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Wie Laurent Linder seine Geissen auf einer Treichel verewigt hat

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Ein schön verzierte und wohlklingende Treichel – das faszinierte Laurent Linder schon als kleiner Bub. Nun hatte er im Rahmen einer Projektarbeit die Gelegenheit, selbst eine herzustellen und zu erfahren, wie viel Arbeit dahintersteckt.

Glocken und Treicheln haben Laurent Linder schon immer gut gefallen, denn sie gehören zum Alltag seiner Familie. Diese führt im Weiler Wiler vor Holz bei Heitenried einen Bauernbetrieb mit etwa 40 Milchkühen, deren Milch zu Gruyère AOP und Vacherin verarbeitet wird. Als es darum ging, im Schulfach «Individuelle Vertiefung und Erweiterung» ein Thema für eine Projektarbeit zu wählen, habe er zuerst lange nicht gewusst, was er wählen sollte. Er habe sich dann auf dem Hof umgesehen und sei dabei auf die Treicheln gekommen. Im Gespräch mit den FN sagt er: 

Ich mag Traditionen, und Treicheln gehören für mich dazu.

«Ich habe mich daran erinnert, dass ich schon als kleiner Bub eine eigene Treichel gewünscht hatte.» So lag es bald einmal auf der Hand, im Rahmen des Projekts selber eine herzustellen.

Bei einem Kenner gelernt

«Ich habe ein wenig recherchiert, aber keine Anleitung gefunden, wie man eine Treichel herstellt», sagt Laurent Linder. Durch seine Eltern sei er in Kontakt mit Hugo Piller aus Alterswil gekommen, der im Winter Treicheln schmiedet. Dieser hat ihm erlaubt, ein paar Tage in seiner Werkstatt zu verbringen, ihm zuzuschauen, das Handwerk und die Werkzeuge zu erlernen und dann selber Hand anzu­legen.

Im Gegensatz zu Glocken, die gegossen werden, entstehen Treicheln durch Schmieden. Für seine rund fünf Kilogramm schwere Treichel hat Laurent Linder mit drei Millimeter dickem Blech gearbeitet. Zuerst schnitt er die Form der beiden Hälften mit Hilfe einer Schablone zurecht. Dann wurde sie auf dem Feuer erhitzt und in eine Form geschlagen. Er entfernte anschliessend das überflüssige Material, schlug die Form zurecht, verschweisste dann die beiden Hälften und verpasste der Treichel zum Abschluss einen Schliff.

Genaues Arbeiten

«Das Schwierigste war, die beiden Hälften genau zusammenzubringen», erklärt der Schüler. Beim Schlagen der Formen müsse man gut schauen, dass sich die Form nicht verziehe, sodass die Punkte, an denen man beim Schweissen ansetze, genau passen. «Ich musste sehr genau arbeiten.»

Eine von Laurent Linders Geissen ziert das Lederband der Treichel.
Charly Rappo

Das Gleiche gilt für den Riemen, den er selbst geschnitzt hat: Denn eine gut geformte und wohlklingende Treichel ist das eine; ein passender und schön verzierter Riemen sozusagen das Tüpfchen auf dem i. Deshalb hat der 15-jährige Schüler gut überlegt, welche Sujets darauf Platz finden sollen. Die Vorderseite ziert nun eine geschmückte Kuh auf dem Weg zur Alp, mit einer Bergkette im Hintergrund.

Auf der Hinterseite hat Laurent Linder eines seiner Tiere verewigt. Er hält nämlich auf dem Hof vier Geissen und drei Geisslein. Die Milch der Geissen wird zu Käse verarbeitet, wobei die Tiere den Sommer auf einer Alp im Chännel Gantrisch verbringen.

Die Herausforderung beim Schnitzen sei gewesen, die Fotovorlage sehr genau auf das Leder zu legen und Details wie etwa einzelne Haarbüschel schön herauszuarbeiten, erzählt er. «Da musste ich sehr genau arbeiten, weil man Fehler nicht korrigieren kann.» Er trug schichtweise Teile seiner Sujets vom schwarzen Leder mit einem Spezialwerkzeug ab: «Wo man hellere Stellen haben will, muss man mehr wegnehmen, wo es dunkler bleiben soll, lässt mehr mehr stehen.» Hilfe bei dieser Arbeit erhielt er von Peter Gauch aus Alterswil.

Ein Hobby von Laurent Linder ist das Schwingen, beruflich wendet er sich der Landwirtschaft zu.
Charly Rappo

Laurent Linder hat die Arbeit an seiner Treichel als sehr interessant empfunden. «Der Herstellungsprozess war spannend. Ich habe viel gelernt, und am Ende habe ich erst noch etwas, was man verwenden kann.» Sein Schulprojekt wird im Haus einen Ehrenplatz erhalten – und wer weiss, vielleicht ist es nicht die letzte Treichel aus seiner Hand. Doch jetzt beendet Laurent erst einmal die Schule an der OS Tafers und beginnt dann schon bald ein landwirtschaftliches Lehrjahr.

Kastenthema

Kreative Sensler Jugend

In der dritten Stufe der Orientierungsschule besuchen die Jugendlichen im Kanton Freiburg das Fach Individuelle Vertiefung und Erweiterung. Dort können sie sich auf ihren späteren beruflichen Weg vorbereiten. Teil dieses Schulfachs ist eine Projektarbeit mit einem frei wählbaren Thema. Die FN stellen im Rahmen einer Serie zehn kreative Projekte aus den vier Sensler OS-Zentren vor. im

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