Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Widerstand in der Meylandstrasse

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

99 Wohnungen, rund 100 unterirdische Parkplätze und geschätzte Baukosten von 70 bis 75 Millionen Franken. Das sind die Eckdaten des Bauprojektes an der Prehlstrasse in Murten, gegenüber der Senevita Residence Beaulieu. Die Halter AG, die hier neun Gebäude errichten möchte, hat in dieser Woche das Baugesuch bei der Gemeinde eingereicht. Einige Anwohner aus der Meylandstrasse sind von diesem Wohnprojekt gar nicht begeistert und haben die Interessengemeinschaft (IG) Meylandstrasse gegründet.

Kein Detailbebauungsplan

Er habe erwartet, dass das Grundstück bebaut werde, aber das Projekt sei «monströs gross», sagt ein Mitglied der IG, das anonym bleiben möchte. «Die einzige unüberbaute Parzelle, die zurzeit noch eine uneingeschränkte Sicht auf die malerische Altstadt zulässt, wird auf der gesamten Breite verbaut», so der Vorwurf.

Dies weist Giancarlo Perotto von der Halter AG zurück. «Die bestehenden Häuser beeinträchtigen bereits die Sicht auf die Altstadt. Unsere Gebäude kommen dagegen erst in der zweiten oder dritten Reihe.» Zudem würden die geplanten Gebäude die bestehenden Häuser nicht überragen. Letztere stünden höher auf dem Hang. «Unser Projekt wird die heutige Situation und die Sicht nicht wesentlich verändern», sagt Perotto auf Anfrage.

Die IG bemängelt des Weiteren das Fehlen eines Detailbebauungsplans (DBP). Ein solcher sei an dieser Stelle «nicht nur notwendig, sondern zwangsläufig obligatorisch». Dieser hätte den Einwohnern der Stadt die Möglichkeit gegeben, unter anderem die Erschliessung, die Verkehrsplanung und die Gebäudehöhen öffentlich zu diskutieren.

Im Zonennutzungsplan von Murten ist für das Gelände an der Prehlstrasse kein DBP vorgesehen. Für einen solchen Plan sehe sie auch keinen Bedarf, sagt Vize-Stadtpräsidentin Ursula Schneider Schüttel gegenüber den FN. «Ein DBP soll einem zu schaffenden Quartier einen Charakter geben und städtebaulich für eine gute Gestaltung sorgen. Er ist besonders wichtig, wenn ein Gelände aus einzelnen Parzellen besteht.» Beim Projekt an der Prehlstrasse gebe es nur einen einzigen Bauherrn, «der zudem ein Überbauungskonzept erarbeitet hat, das weiter geht als ein DBP».

Perotto unterstreicht, dass beim Architektenwettbewerb – bei dem das Büro Winkelmann Architekten als Sieger hervorging – die Ziele eines DBP berücksichtigt wurden: «eine zweckmässige und genügende Erschliessung sowie eine Einordnung der Bauten in die ­Umgebung».

Gemäss dem kantonalen Gesetz ist ein DBP obligatorisch für «Projekte, die täglich mehr als 2000 Fahrten des motorisierten Verkehrs verursachen». Das Bauprojekt werde diesen Wert nicht erreichen, so Perotto. Die 100 geplanten Parkplätze würden «täglich maximal je zwischen vier bis fünf Fahrten generieren».

Die betroffenen Nachbarn erfuhren in der vergangenen Woche, also noch vor Einreichung des Baugesuchs, von den Plänen. Die Halter AG hatte sie an eine Infoveranstaltung eingeladen – «obwohl keine Informationspflicht besteht», so Perotto. An diesem Anlass habe es vor allem Kritik an der Ortsplanungsrevision (OPR) von Murten gegeben. Denn anlässlich dieser Revision, die im Herbst vergangenen Jahres stattfand, wurde das Grundstück an der Prehlstrasse aufgezont in eine Wohnzone schwacher Besiedlungsdichte II. Die neuen Gebäude dürfen bis zu zehn Meter hoch sein. «Von dieser Aufzonung wussten wir nichts», sagt das anonym bleibende Mitglied der IG Meylandstrasse. An den Infoveranstaltungen der Gemeinde zur OPR sei dies nie Thema gewesen.

Eine OPR sei ein grosses Projekt, so Schneider Schüttel. «An den Infoveranstaltungen, die wir freiwillig organisiert hatten, konnten wir deshalb nicht auf alle Einzelheiten hinweisen.» Es sei die Aufgabe der Bevölkerung, sich auch selbst zu informieren.

Schliessung einer Baulücke

Aus der Sicht von Perotto ist das Bauprojekt «ganz im Sinne des Raumplanungsgesetzes». Eine zentrale und sehr gut erschlossene Baulücke werde geschlossen. Diese Meinung teilt Schneider Schüttel. «So geht kein Landwirtschaftsland verloren, und der Zersiedelung wird entgegengewirkt.» Zudem bestehe in der Region Murten ein Bedarf an günstigem Wohnraum. «Mit der Schaffung von mehr Wohnungen erhoffe ich mir stabilere Preise», so Schneider Schüttel.

«Unser Projekt wird die heutige Situation und die Sicht auf die Altstadt nicht wesentlich verändern.»

Giancarlo Perotto

Leiter Entwicklung, Halter AG

Meistgelesen

Mehr zum Thema