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Wie der Heitenrieder Peter Andrey für Mauersegler und Mehlschwalben ein Zuhause erschafft

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

In den nächsten Wochen ziehen Mauersegler und Mehlschwalben zurück in die Schweiz. Hier finden sie aber immer weniger Nistplätze, um ihre Jungen aufzuziehen. Der Heitenrieder Peter Andrey schafft Abhilfe.

Am Rand von Heitenried, gleich beim Magdalena-Wald, schallen Mehlschwalben-Rufe durch den windigen Vormittag. Die Vögel mit der blauschwarzen Oberseite sind aber noch nirgendwo zu sehen. Die Rufe kommen aus einem Lautsprecher, der an einem sogenannten Mehlschwalbenturm angebracht ist. «Der Lautsprecher zieht Mehlschwalben an, damit sie den Turm überhaupt finden», erklärt Peter Andrey. Am Turm sind 28 Nester angebracht, in denen die Vögel ihren Nachwuchs grossziehen können.

Vögel faszinieren den pensionierten Landwirt Andrey seit jungen Jahren. Als er noch in Selgiswil seinen Bauernhof betrieb, beobachtete er dort grosse Kolonien von Mehlschwalben. Doch die Vögel haben immer mehr Mühe, Nistplätze zu finden. Als Peter Andrey im Jura einen Mehlschwalbenturm sah, hat ihn die Idee sofort gepackt, und er wollte etwas Ähnliches in Heitenried aufstellen, wo er seit 2016 wohnt.

Rund eineinhalb Jahre dauerte es von der Idee bis zur Umsetzung. Zunächst wollte Andrey den Turm in der Nähe der Kirche von Heitenried aufstellen. Die Gemeinde begrüsste das Vorhaben – doch das Kulturgüteramt war nicht einverstanden. Peter Andrey suchte weiter, bis schliesslich zwei Familien anboten, den Turm auf ihrem Privatgrundstück aufzustellen. Die Stiftung Tannenhof bei Gampelen hat den Turm gebaut. Die Kosten von 4500 deckten Sponsoren; darunter der Kanton, lokale Unternehmen und Privatpersonen.

Häufig Privatinitiative

Adrian Aebischer vom kantonalen Amt für Wald und Natur begrüsst die Initiative. Andrey ist nicht der Einzige, der solche Projekte anstösst. Ähnliche Privatinitiativen gibt es in anderen Orten im Sensebezirk und im Kanton. Der Mehlschwalbenturm ist allerdings der erste im Sensebezirk. Kantonsweit gibt es drei bis vier weitere – einer auf der kleinen Wiese neben der Mittleren Brücke in der Freiburger Unterstadt.

«Die Türme haben sich bewährt. Wenn erst einmal ein Paar brütet, sind meist innerhalb von zwei bis drei Jahren fast alle Nester besetzt», sagt Aebischer. Die Vögel brüten eigentlich gern in grossen Kolonien. Doch diese werden immer kleiner. Der Bestand ist vor allem in den 1990er- und 2000er-Jahren stark zurückgegangen. 

Dafür gibt es verschiedene Gründe, wie Aebischer sagt: «Früher hatten die Häuser rauere Fassaden, da war es für die Vögel einfacher, ihre Nester anzubringen. Zudem wird es für sie immer schwieriger, Lehm oder nasse Erde zu finden, um ihre Nester zu bauen.» Wenn sie doch ein Nest bauten, entfernten Hausbesitzer diese manchmal, weil sie sich am Dreck störten. «Dafür gibt es eine einfache Lösung: Man kann ein Brett unter dem Nest anbringen», schlägt Peter Andrey vor. 

Weniger Nahrung

Auch finden die Mehlschwalben immer weniger Nahrung, weil die Zahl der Insekten abnimmt. «Wenn wir Menschen den Vögeln schon die Nahrung wegnehmen, können wir ihnen immerhin Nistplätze anbieten», findet Adrian Aebischer. Peter Andrey tut das nicht nur für die Mehlschwalben, sondern auch für Mauersegler. Auch sie finden immer weniger Orte zum Nisten, weil es bei neuen und renovierten Häusern kaum mehr Chancen für sie gibt, um Nester anzubringen. 

Andrey steigt die enge Holztreppe in den Kirchturm von Heitenried empor. Ganz oben, da wo die Glocken hängen, ist das Zuhause der Mauersegler. Peter Andrey zwängt sich zwischen Glocken und Holzbalken hindurch, stellt eine Leiter auf, steigt hinauf und öffnet einen der Holzkästen, in dem die Mauersegler ihre Nester einrichten können. Es ist noch leer, momentan ist es den Mauerseglern noch zu kühl. Andrey schätzt, dass sie um den 20. Mai herum eintreffen dürften.

27 Plätze für Nester gibt es im Kirchturm. Von aussen sind die kleinen Holzkästen nicht sichtbar. «Im ersten Jahr hatten wir hier sechs Nester, dann zehn, dann 15 und letztes Jahr waren es 27», sagt Andrey. Adrian Aebischer fügt an: «Die Mauersegler kehren immer an den gleichen Ort zurück um zu brüten.» Auch viele Jungvögel fliegen in die Region zurück, in der sie geboren wurden. Sie beginnen im Alter von drei bis vier Jahren zu brüten.

Die meiste Zeit verbringen die flinken Mauersegler in der Luft: Nur zum Brüten sind sie in den Nestern, sie fressen und schlafen in der Luft. Andrey sagt: «Wenn es im Sommer einmal kalt wird, fliegen die Eltern für ein paar Tage in wärmere Regionen. Die Jungen fahren den Kreislauf herunter und können wenige Tage ohne Futter überleben. Faszinierend, oder?»

Zahlen und Fakten

Mehlschwalben und Mauersegler: Potenziell gefährdete Zugvögel

Mehlschwalben und Mauersegler sind Zugvögel, die lange Strecken zurücklegen. Beide Vogelarten überwintern auf dem afrikanischen Kontinent und sind in den Sommermonaten in der Schweiz zu beobachten, wo sie vor allem in Gebäuden ihre Nester haben. Vereinzelt brüten sie auch in Felsen. Sie ernähren sich von Insekten. Ihr Bestand hat aber über die letzten Jahre abgenommen, weshalb sie in der Schweiz als potenziell gefährdet gelten. Mehlschwalben werden 12 bis 13 Zentimeter lang und haben eine blauschwarze Oberseite sowie einen weissen Bauch. Ihr Schwanz ist weniger stark gegabelt als bei anderen Schwalbenarten. Mauersegler werden 16 bis 17 Zentimeter lang, sind braunschwarz mit einem hellen Kinnfleck und haben lange, sichelförmige Flügel. Wegen ihres durchdringenden Rufs sind sie im Sensebezirk auch unter dem Namen «Spyr» bekannt.

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