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Wie bringt man Schmetterlinge zum Sprechen?

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Wie bringt man Schmetterlinge zum Sprechen?

Tonjäger-Rallye im Papiliorama Kerzers

Rund 30 Ton- und Bildjäger haben sich am vergangenen Samstag im Papiliorama in Kerzers zu einem nationalen Rallye getroffen. Sie hatten die Aufgabe, einen fünfminütigen Werbespot über den Tropengarten zu produzieren.

Von CORINNE AEBERHARD

Die Besucher des Papilioramas dürften sich am letzten Samstag wohl gefragt haben, ob es im Schmetterlingsparadies eine neue Spezies gibt: zweibeinig, auf leisen Sohlen, aber mit viel Technik bepackt durch den Dschungel schleichend. Bei besagter Gattung handelte es sich um die vom Aussterben bedrohte Art der Ton- und Bildjäger. Rund 30 von ihnen trafen sich am vergangenen Wochenende in Kerzers zu einem nationalen Rallye, einer Art Wettkampf. Sie hatten die Aufgabe, einen rund fünfminütigen Beitrag herzustellen, in welchem das Papiliorama präsentiert wird. «Die Arbeit muss auf hör- oder sichtbarem Dialog basieren», sagte Maurice Lanfranchi von der für die Organisation zuständigen Waadtländer Sektion. Der Phantasie seien keine Grenzen gesetzt und er regte an, die Schmetterlinge sprechen zu lassen.

«Radiölen», bevor es Lokalradios gab

Die Aufgabe erfahren die Teilnehmenden immer erst am Wettkampftag. Natürlich mache man sich im Vorfeld Gedanken darüber, was man machen könnte, erzählt Michel Guinard, einer der teilnehmenden Tonjäger. Der reifere Herr ist seit seinem zwölften Lebensjahr auf der Jagd nach Tönen. Damals habe es aber eine sehr grosse Ausrüstung gebraucht. Einer seiner Kollegen erinnert sich, dass an früheren Wettkämpfen einige Teilnehmer mit dem Wohnwagen anreisten, um die ganze Technik, inklusive Mischpult, dabei zu haben. Es sei früher ein teures Hobby gewesen und deshalb etwas elitär, erinnert sich der ehemalige Präsident der Schweizerischen Tonjäger, Helmut Weber. «Wir haben schon Lokalradio gemacht, als es das noch gar nicht gab», kommt er ins Erzählen. «Radiölen», wie er es nennt, habe damals noch einen grossen Reiz gehabt. Die eigene Stimme oder andere Töne aufzunehmen, habe fasziniert. Mit der Entwicklung der Technik habe sich das etwas verändert und die Vereinigung, die es seit 50 Jahren gibt, hat Nachwuchsprobleme. In der Schweiz gibt es noch rund 150 Mitglieder.

Wenn die Technik versagt

Ja, er habe etwas im Kopf, was er machen wolle, sagt Guinard, bevor er sich zur Schmetterlingskuppel begibt. Die Gruppe aus Genf rennt nicht sofort los. Sie berät zuerst, was sie machen will. Die Zuckersäcklein in der Cafeteria werden auf einem Tisch so gelegt, dass man den Schriftzug «Papiliorama» lesen kann. Diese Sequenz ist später in ihrem Video zu sehen.

Schwierig für die Medienschaffenden: Darf man die Tonjäger bei ihrer Arbeit unterbrechen? Eher nicht, es könnte ihr gesamtes Konzept durcheinander bringen. «Ich habe gehofft, dass mich niemand anspricht», bestätigt Guinard später. Die erste Idee habe er verworfen, erzählt er und dann einen Nonstop-Spot drehen wollen. «Ich konnte Schmetterlinge aufnehmen, die mit den Flügeln flatterten», freut er sich. Aber, «man weiss nie, ob das, was man gehört hat, auch so auf dem Minidisc gespeichert ist», sagt er. «Unsere Ohren selektionieren und nehmen nicht alles wahr.»

Pech hatte eine Teilnehmerin aus Bern. Im feuchtwarmen Klima stieg die Kamera aus. Später stellte sich heraus, dass ein Hundehaar für den Defekt verantwortlich war. «Ich habe den Tag im Papiliorama aber trotzdem genossen», sagte sie am Abend kurz vor der Preisverleihung.

Ständig auf Jagd

Die Ton- und Bildjäger haben zu Recht diesen Namen. Alles was einen Laut von sich gibt oder spricht, wird von ihnen aufgenommen. So wurden für einmal die Rollen vertauscht und es kam zu einer ungewöhnlichen Situation: An der Pressekonferenz waren zahlreiche Kameras und Mikrofone auf die Journalisten gerichtet.

Für die Aufnahmen hatten die Teilnehmenden gut zwei Stunden zur Verfügung und um den Beitrag zu bearbeiten nochmals anderthalb Stunden. Dann bewertete eine Jury die Arbeiten.
Sieger Helmut Weber durfte einen Kopfhörer als Preis entgegennehmen. Er hatte es geschafft, in seinem Beitrag einen Schmetterling zu interviewen . . .

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