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Wie rein war die Weste des Professors?

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Ich pflichte fast allem bei, was Hermann Schöpfer im Leserbrief über die Muttergottesstatue von Rechthalten geschrieben hat. Mit Recht kritisiert er als Kenner der Materie die vielen Ungereimtheiten. Gerade diese Unklarheiten sollten jemanden animieren, der Sache seriös auf den Grund zu gehen. So gäbe es auch keine Vermutungen und Gerüchte mehr. Auch für mein Empfinden war der im Artikel enthaltene Titel «Die Muttergottes und der Nazi» zu krass formuliert. Schöpfer bezeichnete die Überschrift gar als diffamierend und erläuterte dies mit fundierten Aussagen. In einem Teil seines Leserbriefes liess er sich aber selber zu einer diffamierenden Äusserung hinreissen. Er schrieb: «Dass die Rechthaltner sich geprellt fühlen, ist ihr Problem. Offenbar haben sie erst im Nachhinein gemerkt, wie bedeutsam die Figur ist.» Dieser Diffamierung der Rechthaltner muss ich widersprechen. Wie oft streiten sich Kunstkenner über den Wert eines Werkes? Wie soll da eine Frau oder ein Mann vom «einfachen Volk» eine Statue einschätzen können? Der Einzige, der in der damaligen Zeit in der Lage gewesen wäre und es hätte tun müssen, war doch Professor Reiners. Er wird aber im Leserbrief mit einer fast weissen Weste dargestellt. Ich beurteile nicht gerne Menschen, die sich nicht mehr verteidigen können. Dennoch frage ich mich: Hat Reiners die Pietà einfach so erworben? Oder hat er ihren Wert von Anfang an erkannt? Sollte dies zutreffen, dann wäre die weisse Weste nicht mehr so rein. Dann hätte Reiners doch einen Mangel an Anstand und Charakter und vor allem eine Portion Respektlosigkeit gegenüber den Recht­haltnern von damals an den Tag gelegt.

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