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Wie der Cäcilienverband versucht, singend aus der Corona-Krise herauszufinden

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Der Cäcilienverband Deutschfreiburg scheint nach ersten Abklärungen glimpflich aus der Corona-Krise gekommen zu sein. Er schaut nach vorne und stellt einen Projektchor zusammen, um damit im Mai am Gesangsfestival Gossau teilzunehmen.

Einige Cäcilienchöre fangen nach der letzten corona-bedingten Zwangspause eben wieder an mit den Proben, andere warten noch. Dies in der Hoffnung, dass das Maskengebot oder die 2G-plus-Regel bald fällt. «Wir hoffen sehr, dass wir bald wieder normal singen können», sagt Manuela Dorthe, Co-Präsidentin des Deutschfreiburger Cäcilienverbands.

Das Singen mit Masken sei bei den meisten Sängerinnen und Sängern nicht sehr beliebt. «Ich stelle als Dirigentin fest, dass die Leute zum Einatmen mit Maske mehr Zeit brauchen als ohne, bis sie genügend Luft zum Singen haben. Es geht um eine Sekunde Verzögerung, diese ist deutlich spürbar.»

Chöre bestehen weiter

Wieder ein wenig Normalität stehe deshalb bei allen Chören zuoberst auf der Wunschliste. «So, wie es jetzt aussieht, kommen die Deutschfreiburger Chöre recht glimpflich aus der Corona-Pandemie», sagt Manuela Dorthe. «Ich befürchtete einschneidendere Folgen für die Cäcilienchöre.» Natürlich gebe es wegen des allgemein hohen Durchschnittsalters, durch Wechsel bei den Dirigenten oder aus anderen Gründen immer wieder Austritte, diese seien allerdings im Rahmen anderer Jahre.

In Deutschfreiburg hat sich jedoch kein Chor aufgelöst. Der Gemischte Chor Ueberstorf habe zwar einen Moment lang wegen Mitgliedermangels auf der Kippe gestanden. «Dort hat sich aber eine gute Lösung gefunden: Die verbliebenen Sängerinnen und Sänger machen in einer kleinen Gruppe, aber voll motiviert, weiter.» Ein ähnliches Bild zeichnet sich bei der kantonalen Chorvereinigung ab, die einige Änderungen zu verzeichnen hat, doch ist die Gesamtmenge der Chöre insgesamt recht stabil (siehe Kasten).

Im Mai nach Gossau

Warten, bis alles wieder ganz normal läuft, will der Cäcilienverband nicht. «Auch wenn niemand weiss, was die nächsten Monate bringen, wollen wir jetzt etwas anpacken», sagt die Co-Verbandspräsidentin. Konkret geht es um das Festival der Chöre, das vom 20. bis 29. Mai in Gossau stattfindet. Das ist ein nationales Gesangsfestival, das nur alle sieben Jahre stattfindet. Bereits haben sich rund 320 Chöre aus der ganzen Schweiz mit rund 8500 Sängerinnen und Sängern angemeldet.

Mindestens 30

«Deutschfreiburg soll an diesem Anlass präsent sein», so Manuela Dorthe. Deshalb hat der Verband unter der Leitung von David A. Sansonnens, unter anderem Dirigent des Cäcilienchors Düdingen, einen Projektchor angemeldet und rührt nun kräftig die Werbetrommel. Ziel ist, dass mindestens 30 Mitglieder teilnehmen, erste Interessierte haben sich bereits gemeldet.

Konkret wird die Deutschfreiburger Vertretung sich in vier Abendproben und mit einem Sing-Samstag im März auf den Anlass vorbereiten und dann vom 27. bis 29. Mai nach Gossau reisen. Der Dirigent hat ein weltliches Programm zusammengestellt, das auch typische Freiburger Volkslieder enthält. Diese sollen im Rahmen von sogenannten Singinseln und Begegnungskonzerten vorgetragen werden, an denen sich zwei bis drei Chöre zu einem gemeinsamen Auftritt zusammentun, abwechselnd Lieder zum Besten geben und mit einem gemeinsamen Lied abschliessen.

Freude im Vordergrund

«Wir haben uns bewusst dafür entschieden, nicht vor einer Expertenjury aufzutreten», so Manuela Dorthe. «Noten zu bekommen, ist nicht das Wichtigste.» Sie betont:

Die Freude am gemeinsamen Singen und zusammen Reisen soll im Vordergrund stehen.

Seitens des Festivals haben die Organisatoren diesen Gedanken ebenfalls aufgenommen. Wie Geschäftsleiter Robert Kaufmann auf Anfrage erklärt, wollte man den bei früheren Ausgaben noch stärker präsenten Wettbewerbscharakter aus dem Festival nehmen. «Die Chöre sollen zusammen singen, weil sie es gerne machen und es nicht als Hochleistungssport sehen.» Wer wolle, könne trotzdem eine Besprechung durch einen Experten erhalten. «Das bringt einen Chor weiter als eine Note.»

Abstecher nach Zürich

Das Ensemble wird nach einem Tag in Gossau weiter nach Zürich reisen und dort an einer Messe in der Pfarrei St. Peter/St. Paul mitwirken. Extra dafür wird der Projektchor die Deutsche Messe von Bernard Sanders einstudieren. Der Kontakt sei entstanden, weil der Cäcilienverband über den Schweizerischen katholischen Musikverband Kontakte zu den Diözesanverbänden schweizweit unterhalte, sagt Manuela Dorthe.

Umfrage

Die Freiburger Chöre verlieren weiterhin Mitglieder

2021 hat der Freiburger Chorverband wie bereits 2020 eine Umfrage unter seinen Mitgliedern lanciert, um zu erfahren, wie der Stand der Dinge bei den Chören ist. 146 der 220 Chöre, die der Vereinigung angehören, haben mitgemacht, wie der Zusammenfassung der Umfrageergebnisse von Ende 2021 zu entnehmen ist. Darunter sind 15 der 18 Deutschfreiburger Cäcilienchöre. 2020 hatten diese 146 Chöre noch 4516 Sängerinnen und Sänger, im Jahr 2021 waren es noch 4218, das sind 298 Sängerinnen und Sänger oder 6,6 Prozent weniger. 669 Mitglieder verliessen die Chöre, 371 Mitglieder kamen neu hinzu.

Die Gründe für die Abgänge sind je nach Art der Chöre unterschiedlich. Bei den Kinder- und Jugendchören waren es in vielen Fällen andere Aktivitäten, die während der Pandemie aufgenommen wurden, oder mangelnde Motivation, die zu den Austritten führten. Die Fluktuation sei bei diesen Chören aber in einem normalen Rahmen, heisst es in der Zusammenfassung der Umfrageergebnisse. Bei den Deutschfreiburger und französischsprachigen Cäcilienchören waren zu einem grossen Teil das Alter und der Gesundheitszustand für Austritte verantwortlich; nämlich bei rund der Hälfte der Fälle. Covid war hier nur in wenigen Fällen ausschlaggebend.

Anders sieht die Situation bei den unabhängigen Chören aus, bei denen das Durchschnittsalter tiefer ist. Hier war die Pandemie für rund einen Viertel der Austritte verantwortlich. Ein weiteres Viertel gab fehlende Motivation als Grund ein, ein Viertel das Alter oder den Gesundheitszustand, und ein weiteres Viertel, dass nun andere Aktivitäten ausgeübt würden. Aus der Umfrage geht hervor, dass sich insbesondere die Deutschfreiburger Cäcilienchöre des Problems des Mitgliederschwunds bewusst sind und aktiv Neumitglieder anwerben sowie den Austausch zwischen den Chören fördern.

Trotz des Mitgliederschwunds und der Schwierigkeiten im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie schätzen in der Umfrage rund drei Viertel der Chöre die Stimmung in ihrem Chor als optimistisch ein. nas

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