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Wie der Chor der Nationen Brücken zur Integration baut

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35 Personen aus zehn Nationen singen Lieder, die sie persönlich bewegen. Vor dem Konzert in Schmitten erzählt Bernhard Furchner, Mitgründer und künstlerischer Leiter des Chors der Nationen, wie bereichernd dieses Projekt für ihn ist.

Der Chor der Nationen ist ein Projekt, das 2006 in Solothurn seinen Anfang nahm. Berufsmusiker Bernhard Furchner ist damals von einem Kollegen ins Boot geholt worden, der in der Integration tätig war. «Da es ein Thema war, das mich schon lange beschäftigt hat, war ich sofort dabei», erzählt er im Gespräch mit den FN.

Über die Musik sah ich die Möglichkeit, Brücken zu bauen, um zugewanderten Menschen Zugang zu unseren Strukturen zu erlauben.

Erstmals im Kanton

Heute gibt es in der Schweiz in Basel, Bern, Glarus, Luzern und Zürich Chöre der Nationen. Je nach Aufführungsort und Verfügbarkeit der Chormitglieder sind ein grösserer Chor und ein grösseres Orchester am Konzert. Jener von Bern, der derzeit 80 Mitglieder aus 23 Nationen zählt, wird am Sonntag in der Kirche Schmitten auf Einladung der Kommission für Gesellschaft und Integration auftreten. Dieses Mal sind rund 35 Sängerinnen und Sänger dabei, begleitet von einem vierköpfigen Orchester. Mit dabei sind auch Mitglieder aus dem Kanton Freiburg.

Lieder der Mitglieder

Der Chor trägt Lieder aus verschiedenen Kulturen in der jeweiligen Landessprache vor. Die Vorschläge, welche Werke ins Programm aufgenommen werden, kommen von den Mitgliedern selbst. «Wir geben den Zugewanderten die Chance, jene Lieder, die sie bewegt oder ein Leben lang begleitet haben, einzubringen», erklärt Bernhard Furchner. Die Arbeit mit einem Ensemble, das sich aus so vielen Kulturen zusammensetze, funktioniere anders als bei einem üblichen Chor. 

Jedes Mal ein Rätsel

Eine Philippinin singt Schweizerdeutsch oder ein Kurde Chinesisch – die Sprache der Lieder ist eine Hürde, die bei jedem neuen Lied jeweils überwunden werden muss, sagt der Dirigent. «Ich versuche jeweils, Anbindungspunkte zu schaffen, um den Zugang zur Sprache zu erleichtern.» Dies geschehe ähnlich, wie wenn Kinder neue Wörter lernen. Ein Lied aus Italien oder aus dem arabischen Raum habe unter Umständen eine ganz andere Phrasierung, einen unterschiedlichen Sprachakzent und eine andere Intensität.

«Es ist jedes Mal wieder ein Rätsel, das wir gemeinsam lösen», erklärt er. «Wenn der Moment des Verstehens kommt, gibt dies eine ungeheuer positive Energie.» Die Chormitglieder würden bei diesem Prozess eine Sensibilität entwickeln, und so entstehe der Respekt über die Vielfalt. Er sagt:

Wir versuchen, Vorurteile abzubauen und den Menschen in den Mittelpunkt zu stellen und nicht die Schachtel, in die wir ihn stecken.

Viele Lebenswelten

Wenn Bernhard Furchner über sein Projekt spricht, ist aus jedem seiner Worte die grosse Leidenschaft für den Chor der Nationen zu spüren. Er hat Respekt gegenüber den Mitgliedern, die aus allen Bevölkerungsschichten kommen und teils sehr unterschiedliche Migrationshintergründe haben. Die einen seien erst kurz im Land, andere schon länger, ohne aber integriert zu sein. Wieder andere seien Doppelbürger. «Sie alle bringen ihre Lebenswelt in die Proben und die Konzerte mit ein», sagt er.

An den 30 zweistündigen Proben pro Jahr studiere der Chor 18 bis 20 Lieder ein und arbeite zudem an der Stimmbildung. «Das heisst, dass wir pro Abend an vier bis sechs Liedern arbeiten. Es sind intensive Proben. Es ist ein Entdecken und immer eine grosse Freude.» Der Chor der Nationen sei für ihn strukturell, künstlerisch und menschlich ein Riesenerfolg.

«Jeder kann singen»

Die Mitgliedersuche geschieht durch das Netzwerk der heutigen Mitglieder. «Jemand erzählt in seinem Umfeld von einem Konzert oder einer Probe und spricht auf diese Weise vielleicht jemanden an.» Wer mitmachen will, sollte ein wenig Deutsch sprechen und verstehen, muss jedoch nicht zwangsläufig singen können. Bernard Furchner ist sogar überzeugt: «Jeder kann singen.» Es gehe nur darum, das musikalische Erinnerungsvermögen, das bei einigen seit der Kindheit verschüttet sei, wieder wachzurütteln. «Wir sind nicht in erster Linie künstlerisch Darbietende, sondern ein Phänomen in der Chorwelt, das die kulturelle Vielfalt als grosse Motivation pflegt.»

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