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Weshalb Gottéron den TV-Experten Ueli Schwarz beeindruckt

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Ist von Gottérons bisherigen Saisonleistungen überzeugt: TV-Experte Ueli Schwarz.
Keystone/a

Er war Trainer, Manager und Verbandsfunktionär, heute ist er in beratender Funktion und als TV-Experte tätig: Ueli Schwarz ist ein Kenner der Schweizer Eishockey-Szene. Für die FN nimmt er Gottéron unter die Lupe.

Ueli Schwarz kennt das Schweizer Eishockey wie kaum ein anderer. Als Trainer war er jahrelang in allen Stufen vom Nachwuchs- über den Amateur- bis zum Profibereich tätig, so beispielsweise in Langnau, beim SC Bern oder auch bei Gottéron, mit dem er die Saison 1999/2000 als Headcoach begonnen hatte, ehe er vor Weihnachten von Colin Muller abgelöst wurde. Später war Schwarz unter anderem Sportchef bei den SCL Tigers, dem EHC Basel und bei Lausanne, um schliesslich beim Schweizer Verband die Funktion des Direktors Leistungssport auszuüben. Seit einigen Jahren nun ist der 61-jährige Berner als Selbstständiger in beratender Rolle im Schweizer Eishockey, amtiert als Delegierter des Verwaltungsrats des EHC Biel und arbeitet als Experte beim TV-Sender Mysports.

Im Interview mit den FN spricht Schwarz über die Qualitäten von Gottéron, darüber, welche Freiburger Spieler ihm im bisherigen Saisonverlauf besonders aufgefallen sind und was dem Club in den Playoffs zuzutrauen ist.

Ueli Schwarz, Sie waren vor etwas mehr als 20 Jahren während einigen Monaten Trainer von Gottéron. Ist Ihr Blick auf den Club deshalb ein spezieller?

Wenn man einmal bei einem Verein angestellt war, verliert man die emotionale Bindung nie. Es ist aber nicht so, dass ich noch freundschaftliche Beziehungen pflege, es sind auch ganz andere Leute im Club. Es war damals für Gottéron und für mich kein einfaches Jahr. Ich hege jedoch keinen Groll. Rückblickend habe ich meine Zeit in Freiburg als sehr lehrreich empfunden.

Gottéron liegt im laufenden Championat auf Rang 3. Überrascht Sie diese gute Platzierung?

So weit vorne habe ich die Freiburger nicht erwartet, das muss ich ehrlich sagen. Aber ich habe sie auch nicht wesentlich schlechter eingeschätzt. Gottéron macht einen souveränen und stilsicheren Eindruck. Lange Durststrecken mit sechs oder sieben Niederlagen in Folge hat es nie gegeben. Wenn es einmal nicht so gut lief, konnten die Freiburger immer gleich wieder eine Schippe drauflegen. Diese Konstanz ist der eigentliche Grund, weshalb sie auf dem dritten Rang liegen. Das beeindruckt mich sehr.

Was überzeugt Sie nebst dieser mentalen Stärke?

Die Mannschaft hat im Spiel 5 gegen 5 ein klares Gesicht. Sie spielt eher abwartend und nicht auf Teufel komm raus. Wenn sie aber zu Torchancen kommt, ist sie brandgefährlich und effizient. Spannend ist, dass es gegen Gottéron unglaublich schwierig wird, wenn es in Führung geht. Mit einem Vorsprung gestalten die Freiburger das Spiel bei numerischem Gleichstand eiskalt. Das zeigt sich an folgendem Beispiel: Noch nie hat Gottéron eine Partie verloren, wenn es mit zwei Toren vorne lag. Solche Situationen hat das Team im Griff. Vielleicht lässt es noch den Anschlusstreffer zu, aber den Ausgleich kassieren oder gar in Rückstand geraten, das ist noch nie passiert. Das ist ein unglaublich starkes Zeichen. Das Spiel 5 gegen 5 mit der Führung im Rücken ist beeindruckend.

Ein grosses Plus ist auch das Powerplay, das statistisch beste der Liga.

Das Überzahlspiel ist sehr gut und effizient, keine Frage. Demgegenüber ist das Penalty Killing zwar nicht überragend. Das grosse Aber ist, dass in Unterzahl oft der Torhüter überragend ist. Reto Berra ist sehr oft das letzte unüberwindbare Hindernis..

Sie sprechen damit einen Einzelspieler an. Wie beurteilen Sie die individuelle Klasse im Freiburger Team?

Mit Berra hat Gottéron einen hervorragenden Goalie, da gibt es nichts zu diskutieren. Gerade bei der Spielweise der Freiburger und dabei, wie sie mit einer Führung umgehen, spielt der Torhüter eine wesentliche Rolle. Berra bekommt zwar viele Schüsse auf sein Tor, es sind aber oftmals solche, die er antizipieren kann. Er sieht die Schüsse kommen und kann sich darauf einstellen. Das Zusammenspiel zwischen Goalie und der Defensive scheint mir in Freiburg perfekt zu funktionieren.

Kritische Stimmen sagen, Gottéron sei zu sehr von Berra abhängig…

Das finde ich nicht, und man muss das auch gar nicht so auslegen. Was man hat, passt einfach hervorragend zusammen und ist gut aufeinander abgestimmt.

Welche Spieler haben Sie sonst bisher beeindruckt?

Die Imports sind sehr, sehr gut. Sie bringen ihre Leistung und schiessen die wichtigen Tore. Das klappt. Ich möchte aber insbesondere auch drei Schweizer hervorheben. Killian Mottet ist unglaublich abschlussstark. Ich wage gar zu behaupten, dass er einen Grossteil des erfolgreichen Powerplays ausmacht, nicht unbedingt die Ausländer. Er zieht es mit auf und schliesst selber ab. Ich muss den Hut ziehen, Mottets Entwicklung ist sackstark. Was dem Fan vielleicht etwas weniger auffällt, ist, dass hinter David Desharnais, der ein toller Stürmer ist, Sandro Schmid und Samuel Walser eine super Saison spielen. Wäre ich vor der Saison gefragt worden, wo eine Schwachstelle von Gottéron ist, hätte ich die Center-Positionen genannt. Jetzt muss ich sagen, dass Freiburg in der Mitte enorm stabil ist – und das hat viel mit Schmid und Walser zu tun, die Desharnais entlasten.

Gottéron kann sich gar den Luxus leisten, Andrei Bykow auf dem Flügel spielen zu lassen. Ist das ein Zeichen für die grössere Breite im Kader?

Schmid und Walser sind von ihrem Naturell her andere Spieler als Bykow, der eher der offensive, gestalterische und kreative Center ist, der auch mal Risiken eingeht. Die Erstgenannten sind in beide Richtungen stark und tragen gerade auch mit ihrer Einstellung viel zu der Stabilität bei. Insgesamt ist Gottéron so zweifelsohne breit aufgestellt. Bykow und Julien Sprunger können noch immer Spiele entscheiden. Aber es ist nicht mehr so wie früher, als es die halbe Miete war, wenn man dieses Duo im Griff hatte.

Im Griff hat sich auch der einstige Hitzkopf Chris DiDomenico. Haben Sie eine solche Entwicklung beim Kanadier erwartet?

Bei DiDomenico gibt es zwei Seiten. Wenn er seine Zeit in Langnau selbstkritisch reflektiert hat, wird er erkannt haben, dass er ganz viele gute Dinge für sich in Anspruch nehmen kann, es aber viel auch um ihn selbst ging. Er nahm sich bei den SCL Tigers zu viele Freiheiten heraus, was schliesslich zum Zerwürfnis geführt hat. Er ging sicherlich über die Bücher und ist reifer geworden. Sein Verhalten auf dem Eis ist ein ganz anderes. DiDomenico weiss, dass sein Weg in der National League zu Ende wäre, wenn er sich so unkontrolliert wie in Langnau verhalten würde. Und dann hat ihm Christian Dubé gewiss erklärt, was er von ihm sehen will. DiDomenico zahlt das Vertrauen mit Leistung zurück, ist diszipliniert und ein Teil der Mannschaft.

Sie haben Sportchef und Trainer Dubé angesprochen. Wie beurteilen Sie seine Entwicklung?

Er hat eine steile Lernkurve hinter sich, das ist sicher. Ehrlicherweise muss ich einräumen, dass ich skeptisch gewesen bin, als er das Traineramt übernommen hat. Das war eine heikle Situation. Wie sich aber er und die Mannschaft entwickelt haben, ist ganz stark. Seine Handschrift ist erkennbar, da kann man nur gratulieren. Natürlich ist bisher vieles gelungen und er hat eine dementsprechend breite Brust. Dubé musste bisher noch nicht – und dabei bleibt es hoffentlich auch – in einer Krisensituation handeln. Alle anderen Zweifel hat er jedoch widerlegt.

Während viele Vereine vor den bald beginnenden Playoffs einen dichten Spielkalender haben, ist der Spielrhythmus der Freiburger in der Schlussphase der Qualifikation eher tief. Könnte das zu einem Problem werden?

Sie sprechen selbst im Konjunktiv. Wir wissen es nicht. Sicher ist, dass der zuvor hohe Spielrhythmus Gottéron nicht geschadet hat. Es hat meist gewonnen und fiel nie in ein Loch. Die Freiburger waren im Flow und haben die Punkte geholt. Jetzt ist der Rhythmus ein anderer. Das kann dabei helfen, Verletzungen auszukurieren und die Batterien aufzuladen, es kann sich aber auch spielerisch negativ auswirken. Wir werden sehen.

Kann dieses Gottéron auch Playoff?

Von dem ausgehend, was ich bisher sah: absolut. Wie weit es für die Freiburger gehen kann, das hängt von enorm vielen Aspekten ab. Und natürlich spielt auch die Viertelfinalkonstellation eine Rolle. Wird Gottéron noch Zweiter und es geht dann gegen ein Team, das die Pre-Playoffs überstanden hat, dann kann das schon sehr heikel werden. Aber die defensive Stärke, der überragende Goalie, das gute Powerplay und all die erwähnten Vorzüge sind gute Voraussetzungen, um auch in den Playoffs ein gewichtiges Wort mitreden zu können. Bis wohin es am Ende reichen wird, ist aber reines Kaffeesatzlesen.

Welche Rolle trauen Sie Gottéron mit den Möglichkeiten der neuen Halle und dem Zuzug von Raphael Diaz längerfristig in der National League zu?

Freiburg konnte in lichten Momenten schon immer mit den Besten mithalten. Leider gab es oftmals Wellentäler und man sich fragte, wie das passieren konnte. Deshalb macht mir diese neue Stabilität sehr Eindruck. Kann man an dieser Konstanz festhalten, hat die Mannschaft mit diesen Voraussetzungen sicher die Qualität, um in Zukunft höhere Ziele anstreben zu können.

Wieder mit Berra, Sorge um Brodin

Eine Woche nach dem letzten Spiel in Genf trifft Gottéron am Freitagabend zu Hause auf den gleichen Gegner. Mit 0:3 unterlagen die Freiburger damals trotz einem Chancenplus gegen Servette. «Diesmal müssen wir einfach unsere Möglichkeiten verwerten», sagt Trainer Christian Dubé, der seinem Team in Genf eine gute Leistung attestiert hatte. Im Vergleich zum Spiel vor Wochenfrist kehren Torhüter Reto Berra und Verteidiger Jérémie Kamerzin in die Aufstellung zurück. Um Captain Julien Sprunger, der letztmals am 31. Januar gegen Davos getroffen hat und seit nunmehr elf Partien auf einen Torerfolg wartet, neu zu lancieren, hat Dubé die Linien etwas umgestellt. Sprunger spielt neu neben Samuel Walser und Andrei Bykow, während Yannick Herren an die Seite von Sandro Schmid und Chris DiDomenico rückt. Verletzt sind weiter Nathan Marchon (Knie) und Daniel Brodin (Gehirnerschütterung), bei dem es laut Dubé weiterhin nicht gut aussieht. Er schliesst gar ein vorzeitiges Saisonende für den schwedischen Stürmer nicht aus.

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