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«Wichtig ist, dass ich noch dabei bin»

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Es war nicht die Saison der Freiburger Skirennfahrerinnen. Die Quittung für die insgesamt enttäuschenden Resultate erhielten Audrey Chaperon, Marine Oberson und Andrea Thürler Ende der vergangenen Woche. Oberson und Chaperon, die bisher dem C-Kader von Swiss Ski gehörten, schieden ganz aus dem Kader aus. Vor allem die Degradierung Obersons war ein weiterer Beweis dafür, wie nah Erfolg und Enttäuschung bei jungen Skifahrerinnen beisammenliegen können. Die Greyerzerin aus Bulle war zu Beginn des vergangenen Jahres noch als erste Freiburgerin seit langer Zeit zu drei Weltcup-Einsätzen im Slalom gekommen. Bei der Wahl zur Freiburger Sportlerin des Jahres 2012 hatte sie hinter Julien Sprunger deshalb den zweiten Rang belegt.

 Erwartungen nicht erfüllt

Letzte verbleibende Freiburgerin im Kader von Swiss Ski ist für die Saison 2013/14 damit Andrea Thürler. Doch auch sie ist zurückgestuft worden. Bisher gehörte sie zum B-Kader, kommende Saison nur noch zum C-Kader. Die 20-jährige Jaunerin formuliert es lieber anders. «Ich gehöre immer noch zum selben Kader. Ich habe einfach nicht mehr B-, sondern C-Status. Aber wichtig ist in erster Linie, dass ich immer noch dabei bin», so Thürler. «In Sachen Training ändert sich nichts. Ich werde mit denselben Athletinnen trainieren wie bisher. Einzig in Sachen Sponsoren macht es einen Unterschied, ob man B- oder C-Status hat.» Je höher eine Fahrerin eingestuft wird, desto mehr Geld bekommt sie vom Sponsoring-Kuchen ab.

Thürler ist von der Degradierung nicht überrascht. «Ich habe es erwartet. Ich habe einige Kriterien nicht erfüllt.» Thürler hat schlicht weder bei den Europacuprennen noch bei den drittklassigen FIS-Rennen genügend Punkte gesammelt. «Ich hatte zu viele Ausfälle und Mühe gehabt, den Trainingsrückstand aufzuholen.» Diesen Rückstand hatte sie sich letzten Sommer eingehandelt, als sie sich im Konditionstraining auf dem Trampolin die Bänder am rechten Fuss gerissen und dadurch einen erheblichen Teil der Vorbereitung verpasst hatte.

Thürlers Resultate waren deshalb nicht überragend. Im Europacup war ein zehnter Rang im Riesenslalom von St. Moritz ihr Bestresultat. Bei den FIS-Rennen fuhr sie, ebenfalls im Riesenslalom, zweimal auf den zweiten Rang. Abgesehen davon zeigte sie viel Mittelmass. «Ich habe meine eigenen Erwartungen nicht erfüllt. Ich muss in Zukunft wieder konstanter werden. Ich wollte viel, aber konnte es nicht erzwingen. Der Sport ist halt so, da gibt es immer Hochs und Tiefs.»

Dennoch zuversichtlich

 Nachdem ihre Karriere im Juniorenalter stets steil nach oben gezeigt hatte, hat die Juniorenweltmeisterin von 2010 erst in den letzten Jahren nun auch Rückschläge erlitten. Obwohl kein entscheidender, ist die Degradierung in das C-Kader ein solcher. So stieg zum Beispiel mit Jasmina Suter eine zwei Jahre jüngere Fahrerin vom C- ist das B-Kader auf, die ein Jahr jüngere Corinne Suter vom B- ins A-Kader und die gleichaltrige Wendy Holdener gar vom A-Kader in die Nationalmannschaft.

Doch Andrea Thürler ist eine Kämpferin. Sie will sich nicht davon aus der Ruhe bringen lassen, dass sie zu stagnieren droht–auch wenn sie kurzfristig die Ziele nach unten korrigieren muss. So hatte Thürler in den letzten Jahren wiederholt Sotschi 2014 als eines ihrer grossen Ziele angegeben. «Es ist gut, ein Ziel vor Augen zu haben. Aber natürlich muss es realistisch sein», so Thürler. Und das ist eine Olympiateilnahme im kommenden Jahr nicht. «Da müsste schon alles zusammenpassen und plötzlich der Knopf aufgehen. Ausgeschlossen ist das nicht. Michelle Gisin hat das dieses Jahr deutlich bewiesen.» Gisin gehörte vergangenen Winter ebenfalls zum C-Kader. Im Januar belegte die 19-Jährige beim Weltcup-Slalom von Flachau plötzlich sensationell den neunten Rang. Sollte der Knopf bei Thürler nicht so schnell aufgehen, «dann setze ich halt auf Olympia 2018».

Wieder nach oben gehen soll es für Thürler bereits ab der kommenden Saison wieder. Sie gehört weiter zum Europacup-Team. Bald schon beginnt die Vorbereitung auf die neue Saison. Im Mai stehen Konditionseinheiten und Gletschertrainings auf dem Programm. Im Sommer wird Thürler voraussichtlich die Sportler-RS in Magglingen absolvieren. Es ist eine Voraussetzung, um später auf eine der Armeestellen für Sportlerinnen und Sportler hoffen zu dürfen. Ob sich Thürlers Biss auszahlt, wird sich in den nächsten Jahren weisen, die aufgestellte Jaunerin gibt sich jedenfalls zuversichtlich. «Man verletzt sich nicht jedes Jahr im Sommertraining. Dieses Jahr wird mir das nicht passieren. Und dann kann ich nächsten Winter wieder voll attackieren.»

«Ich hatte zu viele Ausfälle und Mühe gehabt, den Trainingsrückstand aufzuholen.»

Andrea Thürler

Skirennfahrerin

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