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Wie die Freiburger Band Perspective Shifts mit ihrem neuen Album das Publikum beeinflussen möchte

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Es sind schwere Schritte, die Perspective Shifts in ihrem neuen Album «Lovely Echoes» gehen. Weshalb die Band sich lieber düsteren als fröhlichen Klängen widmet, erzählt Sänger Valentin Brügger im Gespräch.

Sie schleppen sich vorwärts, krampfen sich zusammen, recken sich in die Höhe, schrauben sich um die eigene Achse und fallen zu Boden. So wirkt die Musik von Perspective Shifts auf ihrem neuen Album «Lovely Echoes» – stetig begleitet von einem unbehaglichen Gefühl. Die Sensler Valentin Brügger, Manfred Jungo und Adrian Mahler spielen mit einer düsteren Farbpalette. Dabei variieren sie die Grautöne, mischen mal mehr, mal weniger schwarz bei; von Melancholie, Trauer, Angst, Wut bis zur Depression. Fröhlich weiss ist ihre Musik nicht, simpel schwarz aber auch nicht.

Dabei beginnt das Werk harmlos. Wellenklang erklingt beim ersten Stück «Breathe». Die Stimme von Valentin Brügger durchbricht die Entspannung. Mit Pathos in seiner tiefen Stimme rezitiert er, pointiert die Silben, baut Spannung auf. Sodass der Einsatz der Drums von Adrian Mahler fast beruhigt. 

Türe für Gefühle öffnen

Perspective Shifts möchte mit den Gefühlen der Zuhörenden spielen. «Dass es einen schaudert, öffnet Tür und Tor für ein tiefes Empfinden», sagt Valentin Brügger, Gesang und Synthesizer, am Gespräch via Videokonferenz. Die Band möchte tief hinein in die Emotionen des Publikums. Dafür haben sie ebenso tief in die Trickkiste gegriffen und mit verschiedenen Klängen experimentiert. Was etwa wie ein Rauschen klingt, sei eigentlich das Summen eine Gefriertruhe. 

Es funktioniert. Bereits im ersten Stück «Breathe» gehen sie mit dem Publikum auf eine emotionale Reise. Sie zeigen, wie Emotionen auch einen inneren Kampf auslösen können. Nachdem Drums und Synthesizer die Anspannung beruhigen, kommt das beklemmende Gefühl zurück. Es gilt durchzuatmen, die Gedanken abzuschütteln – nur, um sich schliesslich doch den Emotionen hinzugeben und auszubrechen. Darauf folgt die Erschöpfung.

Emotional ehrlich 

Damit das Publikum mitfühlt, muss die Band sich selbst in den Gefühlsprozess hineinversetzen. Braucht es Mut, die Emotionen zu zeigen? Brügger stützt seinen Kopf auf die Handfläche und schaut von der Computerkamera hoch an die Decke. «Nein, das hat nichts mit Mut zu tun», sagt er schliesslich mit bestimmtem Blick in die Kamera. Sie wollen keinem Ideal entsprechen, sondern sich treu sein. Ihren ehrlichen Umgang mit Emotionen müssten sie nicht verstecken. Folgefrage: Sind sie also keine fröhliche Band? «Wir amüsieren uns in gewissen Momenten köstlich», sagt Brügger. Doch Fröhlichkeit habe zu wenig Reibungsfläche. Negative Gefühle in all ihren Facetten findet die Band spannender. 

Trotz der Offenbarung: Für Brügger ist es kein Seelenstrip, den sie vollziehen. Sie erzählen keine Geschichten aus ihren Leben. Ihre Stücke haben keine Plots. Vielmehr will sich die Band den Gefühlen widmen, die in gewissen Situationen im Leben entstehen. Die Texte sind lose, die Zeilen teils zusammenhangslos. Die Sprache ist neben dem Sound ein zusätzliches Transportmittel, um beim Publikum etwas auszulösen. Beispielhaft dafür steht der Text von «Dead Spider». Brügger würde sich immer wieder Gedankenschnipsel notieren. Vor der Aufnahme zu «Dead Spider» ging er seine Notizen durch und suchte nach Passagen, die dem Gefühl entsprechen, welches das Lied vermitteln soll. Für die Zuhörerin ist es das Stück mit dem stärksten Dracula-Effekt des Albums.

Zunehmend komplexer

Die Dunkelheit zieht sich durch ihre Diskografie – und hat sich verstärkt. Ihr 2020 veröffentlichtes Album «How the Light Gets in» wirkt wie die Vorschau auf das, was mit «Lovely Echoes» folgte. «Parallax» von 2017 klingt unbeschwerter. Aber auch weniger komplex. Diesen Eindruck bestätigt Brügger. Einen Grund dafür sieht er in der Besetzung. 2017 waren er und Manfred Jungo ein Duo. Jungo sei ein Musiker, der das Gespür für Klang mitbringt. Bei «Lovely Echoes» hat Jungo auf das Saxofon verzichtet. Dem Album von 2020 verlieh dessen Klang noch einen Schimmer Leichtigkeit. Beim letzten Album war auch Adrian Mahler mit dabei. Einer, der wie Brügger sagt, durch das Schlagzeug «schnurre» könne. Die Kombination der drei und ihr Hang zu musikalischen Experimenten ermöglichen eine vielschichtige Musik. 

Am Freitagabend tauft die Band ihr neues Album im Nouveau Monde. Mit welchem Gefühl Perspective Shifts das Publikum danach in die Nacht entlassen wird, bleibt offen. Denn das letzte Stück «Lovely Echoes» zeigt sich anfangs darin, dass bittersüsse Gefühle eben auch lieblich-süss sind. Dann steigert es sich zum Grande Finale, lässt nochmals alle Grautöne hören. Nur, um mit einem Tusch zu enden.

Vorschau

Ein Abend mit Mario Batkovic

Am Freitagabend tauft die Band Perspective Shifts ihre Platte «Lovely Echoes» im Nouveau Monde. Am Abend wird aber auch der Schweizer Musiker Mario Batkovic auf der Bühne stehen. Der Akkordeonist lotet sein Instrument aus; so entstehen teils experimentelle, teils zugänglichere Klänge. Batkovic hat im Dezember sein neues Album «Interspectio» veröffentlicht. In seinem Studio in Bern arbeitet er auch an Musik für Filme und Games. sf

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