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Wie die Sensler vor 100 Jahren um eine eigene Sekundarschule kämpften

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Die OS Tafers feiert am Samstag das 100-jährige Bestehen mit einem Tag der offenen Türen. Ein guter Anlass, um auf die schwierige Anfangszeit der ersten Bezirksschule zurückzublicken, als die Sensler bei den kantonalen Behörden ziemlich Druck machen mussten.

«In seiner Sitzung vom 25. April hat der Staatsrat beschlossen, für den Sensebezirk eine Sekundarschule zu errichten. Diese Schule wird in Tafers ihren Sitz haben.» Mit diesen Zeilen verkündeten die FN am 3. Mai 1922 die gute Botschaft für all jene Senslerinnen und Sensler, die sich jahrelang dafür eingesetzt hatten, dass im Bezirk eine solche Bildungsstätte entsteht. Es war denn auch der dritte Anlauf. Denn bereits 1845 wurden in Tafers und 1860 in Düdingen eine Knabensekundarschule eröffnet und später wieder geschlossen. In Düdingen lag der Grund dafür in der Eröffnung einer Regionalschule, in Tafers hatte es politische Gründe.

Eine kleine Notiz in den FN vom 3. Mai 1922 zu einem historischen Entscheid.
Archiv FN

Nur zwei Jahre

Vor 1845 gab es für deutschsprachige Schüler nur die französisch dominierte «Centralschule» in der Stadt Freiburg. Deshalb waren die Sensler froh, dass die katholische Ordensgemeinschaft der Marianisten im heutigen Oberamtgebäude eine Sekundarschule eröffneten. Sie wurde von Schülern aus dem ganzen damaligen deutschen Bezirk besucht; dazu gehörten auch die zehn Gemeinden der Pfarrei Gurmels. Beim Start am 5. November 1845 kamen 40 Knaben in den Genuss des Unterrichts. Sie blieb jedoch nur zwei Jahre. Die neue radikale Regierung, die nach dem Sonderbundskrieg an die Macht kam, hat die Marianisten ausgewiesen und die Schule wurde geschlossen.

Bank ergriff Initiative

Die Primarschule lief durch den Einsatz von Vinzenzschwestern in Tafers bereits ab 1863 gut. Immer wieder gab es Anläufe für eine neue Sekundarschule, die Regierung in Freiburg wehrte sie alle ab. Auf Einladung des Verwaltungsrates der Sparkasse Sense fand am 7. Februar 1918 ein Informationsanlass statt.

Dass ausgerechnet eine Bank die Initiative ergriff, mag verwundern. Der damalige Verwaltungsrat hat argumentiert, dass die bestehenden Regionalschulen «doch nicht ganz das waren, was schweizerisch, rein schulisch und auch wirtschaftlich nötig war, dass der Bezirk seine intelligentere Jugend besser ausbilden müsse, um eine gewerbliche und industrielle Entwicklung des Sensebezirks zu ermöglichen», heisst es in einem Text im FN-Archiv.

Wer die Sekundarschule besuchen wolle, musste wie heute eine Prüfung ablegen.
Archiv FN

Python hat andere Pläne

Die Versammlung fasste einstimmig den Beschluss, «mit Nachdruck die Schaffung einer Sekundarschule zu verlangen», und es entstand ein Initiativkomitee, bestehend aus Politikern, wie dem späteren Oberamtmann Josef Poffet, aber auch Lehrern und Schulinspektoren. Am Anfang sei diese Gruppe auf «unannehmbare» Bedingungen gestossen, heisst es im FN-Archiv. Um das deutschsprachige Lehrerseminar, das unter Kandidatenmangel litt, zu unterstützen, hatte der damalige Staatsrat Georges Python die Idee, die ersten drei Klassen mit Sekundarschülern zu füllen. Er wollte deshalb die Sekundarschule des Sensebezirks in Altenryf unterzubringen. Wenn die Sensler damit nicht einverstanden wären, gebe es keine Subventionen, liess er vermelden.

Natürlich lehnten diese ab und liessen etwas Zeit verstreichen, bevor sie neu verhandelten, dieses Mal erfolgreicher mit dem neuen Erziehungsdirektor Ernst Perrier. Die Diskussion zwischen Düdingen und Tafers über den künftigen Sitz der Sekundarschule entschied Tafers für sich.

Als die Erlaubnis des Grossen Rates kam, ging es rasch, denn noch im gleichen Herbst, genauer am 10. Oktober 1922, hat Oberamtmann Josef Poffet das erste Schuljahr der Knabensekundarschule offiziell eröffnet. Sie war in Räumen des heutigen Primarschulhauses untergebracht. Der erste Sekundarlehrer war Alfons Roggo, späterer Oberamtmann sowie Staats- und Ständerat.

Mädchen mussten warten

Erst 16 Jahre später gab es auch für Mädchen eine Möglichkeit, im Sensebezirk eine Sekundarschule zu besuchen. Auch hier mussten die Sensler jahrelang gegen «Bedenken» des kantonalen Unterrichtsdirektors ankämpfen, wie es in den Archivunterlagen heisst. Erst als mit Alois Baeriswyl ein Sensler neuer Staatsrat wurde, ging es vorwärts. Die Schule wurde schliesslich am 28. April 1938 mit 17 Schülerinnen eröffnet. Sie war anfangs im Pensionat der Vinzenzschwestern untergebracht, dann abwechselnd im damaligen Waisenhaus und im Primarschulhaus.

Die Ausschreibung für das erste Schuljahr der Mädchensekundarschule.
Archiv FN

Schrittweiser Ausbau

Das Waisenhaus musste Ende der 1960er-Jahre dem Schulneubau weichen. Im September 1970 bezogen über 1400 Schülerinnen und Schüler ein neues, für 3,64 Millionen Franken gebautes Sekundarschulhaus. Bereits 1974/75 wurde es um fünf Schulzimmer erweitert, 1976 kam die Mehrzweck- und Spielhalle dazu, im gleichen Jahr die erste Mensa im Bezirk. 1995/96 wurde das Schulhaus für 14,4 Millionen Franken komplett umgebaut und erweitert.

Zahlen und Fakten

Die vier Sensler OS-Zentren entstanden in Etappen

Das Beispiel der ersten Sekundarschule des Bezirks in Tafers machte Schule. 1943 wurde die Knabensekundarschule Düdingen eröffnet, im Frühling 1951 jene in Plaffeien. 1967 kam die – von Beginn weg – gemischte Sekundarschule Wünnewil dazu. Die Mädchen mussten wie in Tafers auch anderswo warten. In Düdingen gab es eine Sekundarschule für Mädchen erst 1944. 1968 fiel der Entscheid, ab sofort alle Bezirksschulen für Knaben und Mädchen gemeinsam zu führen. Bis dahin waren die Knabenschulen jeweils über die Bezirkskasse finanziert worden, während die Mädchenschulen von den Sitzgemeinden und den umliegenden Gemeinden getragen wurden. 1989 gründeten die Sensler Gemeinden den Verband Orientierungsschule Sense, mit dem Ziel, alle vier OS-Zentren solidarisch auf den gleichen Stand der Infrastruktur zu stellen. im 

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