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Wie Einstein zu Marylin Monroe wird

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Samstagabend, 21 Uhr: Die Besuchermassen drängen sich durch die schmale Eingangstür zum Physikgebäude auf dem Perolles-Gelände. Vor jedem Experimentierposten recken die Zuschauer die Hälse, mit ungläubigen Augen – oder einem verschmitzten Kennerlächeln – lassen sie sich in die Welt der physikalischen Wunder entführen.

Im verdunkelten Kabinett ringen Physik-Studenten wie Magier auf dem Jahrmarkt um die Aufmerksamkeit der Menge. Hier wirft weisses Licht bunte Schatten, dort trotzt ein Wasserfall der Schwerkraft: Er fliesst nicht etwa von oben nach unten, sondern gerade andersherum. Unmöglich, denken Sie? Dabei haben es alle mit eigenen Augen gesehen!

Kurzsichtig oder nicht?

Passend zum diesjährigen Thema Illusionen haben die Museumsnacht-Veranstalter das Physikdepartement der Universität Freiburg als Gast eingeladen. Denn ob schwebende Geister, fünfbeinige Elefanten oder verzerrte Spiegelbilder – optische Täuschungen gehören zu den Klassikern der Physikwissenschaft. So auch das berühmte Porträt von Albert Einstein. Oder war es doch jenes von Marylin Monroe? Je nachdem, wie nah man vor dem Bild steht, sieht man das eine oder andere Gesicht. Das Experiment hat auch den praktischen Nebeneffekt, die eigene Kurzsichtigkeit zu messen.

Scharlatane oder Wissenschaftler?

Gegenüber im ebenfalls stark besuchten Naturhistorischen Museum testen die Besucher derweil, wie das Gehirn unsere Wahrnehmung manipuliert. Welche Herdplatte ist tatsächlich wärmer als die andere? Warum schmeckt grüner Sirup anders als roter, obwohl das Rezept identisch ist? Und wie kann ein Tennisball mehr wiegen als ein Fünf-Kilogramm-Gewicht? Während wir etwas fühlen, schmecken oder ertasten, versuchen wir auch unbewusst, es logisch einzuordnen, woraus nicht selten Unwahrheiten entstehen.

Währenddessen in der Unterstadt: Wo die Natur für einmal nicht trickst, hilft der Mensch gerne etwas nach. Das Amt für Archäologie hat ein paar besonders dreiste Versuche ausgestellt, Wissenschaftler hinters Licht zu führen. So hat der Antiquitätenhändler Gottfried Kaiser Ende des 19. Jahrhunderts selbst hergestellte Objekte aus Hirschgeweih und Stein in den Seeufersiedlungen am Neuenburgersee vergraben – um sie danach den Archäologen als Fundstücke aus der sogenannten «Hornzeit» zu präsentieren.

Sorgfältig verzierte Anhänger waren ebenso darunter wie Beilklingen oder Harpunen. «Doch bald kam unter den Archäologen Betrugsverdacht auf», ist auf der Hinweistafel zu lesen. Überführen konnten sie den Scharlatan anhand der abenteuerlichen Formen und der Verarbeitung. So verrieten regelmässige Schleifspuren, dass Kaiser die Objekte maschinell herstellte.

Aber auch die heutigen Mitarbeiter des Amtes fertigen ab und zu täuschend echt aussehende Kopien an. «Die Originale bestehen eigentlich aus Bronze und Gold», sagt Florence Lagger, während sie einen mittelalterlichen Speer und einen römischen Armreif zeigt. «Wir haben sie aus Kunststoff geformt.» So könnten die Stücke auch an Museen verliehen werden, die nicht über die nötigen Aufbewahrungsanlagen verfügen.

Während das Kopieren in den 1970er-Jahren gross in Mode war, stellt die Restauratorin heute so wenig Reproduktionen wie möglich her: «Früher wollte man nur vollständige Stücke ausstellen, heute steht das Einzelstück und seine Geschichte im Vordergrund.» Ebenso verfährt sie mit frisch ausgegrabenen Objekten, die ihr Archäologen bringen: «Wenn wir anhand der Scherben die ursprüngliche Form erstellen können, kleben wir sie nicht wieder zusammen.»

 

Bilanz: «Stolz und zufrieden»

Die fünfte Ausgabe der Freiburger Museumsnacht war mit 5500 Besuchern so beliebt wie noch nie: Selbst kleine Museen fanden laut Sprecherin Véronique Monney grossen Anklang.

Frau Monney, Sie scheinen überrascht über den Besucherandrang?

Ja, das stimmt. Dies war die erste Ausgabe mit Regenwetter – wir wussten nicht, was uns erwartete. Dass trotzdem so viele Menschen gekommen sind, macht uns sehr stolz. Auch kleine Institutionen wie das Schweizerische Nähmaschinenmuseum hat 900 Besucher verzeichnet.

 

Was ist das Erfolgsrezept der Freiburger Museumsnacht?

Wir wählen jedes Jahr ein Hauptthema und einen speziellen Gast aus – das hat sich bewährt. Zudem haben wir mit hundert Veranstaltungen, Ateliers und Rundgängen ein breit gefächertes Angebot. Und die Stimmung ist gut: Viele haben mir gesagt, wie gut sie in den Museen empfangen worden sind.

 

Die nächste Ausgabe findet am 24. Mai 2014 statt. Sind Sie bereits am Planen?

Das Programm werden wir wie üblich einen Monat vor dem Termin bekannt geben. Wenn möglich würden wir gerne das Angebot in der Unterstadt erweitern. Die Zuschauerzahl ist da zweitrangig – wir wissen ja jetzt, dass die Freiburger Bevölkerung die Nacht kennt und schätzt.

 

 

 

 

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