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Wie ein Freiburger Unternehmen die Corona-Tests vereinfachen will

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Im Kanton Freiburg wird eine schweizweite Premiere lanciert: PCR-Tests sind neu bequem von zu Hause aus mit Video-Identifikation durchführbar. Initiantin ist das Biotechnologieunternehmen Swiss Integrative Center for Human Health (SICHH). Das BAG bleibt vorsichtig optimistisch.

Wer ein Covid-Zertifikat benötigt und nicht geimpft ist, braucht einen PCR-Test. Dazu muss er oder sie ein Testzentrum oder eine Apotheke aufsuchen und einen Abstrich machen. Eine ziemlich unangenehme Angelegenheit, wie Lavinia Alberi-Auber, Direktorin des Swiss Integrative Center for Human Health, findet. Deshalb gibt es jetzt eine neue, innovative Option: einen Spucktest bequem zu Hause durchführen, dabei von einer Expertin oder einem Experten per Video angeleitet werden und das Zertifikat innerhalb der nächsten 24 Stunden erhalten. 

«Speicheltests sind sehr beliebt bei Reisenden und Familien. Bis jetzt waren vor allem Menschen bei uns, die in den Urlaub fuhren, oder Rückreisende, die sich vor der Delta-Variante des Virus fürchteten», sagt Alberi-Auber. Seit letztem Freitag besteht die Möglichkeit, sich per Video-Identifikation testen zu lassen; und bereits haben mehr als 25 Personen davon Gebrauch gemacht. 

Die Idee

Laut Vorgaben des Bundes muss ein gültiger Test, um das Zertifikat zu erhalten, unter Aufsicht einer Fachperson durchgeführt werden. Die getestete Person muss ausserdem klar identifiziert werden können. Die Methode des SICHH erfüllt dank der Verbindung per Video laut Alberi-Auber beide Punkte: Eine Fachperson, die beim SICHH trainiert wurde, dessen Verfahren kennt und schon im medizinischen Bereich gearbeitet hat, ist anwesend, hat den Überblick und kann gleichzeitig die Person dank eines Ausweises identifizieren. 

Auch der Datenschutz ist laut Alberi-Auber gewährleistet, da das Videogespräch über die «HIN Talk Video»-Plattform abläuft, die vom Berufsverband der Schweizer Ärztinnen und Ärzte zertifiziert ist.

Der Ablauf

«Eine Person bestellt bei uns ein Test-Kit und bekommt es nach Hause geliefert. Die Person gibt dann an einem vereinbarten Termin unter Videoüberwachung ihren Speichel in das Röhrchen ab und versiegelt dieses. Schliesslich legt sie es in Anwesenheit des Fachpersonals in einen speziellen Umschlag, der versiegelt wird, und schickt es per Post dem SICHH», erklärt Alberi-Auber das Vorgehen. 24 Stunden später erhält der Kunde sein Zertifikat, das ab der Speichelabnahme 72 Stunden lang gültig ist.

Ein individueller Test kostet 144 Franken. Es gibt allerdings auch die Möglichkeit, zwei oder drei Personen gleichzeitig zum Test anzumelden, was 180 oder 220 Franken kostet. Momentan übernehmen die Krankenkassen den Preis nicht. 

Alberi-Auber geht nicht davon aus, dass jetzt mehr Personen auf eine Impfung verzichten werden, weil das Testen so einfacher wird. «Ich denke, das ist eine Kostenfrage. Natürlich bieten wir attraktive Preise, aber es ist trotzdem immer noch einfacher, sich impfen zu lassen, als sich jede Woche neu zu testen.» Die günstigeren und praktischeren Tests seien aber ein Fortschritt, von dem beispielsweise Impfgegnerinnen und Impfgegner profitieren könnten.

Was der Kantonsarzt sagt

Kantonsarzt Thomas Plattner schliesst sich dem an. Für ihn ist klar, dass eine Impfung immer noch mehr Vorteile bietet. «Man lässt sich ja nicht nur impfen, um ein Zertifikat zu erhalten, sondern in erster Linie, weil man sich und seine Umgebung schützen will.»

Plattner findet die Idee des SICHH eine «sehr gute Initiative», wie er den FN auf Anfrage sagt. Diese Methode habe verschiedene Vorteile. Zum einen erlaube sie einen PCR-Test, der genauer und sensibler als ein Antigentest sei. Zum anderen müsse sich die Person nicht in ein Testzentrum begeben, was bequemer für sie sei, und der oft als unangenehm empfundene Abstrich entfalle. Auch Alberi-Auber unterstreicht, dass die Sensibilität ihres Testverfahrens bei 98,7 % liege, was die Identifizierung von asymptomatischen Subjekten mit höherer Genauigkeit als der Antigentest ermöglicht.

Die Missbrauchsgefahr schätzt Plattner als sehr gering ein. «Die Videoüberwachung macht einen Missbrauch oder Betrug fast unmöglich», so der Kantonsarzt. Alberi-Auber erklärt, dass das SICHH nur Umschläge öffne, die korrekt verschlossen und versiegelt worden seien. «Der Speichel wird vor einer Fachperson abgegeben, das Röhrchen geht zu, und der Umschlag kann nicht mehr geöffnet werden». 

Wichtig sei vor allem, so die Direktorin des SICHH, dass mit der neuen Methode einem wesentlich grösseren Problem entgegengewirkt werden könne. «Das grösste Problem momentan ist die Fälschung von Zertifikaten», so Alberi-Auber. Sie denkt, dass das auch mit dem unangenehmen Testprozedere zusammenhängt. «Unsere Tests sind viel angenehmer und nicht invasiv», sagt sie. «Ich denke schon, dass sie so für mehr Leute infrage kommen, die vorher einfach ein Zertifikat gefälscht haben.»

Ausserdem sei die neue Testmethode ein wesentlicher Schritt in die richtige Richtung. «Das SICHH forscht momentan daran, wie man andere Krankheiten auf ähnliche Art diagnostizieren könnte», so Alberi-Auber. Auch sonst gebe es immer mehr Angebote in der Telemedizin, wie Plattner sagt.

Nicht Initiative des Kantons

«Das ist zwar schon eine schweizweite Premiere, ich will uns das aber nicht auf die Kantonsflagge schreiben», betont der Kantonsarzt. Die neue Testmethode sei keine Initiative des Kantons, sondern des Unternehmens SICCH. Der Kanton stehe zwar dahinter und unterstütze es, er finanziere es aber nicht und sei auch nicht in die Entwicklung miteinbezogen. Auch das BAG hat die Methode angeschaut und für gut befunden, allerdings nur unter der Bedingung, dass die vom SICHH vorgegebenen Kriterien strikt eingehalten werden. 

Was das BAG sagt

«Dieses Angebot wirft insbesondere Fragen zu den Bedingungen für die Probenentnahme und die Identifizierung der getesteten Person sowie zu den Bedingungen für die Ausstellung von Covid-19-Bescheinigungen auf», schreibt das Bundesamt für Gesundheit (BAG) auf Anfrage. Nur wenn sichergestellt sei, dass die Probe zuverlässig der Testperson zugeordnet werden könne, sei das Verfahren zulässig. Das BAG betont auch, dass die Spucktests mit Videoidentifikation eine zusätzliche Möglichkeit seien, sich testen zu lassen, und dass das Testen eine wichtige Massnahme zum Verhindern von Ansteckungen bleibe. 

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