Investitionskosten für einen Anschluss auch Umbauarbeiten in den Gebäuden, der Ausbau der Öltanks sowie der Umbau der Räume, in denen sich die Öltanks befinden, enthalten. Im Idealfall würde die Gemeinde das Schulhaus samt Turnhalle, das Gemeindezentrum «Schürli» sowie die Gemeindeverwaltung anschliessen. Doch reicht dies noch nicht für einen Wärmeverbund mit einem Energiepreisniveau, das einen Netzanschluss für interessierte Wärmebezüger attraktiv macht. «Je mehr Gebäude angeschlossen sind, desto eher kann ich einen tragbaren Preis offerieren.»

Weitere Partner

Die Machbarkeitsstudie bezog auch die Gebäude der Pfarrei ein. Diese muss die Heizung in der Liegenschaft Schloss (Wohnungen und Pfarrarchiv) dringend ersetzen. Gemäss Pfarreipräsidentin Manuela Bapst muss zudem bis 2016 die Heizung im Pfarrhaus erneuert werden. Auch die Heizung für die Pfarrkirche wird überprüft. Die Pfarreiversammlung entscheidet am Montag im Rahmen des Investitionsbudgets über einen Kredit für die Sanierung der Heizungen. Als dritter Grosspartner ist die Überbauung Burg im Gespräch. Auf der Liegenschaft Burg im Dorfzentrum sind drei Gebäude mit insgesamt 22 Wohnungen sowie Gewerbeflächen geplant. «Die Gespräche laufen», sagt Gallus Bächler. Die Promotoren seien an einem Anschluss an das Fernwärmenetz interessiert.

Ebenfalls in Diskussion ist der Anschluss des Quartiers Grosse Matte. Dort stehen sechs Mehrfamilienhäuser, die heute der Pensionskasse des Staatspersonals gehören. Die drei Ölheizungen müssen nicht dringend, doch in den nächsten Jahren ersetzt werden, wie Xavier Guanter, Verantwortlicher für die Immobilienverwaltung, auf Anfrage bestätigte. Der Entscheid der Pensionskasse soll im Mai gefällt werden. Gemäss Xavier Guanter ist ein Treffen mit dem Promotor und dem Gemeinderat geplant, um alle weiteren Details wie zum Beispiel den Preis zu besprechen.

«Ohne die Zusagen dieser vier grossen Partner kann ich den Wärmeverbund nicht mit wirtschaftlichen Preisen betreiben», sagt er. Wenn sie mitmachen, könne er allenfalls weitere private Interessenten gewinnen. «Bevor ich aber die Zusagen nicht habe, kann ich nicht weiterverhandeln.»

Pellets werden teurer

«Der Gemeinderat ist dem Projekt gegenüber positiv eingestellt», sagt Marcel Kolly. «Die Wertschöpfung bleibt in der Gemeinde oder in der Region.» Die Gemeinde hat als Alternative zum Wärmeverbund auch eine Pelletheizung berechnen lassen. Dies würde inklusive aller notwendigen Anpassungen rund 350000 Franken kosten, also mehr als der Anschluss an den Wärmeverbund. Auch die jährlichen Folgekosten liegen mit Pellets um rund 6000 Franken höher.

Das Schulhaus mit der Turnhalle könnte inskünftig mit Holz statt mit Öl beheizt werden.Bild Aldo Ellena

Wärmeverbund:2,5 Kilometer Leitungen

Die Heizzentrale von Gallus Bächler mit zwei Öfen von total 810 Kilowatt soll im Unterdorf entstehen. 2,5 Kilometer Leitungen bringen das erhitzte Wasser bis zu den Abnehmern. Dort wird die Energie durch einen Wärmetauscher an den Kreislauf des Hauses abgegeben. Die Kunden zahlen einmalig einen Anschlussbeitrag, mit dem das Projekt realisiert wird: Je mehr mitmachen, desto tiefer ist dieser. Dann wird eine jährliche Grundgebühr erhoben und ein vom Bezug abhängiger Energiepreis. Gallus Bächler prüft derzeit auch die Möglichkeit einer Wärmekupplungsanlage. Diese würde es ihm erlauben, zusätzlich Strom zu erzeugen. Deshalb und weil viele andere Details noch unklar sind, will er die Höhe der Investitionskosten nicht nennen. «Mir geht es vor allem darum, den nachwachsenden Rohstoff Holz, vor allem Rest- und Energieholz, besser zu nutzen.» im

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