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Wichtiger gesellschaftlicher Treffpunkt

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Wichtiger gesellschaftlicher Treffpunkt

Reformierter Kirchenchor St. Antoni feiert 75-jähriges Bestehen

Der Reformierte Kirchenchor St. Antoni war für die Mitglieder schon seit den Zeiten der Gründung auch immer ein wichtiger gesellschaftlicher Treffpunkt. Zum Jubiläum wird ein Konzert aufgeführt.

Von IMELDA RUFFIEUX

Die Gründung des Reformierten Kirchenchors fällt in eine Zeit der weltweiten Wirtschaftskrise nach dem Ersten Weltkrieg. Die Initiative kam von Lehrer Alfred Mäder, der im Winter 1929 Interessierte zusammenrief. Unter dem Motto «Singet dem Herrn ein neues Lied» fanden sich «20 Frauen und Töchter und 20 Männer und Jünglinge» zusammen, wie man in den Protokollen von damals nachlesen kann. Den Frauen wurde es allerdings damals verwehrt, im Vereinsvorstand mitzuwirken, sie durften aber mit Singen mitwirken.

Treue Dirigenten und Präsidenten

Pfarrer Ammann lieh dem Chor ein Harmonium und zum ersten Dirigenten wurder der Lehrer Marcel Fasnacht aus Berg gewählt. Wie er sollten die später folgenden Chorleiter dem Verein sehr treu ergeben sein: Nur gerade sechs Dirigenten prägten die 75-jährige Geschichte. Seit 1971, also schon über 33 Jahre, leitet Walter Klopfenstein aus Neuenegg den Chor.

Ebenso engagiert waren die Präsidenten des Vereins: Während des Bestehens gab es nur gerade sechsmal einen Präsidentenwechsel. Seit 2002 leitet Diakon Emanuel Gasser als siebter Präsident den Verein.

Neben kirchlichem Liedgut hat der Chor im Laufe der Jahre auch immer wieder weltliche Lieder einstudiert. Eine Quelle für die Erneuerung des Repertoirs sind die Chorhefte des Schweizerischen Kirchengesangbundes. Der Chor hat das kirchliche und gesellschaftliche Leben der Kirchgemeinde stark geprägt.
Die wöchentlichen Chorproben bildeten aber auch einen wichtigen Treffpunkt der weit verstreuten Bevölkerung in der Diaspora: Der Zusammenhalt der reformierten Bevölkerung mitten in einem stark katholisch geprägten Gebiet wurde auf diese Weise verstärkt. Gerade für die Jugend war der Verein ein wichtiger Treffpunkt und viele Mitglieder sind nach der Schule direkt in den Chor eingetreten.

Abwechslung zum harten Alltag

Überhaupt kann man den alten Unterlagen immer wieder entnehmen, dass das Gesellschaftliche nicht zu kurz gekommen ist. Einerseits wurden mit Familienabenden, Ernte- und Gartenfesten die knappen Finanzen etwas aufgebessert. Andererseits unternahm der Chor auch regelmässig Ausflüge, zum Beispiel eine Schlittenfahrt zum Schwarzsee am 27. Dezember 1937. «Der gegenseitige Austausch, das Miteinandersingen und
-musizieren, bildete eine willkommende Abwechslung im harten Alltagsleben. Und gar manche Freundschaft führte zum Traualtar der nahen Kirche», ist in der Festschrift zum Jubiläum nachzulesen.

Auch die Chormitglieder zeigen grosse Treue. Wie Walter Klopfenstein ausführte, kam es kaum je zu Austritten, höchstens wenn jemand wegzog oder verstarb. Er erinnert sich gut, dass er als 22-Jähriger zum neuen Dirigenten gewählt wurde, als jüngstes Chormitglied damals – und bis heute ist er das jüngste Mitglied geblieben. Erst Anfang November ist das älteste Mitglied, Hanni Beyeler, kurz vor ihrem 91. Geburtstag verstorben.

Im Jubiläumsjahr zählt der Chor 32 Mitglieder. Das «Kirchchor-Schicksal», die steigende Überalterung, hat auch das Ensemble von St. Antoni ereilt. Präsident Emanuel Gasser hofft sehr, dass man ein paar jüngere Stimmen gewinnen kann, die neuen Wind hereinbringen. Geprobt wird jeweils am Donnerstagabend um 20.15 Uhr im Sigristenhaus bei der reformierten Kirche St. Antoni.

Für das Jubiläumskonzert, das mit Verstärkung von auswärts durchgeführt wird, hat der Chor in den letzten Monaten intensiv geprobt. Dank der Unterstützung durch die Kirchgemeinde, privaten Gönnern und viel Eigenengagement kann der Grossanlass am 4. und 5. Dezember 2004 stattfinden (siehe Kasten).
Ein Konzert
zum Jubiläum

Zum 75-jährigen Bestehen führt der Chor zwei Adventskonzerte auf. Dargeboten werden Werke von Dimitrij Bortniansky, Joseph Haydn, Jan Jakub Ryba und Gabriel Fauré.

Voll motiviert haben sich die Chormitglieder in den letzten Wochen und Monaten auf das Jubiläumskonzert vorbereitet und nahmen dabei auch Zusatzproben in Kauf. Der Chor wird dabei von vier Solisten unterstützt: Sopranistin Bea van der Kamp ist als Konzertsängerin in der Schweiz und im Ausland tätig. Für eine gepflegte Alt-Stimme sorgt Madeleine M. Aebersold, die als Konzert- und Oratoriensängerin, als Gesangspädagogin und als Organistin aktiv ist. Den Tenor-Part übernimmt der Aargauer Mark Grundler, der als Spezialist für Barockmusik gilt, und als Bass konnte der Berner Lehrer und Sänger Mark Schläfli verpflichtet werden.

An der Orgel werden die Sängerinnen und Sänger von Andreas Marti begleitet. Die Gesamtleitung des Jubiläumsensembles hat Dirigent Walter Klopfenstein. Er hat die Werke der vier Komponisten ausgewählt. Bei der «Böhmischen Hirtenmesse» von Ryba gefiel ihm zum Beispiel, dass sie sehr schöne Adventsstimmung wiedergebe und die Weihnachtsgeschichte auf einfache Art erzähle. Das «Salve Regina» ist ein Loblied an die Mutter Gottes, welches Haydn 1770/71 komponiert hat. im

Samstag, 4. Dezember 2004, 20 Uhr, reformierte Kirche St. Antoni; Sonntag, 5. Dezember 2004, 17 Uhr, Kirche Mühleberg.

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